2024-06-04T08:56:08.599Z

Halle
So war es im vergangenen Jahr: Neuhausens Dominik Amrugiewicz konnte im Futsal-Finale Keeper Christoph Fink vom späteren Turniersieger TSG Gau-Bickelheim nicht überwinden, dessen Kollege Fatih Sarigan (rechts) nicht eingreifen muss. Foto: pa / Christine Dirigo
So war es im vergangenen Jahr: Neuhausens Dominik Amrugiewicz konnte im Futsal-Finale Keeper Christoph Fink vom späteren Turniersieger TSG Gau-Bickelheim nicht überwinden, dessen Kollege Fatih Sarigan (rechts) nicht eingreifen muss. Foto: pa / Christine Dirigo

Für Freunde des gepflegten Passes

Zweitägige Kreismeisterschaften in der Osthofener Wonnegauhalle mit 20 Mannschaften

OSTHOFEN. Am Wochenende findet in der Osthofener Wonnegauhalle die Futsal-Kreismeisterschaft statt. Am Samstag ab 9.30 Uhr werden in vier Fünfergruppen die Teilnehmer der Endrunde ermittelt, die am Sonntag ab 10 Uhr ausgetragen wird. Wer Kreismeister wird und sich somit für die Südwestdeutsche Meisterschaft im Futsal qualifiziert, steht voraussichtlich gegen 16.30 Uhr fest.

Der DFB und die Landesverbände forcieren die spezielle Art des Hallenfußballs seit Jahren, die Vereine honorieren das inzwischen durch zahlreiche Meldungen. „Das ist das mit Abstand größte Turnier von allen Kreisen im Verband. Ein Drittel aller Mannschaften aus dem Kreis hat sich angemeldet. Etwa achtzig Prozent davon haben schon im letzten Jahr mitgespielt. Das zeigt, dass diese Variante des Hallenfußballs gut von den Vereinen angenommen wird“, freut sich Lothar Renz. Der Vorsitzende des Fußballkreises bildet mit seinem Stellvertreter Ralf Müller die Turnierleitung, Gastgeber ist der FSV Osthofen. Renz: „Am Anfang war ich wie viele andere auch skeptisch, was den Futsal betrifft. Aber wenn man sich damit befasst, merkt man - das ist gar nicht so verkehrt.“

Gar nicht so verkehrt“

Vor allem die Spieler profitieren von den Fifa-Hallenfußballregeln, die kaum noch Verletzungen mit sich bringen. Persönliche Fouls werden nämlich kumuliert, ab dem vierten Foul pro Mannschaft gibt es jeweils einen Strafstoß aus zehn Metern Entfernung. „Große Aggressivität oder übertriebene Härte, wie man sie oft bei herkömmlichen Hallenturnieren erlebt, kommen hier nicht zum Tragen. Das bringt die Mannschaften nicht weiter.“ Stattdessen gehe es in erster Linie um „gepflegtes Passspiel“, wie Ralf Müller erklärt: „Es sind andere Regeln, es ist ein anderer Ball, der weniger dynamisch ist. Mit Distanzschüssen kommt man da kaum zum Erfolg, es geht um cleveres Passspiel. Mit gesunder Härte kommt man nicht weit. Wer Freude an dieser Art Fußball hat, ist in der Wonnegauhalle herzlich willkommen.“

Besondere Freude hatten in den letzten drei Jahren die Spieler der TSG Gau-Bickelheim, die dreimal in Folge den Titel gewannen. In der A-Klasse schwächelt die TSG bislang, trotzdem ist Gau-Bickelheim automatisch wieder Mitfavorit auf den Titel. „Klar, wir beabsichtigen schon, das Titel-Quartett zu komplettieren, wissen aber, dass wir nicht alleine sind und einige starke Konkurrenten mitspielen. Die Südwestdeutsche Meisterschaft ist aber so eine tolle Erfahrung gewesen, dass wir immer wieder gerne dort mitspielen würden - und der erste Schritt dorthin ist nun mal die Kreismeisterschaft“, sagt TSG-Trainer Ferdi Özcan. Da sich vor allem Teams mit technisch versierten Spielern beim Futsal behaupten, rechnet Lothar Renz auch mit dem SV Gimbsheim und der SG Eintracht Herrnsheim, den beiden einzigen Bezirksligisten im Teilnehmerfeld. Aber auch Vorjahresfinalist TuS Neuhausen, der TSV Armsheim oder der TuS Hochheim, der im letzten Jahr zumindest im kleinen Finale stand, könnten wieder eine gute Rolle spielen. Nicht zu vergessen die TSG Pfeddersheim II, die schon deshalb auftrumpfen könnte, weil auch der letzte A-Jugend-Jahrgang beim Turnier spielberechtigt ist.

Was die Resonanz neutraler Zuschauer betrifft, gibt es noch Nachholbedarf, meint Renz, der auch einen Nachholbedarf der Zuschauer bezüglich der Futsal-Regeln sieht. Renz: „Beim Futsal darf der Torwart bei einem Rückpass den Ball nur vier Sekunden am Fuß haben, dann muss er ihn weiter spielen. Tut er es nicht, pfeift der Schiedsrichter ab. Was pfeift der denn da, heißt es dann manchmal, weil die Regeln nicht jedem bekannt sind.“

Aufrufe: 09.1.2015, 12:30 Uhr
Michael MayerAutor