2024-05-02T16:12:49.858Z

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Farid Abderrahmane (r.) spielte zuvor u.a. auch schon für Hertha BSC Berlin (Szenenfoto).  ©Lukas Schulze/dpa
Farid Abderrahmane (r.) spielte zuvor u.a. auch schon für Hertha BSC Berlin (Szenenfoto). ©Lukas Schulze/dpa

Fußballer aus Oranienburg wechselt zu Fortuna Köln

Nach vielen Spielen in der Regionalliga Nordost nun an das andere Ende von Deutschland.

Farid Abderrahmane hat sich in der Regionalliga etabliert. Der gebürtige Oranienburger absolvierte für Hertha BSC II und den SV Babelsberg 03 insgesamt 102 Spiele in der Nordost-Staffel. Nun wagt der 23-Jährige allerdings einen für ihn völlig neuen Schritt. Abderrahmane wird künftig das Trikot von Fortuna Köln in der Regionalliga West tragen, weit weg von der Heimat.

Nach insgesamt 64 Pflichtspielen ist für Sie beim SV Babelsberg 03 Schluss. Wie würden Sie Ihre Zeit dort beschreiben?

Farid Abderrahmane: Das waren die besten zwei Jahre, die ich bisher in einem Verein hatte. Es hat bei Babelsberg einfach unwahrscheinlich viel Spaß gemacht. Das Umfeld mit den Fans und den Trainern - es war einfach alles richtig gut. Ich kann mich, auch aus sportlicher Sicht, über nichts beklagen.

Und doch haben Sie entschieden, Ihren auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern und den Verein zu verlassen. Warum?

Es war einfach verlockend, zu einem Drittliga-Absteiger wie Köln zu gehen. Außerdem habe ich jetzt vier Jahre lang in der Regionalliga Nordost gespielt und das ist es auch mal schön, etwas anderes zu sehen. Ich bin jetzt 23 Jahre alt und wollte es außerdem mal probieren, wie es ist, weit weg von zu Hause zu sein. Die Chance in Köln musste ich einfach ergreifen.

Sind Sie der Fortuna angeboten worden, oder ist der Verein an Sie herangetreten?

Es wurde quasi nachgefragt, wo auf meiner Position noch ein Spieler gesucht wird. Und Köln hatte im Mittelfeld noch Bedarf. Letztlich ist alles ganz schnell gegangen und in einer Woche passiert.

Fortuna Köln hat wie der SV Babelsberg 03 auch viel Tradition. Sind beide Klubs miteinander zu vergleichen?

Im Detail kenne ich den Verein noch nicht richtig. Mein erster Eindruck ist aber wirklich super. Das Stadion hat zwar eine Tartanbahn, ist aber richtig groß. Die Verhältnisse sind, denke ich, auch in Köln optimal, weshalb man diese Vereine durchaus miteinander vergleichen kann.

Haben Sie sich schon mit der für Sie neuen Regionalliga West beschäftigt, und gibt es vielleicht einen Gegner, auf den Sie sich ganz besonders freuen?

Ich kenne natürlich einige Mannschaften und die Namen von früher. Gegen Aachen und Essen sollen zudem die Stadien immer randvoll sein. Und dass ich dann auch gegen einige zweite Mannschaften, also Bundesliga-Reserven, spielen werde, ist doch herrlich.

Bietet genau diese Konstellation, gegen zweite Mannschaften zu spielen, vielleicht auch die Gelegenheit, noch einmal weiter nach oben zu schauen?

Zunächst einmal werde ich ja zu einem Drittliga-Absteiger wechseln, der selbst Ambitionen hat, wieder hochzukommen. Es ist natürlich aber auch so, dass ich nach wie vor den Traum habe, noch höherklassiger zu spielen. Meine letzte Saison in Babelsberg war aus persönlicher Sicht sehr ordentlich, weshalb ich dachte, dass vielleicht jetzt sogar schon etwas Höheres für mich möglich ist. Dem war aber nicht so und mit Köln habe ich jetzt dennoch einen tollen Verein gefunden, bei dem ich die Gelegenheit habe, mich in den Fokus zu spielen.

Nach dem Abstieg wird sich der Kader der Fortuna verändern. Ist es dann trotzdem realistisch, sofort ganz vorne anzugreifen?

Der Trainer musste viele neue Spieler holen, unter denen ich ja auch bin. Natürlich muss die Fortuna ein neues Team aufbauen, aber das Ziel des neuen Kaders sollte und wird es schon sein, so lange wie möglich oben mitzuspielen. Der Trainer sieht mich in seiner Formation im Zentrum und ich will dazu beitragen, dass wir nicht nur gut starten, sondern auch dauerhaft erfolgreich sind.

Sie werden sich erstmals Hunderte Kilometer weit entfernt einem Verein anschließen. Der Weg zur eigenen Familie und den Freunden ist wesentlich weiter als zuvor. Befürchten Sie Heimweh?

Nein, überhaupt nicht. Auch meine Eltern haben gesagt, dass ich es unbedingt probieren soll. Entweder es klappt, oder eben nicht. Ich gehe ja auch nicht zu einem Verein in Südafrika. Es besteht ja trotzdem die Chance, dass ich mal zu Hause vorbeischaue, oder meine Familie bei mir. Es tut mir auch einfach mal ganz gut, dass es kein Verein in und um Berlin ist. Diese Erfahrung muss und will ich einfach machen. Und mit Köln habe ich auch eine Stadt erwischt, in der ich mich wohlfühlen kann.

Zur Person

Farid AbderrahmaneAlter: 23 JahrePosition: MittelfeldAktueller Marktwert: 100 000 Euro (bisher höchster Wert bei transfermarkt.de)

Stationen: Abderrahmane spielte bis zu seinem achten Lebensjahr für den SCO Velten. Danach wechselte er für ein Jahr zum Nordberliner SC, ehe er zehn Jahre lang das Trikot von Hertha BSC trug. Im Sommer 2017 folgte der Wechsel zum SV Babelsberg 03.Einsätze:Regionalliga N.o.: 102U19 Bundesliga: 42U17 Bundesliga: 16Landespokal: 7DFB-Pokal Junioren: 3U17 Endrunde: 3

Zum Profil: Farid Abderrahmane

Aufrufe: 06.6.2019, 20:35 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor