2024-05-29T12:18:09.228Z

Allgemeines
Symbolfoto: RainerSturm / pixelio.de, Montage: FuPa Darmstadt / Frank Leber
Symbolfoto: RainerSturm / pixelio.de, Montage: FuPa Darmstadt / Frank Leber

FuPa-Wintercheck (32): FSV Riedrode

Die "Bahnhofself" kämpft in der Gruppenliga um den Klassenerhalt / Hoffnung auf die Rückkehr der Langzeitverletzten

Wie lief die Vorrunde für die Amateurteams in Südhessen von der D-Klasse bis zur Hessenliga? FuPa blickt in einer Rückschau auf positives, negatives, die "Player to watch" und wirft einen Blick in die Zukunft. Ausgabe 32 des großen FuPa-Winterchecks befasst sich mit der "Bahnhofself" des FSV Riedrode, die derzeit in der Gruppenliga um den Klassenerhalt kämpft.
Wie lief die Hinrunde?
Die Hinrunde der Saison 2015/16 war für den FSV Riedrode ein wahres Wechselbad der Gefühle. Nach gutem Saisonstart mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen, konnte das Team von Trainer Axel Vondeschmitt im September von fünf Partien nur eine siegreich gestalten. Der 5:2-Erfolg gegen Aufstiegsfavorit FC 07 Bensheim ließ jedoch aufhorchen. Ohnehin lief es gegen die Teams an der Tabellenspitze überraschend gut. Neben dem dreifachen Punktgewinn gegen Bensheim konnte man auch beim Tabellendritten SV Rot-Weiß Walldorf (2:0) alle Zähler holen. Selbst dem Spitzenreiter SV 07 Nauheim trotzte die "Bahnhofself" aus der 800-Seelen-Gemeinde ein 2:2 ab. Diese Spiele zeigen, dass das Team in der Gruppenliga gegen jeden Gegner mithalten kann - wenngleich auch viele Spiele gegen direkte Konkurreten nicht erfolgreich gestaltet werden konnten.

Was war gut?

"Die Gruppenliga ist für den FSV Riedrode ein Geschenk", sagt Trainer Vonderschmitt, der sein Team als Miniaturausgabe des SV Darmstadt 98 sieht, der derzeit mit geringsten Mitteln die Bundesliga aufmischt. Dementsprechend motiviert ist seine Truppe am Start. Trotz vieler Verletzungen gelang der Einbau junger Talente sehr gut, der Zusammenhalt ist auch bedingt durch das Vereinsheim - ein alter Bahnhof - und der guten Harmonie zwischen Erster und Zweiter Mannschaft hervorragend. Zudem lobt Vonderschmitt die enorme Trainingsbeteiligung: "Wer nicht gerade verletzt ist, ist eigentlich immer da."

Was war schlecht?

Eine gute Runde - zumindest bis Oktober - attestiert Trainer Vonderschmitt seiner Truppe. Zeitweise rangierte die Elf gar auf Rang fünf. Allerdings konnte man die teils schweren Verletzungen von Leistungsträgern wie Valeri Rimer, Dennis Pollak (ging im Winter zum SV Gimbsheim), Dominic Kohl, Sven Dexler oder Maxi von Dungen nur zeitweise kompensieren. Dazu kamen zahlreiche kleine Verletzungen sowie private Probleme von Trainer Vonderschmitt. In der Summe machte sich bei der Mannschaft zeitweise Verunsicherung breit und man rutschte in eine Niederlagenserie. Nur ein Sieg aus acht Spielen ließ das Team abrutschen und gefährlich nah an die Abstiegsränge geraten. Da tat der 4:1-Erfolg beim Abstiegskonkurrenten SV Unter-Flockenbach zum Jahresabschluss besonders gut - ein echter "Big Point" im Kampf um den Klassenerhalt.

Wer war der „Player to watch“?

"Das Team ist der Star". Eine Floskel, die wohl für jeden Trainer der Welt gilt, wenn es um seine Spieler geht. Nicht anders ist das beim FSV Riedrode. Trotzdem hebt Trainer Vonderschmitt drei Akteure besonders hervor. Zum einen Routinier Oliver Schader. Der inzwischen 36-Jährige war in einer unruhigen Hinrunde der Ruhepol und einer, "der immer vorbildlich voran geht".

Im ersten Jahr Kapitän ist Tomislav Tadijan, der das Amt des langzeitverletzten Sven Drexler übernommen hat. In zahlreichen Gesprächen habe der Kroate vor alem die jungen und unerfahrenen Spieler immer wieder ermutigt und bestärkt.

Ein Sonderlob erhält auch Mittelfeldspieler Vassilie Theodorou. "Er hat enormes Potenzial, eine ganz, ganz hohe Qualität und hat gezeigt, dass er mit seinen 20 Jahren bereits einer der besseren Spieler der Gruppenliga ist", sagt Vonderschmitt über seinen Youngster. Mittelfristig traut er ihm sogar den Sprung in die Oberliga zu.

Wohin führt der Weg in der zweiten Saisonhälfte?

"Die Runde läut bisher eigentlich nicht schlecht", sagt der Trainer, der fest daran glaubt, das es im neuen Jahr nach der Rückkehr der Rekonvaleszenten wieder nach oben geht. Das Potenzial für einen gesicherten Mittelfeldplatz sei auf alle Fälle da, sagt Vonderschmitt, der aber auch weiß, dass die Möglichkeiten der "Bahnhofself" aufgrund der Infrastruktur naturgemäß eingeschränkt sind. Außerdem sei die Gruppenliga sehr stark und ausgeglichen. Neben dem Klassenerhalt wünscht sich der scheidende Trainer, dass man es schafft, den Kreispokal nach Riedrode zu holen. "Das wäre ein schöner Abschied."

Was macht die Reserve?

In der B-Liga belegt das neu zusammengestellte Team einen sicheren zehnten Platz. "Damit sind wir sehr zufrieden", sagt Vonderschmitt. Zwar ist die Verzahnung mit der 1a aufgrund der großen Differenz zwischen den Spielklassen schwierig. Aber die Riedstädter Reserve verfügt über junge Spieler mit Potenzial, bei dem der ein oder andere durchaus einmal den Sprung in die Gruppenliga schaffen kann. "Die Zweite hat sich in der Liga etabliert. Vielleicht geht da in Zukunft noch mehr", hofft Vonderschmitt und ergänzt: "Der Grundstein ist jedenfalls gelegt."

Aufrufe: 029.1.2016, 17:07 Uhr
Frank LeberAutor