2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines

Für Wölk ist die Saison vorbei

Achillessehne im Derby gerissen / Steil wechselt nach Pirmasens

MANNHEIM. Als Kevin Wölk vom Platz humpelte, sprach er den entscheidenden Satz: „Wir wollten den SSV Ulm unter Druck setzen, das ist uns gelungen.“ Gerade hatte der in den vergangenen Spielen zum Verteidiger umgelernte Blondschopf mit Wormatia Worms das Derby der Fußball-Regionalliga mit 2:0 (1:0) gewonnen, da schaute er auch schon nach vorne. Die Donaustädter, am Sonntag zu Gast in der EWR-Arena, hatte der VfR durch den Sieg überflügelt. Wölk: „Die müssen nun bei uns gewinnen.“

Was Wölk zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Er selbst wird am Sonntag nicht mit von der Partie sein. Die letzten Sekunden im Mannheimer Carl-Benz-Stadion hatte er als „Stehgeiger“ zugebracht. „Ich habe einen Schlag auf den Knöchel bekommen“, erklärte er, weshalb er sich unmittelbar nach dem Schlusspfiff hatte bandagieren lassen. Seine Hoffnung, gegen Ulm („Es sind fünf Tage Zeit“) wieder dabei zu sein, sollte noch am Abend jäh zerstört werden. Noch im Stadion ergab sich bei einer ersten Untersuchung der Verdacht auf einen Riss der Achillessehne. Und dieser sollte sich später im Krankenhaus bestätigen. Saisonaus für Wölk.

„Das ist natürlich ein herber Schlag“, gestand VfR-Trainer Sascha Eller mit Blick auf die Diagnose nachher ein. Die aus der Not geborene Innenverteidigung mit Marcel Abele und eben Kevin Wölk ist fürs Saisonfinale gesprengt. Eller betont: „Mit ihnen haben wir in drei Spielen nur ein Gegentor erhalten.“ Zudem habe gerade Kevin Wölk mit seinem Spielwitz aus der Abwehr heraus sehr wichtige Akzente gesetzt.

Erster Kandidat für die Position des Innenverteidigers gegen Ulm ist jetzt natürlich Marco Steil, der in Mannheim auf der Bank saß. Eller selbst hält sich zunächst aber gewohnt bedeckt: „Ich habe ein paar Ideen, muss erst mal im Training sehen, was sich umsetzen lässt.“ Und vielleicht spielt bei den Überlegungen ja auch eine Rolle, dass zwischenzeitlich der Abschied von Marco Steil nach dem Saisonende feststeht. Der Abwehrrecke wird zum FK Pirmasens wechseln, der als Tabellenführer der Oberliga auf dem Sprung in die Regionalliga ist. Der 26-jährige Innenverteidiger erklärt seinen Abschied nach zwei Jahren mit seinen beruflichen Plänen, die sich in Pirmasens besser umsetzen lassen: „Es ist keine Entscheidung gegen die Wormatia, sondern für mein Sportstudium.“ Dennoch unterstreicht der Blondschopf, bis zum Ende alles geben zu wollen, „damit wir den Klassenerhalt noch schaffen“.

Alles gegeben hatte in Mannheim auch Raschid El-Hammouchi. Dabei sah es kurz vor dem Anpfiff ganz danach aus, als müsste der Rechtsverteidiger die Partie als Zuschauer verfolgen. Vorzeitig hatte er das Aufwärmprogramm beendet: „Ich bin umgeknickt“, schilderte der Kapitän - und schob gleich nach: „Ich wollte aber unbedingt spielen.“ Ein strammer Tapeverband sowie ein Schmerzmittel machten den Einsatz möglich - im Wissen: „Wenn ich noch einen Tritt aufs Gelenk bekommen hätte, wäre es vermutlich vorbei gewesen.“

Da passte es ganz gut, dass die Waldhöfer trotz der sich abzeichnenden Niederlage nicht den Hammer auspackten. „Man hat gesehen, dass es für die eine Mannschaft um nichts mehr geht, die andere gegen den Abstieg kämpft“, brachte es der gefrustete Waldhof-Coach Kenan Kocak nachher auf den Punkt. Und Sascha Eller durfte sich über den durch Adam Jabiri (34.) und Johnathan Zinnram (90.+3) herausgeschossenen Sieg freuen, der sich endlich auch mal an der Tabelle ablesen lässt. „Es ist wichtig, dass wir mal einen Platz nach oben gerutscht sind.“ Wormatia ist vorbei an Ulm. Und das soll am Sonntag auch so bleiben.

Aufrufe: 06.5.2014, 17:30 Uhr
Carsten SchröderAutor