2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: FuPa Stuttgart

FuPa-Medizincheck: Schienbeinschmerzen

FuPa-Serie / Regelmäßige Tipps und Infos rund um Verletzungen im Sport

Im FuPa-Medizincheck berichtet Dr. Simeon Geronikolakis über Verletzungen im Sport und wie diese behandelt werden können. In dieser Ausgabe geht es um Schienbeinschmerzen.

Schmerzen am Schienbein sind im Fußball in den meisten Fällen auf ein vorausgegangenes akutes Ereignis, wie zum Beispiel einen Tritt, zurückzuführen. Je kleiner im Laufe der letzten Jahre die Schienbeinschoner geworden sind, umso größer wurde diesbezüglich die Gefahr eine schmerzhafte Schienbeinprellung davon zu tragen. Bei ungünstiger und zu großer Krafteinwirkung kann es sogar zu einem Bruch des Schienbeines kommen, was glücklicherweise jedoch eher selten vorkommt. Während eine Schienbeinprellung in der Regel relativ schnell ausgestanden ist, können Schienbeinschmerzen anderer Ursache den Spieler sehr stark einschränken oder gar zu einem längeren Ausfall zwingen.

Eine häufige Ursache: Das Schienbeinvorderkanten- oder Shin splint Syndrom

Beim sogenannten Schienbeinvorderkanten- oder Shin splint Syndrom kommt es, oft bedingt durch eine andauernde Fehlbelastung, zu einer Überlastung der Unterschenkelmuskulatur und nachfolgend zu einer schmerzhaften Knochenhautreizung (Periostitis) an der Schienbeinvorderkante.

Die ersten Therapieschritte

In erster Linie gilt es die Belastung anzupassen und evtl. vorliegende muskuläre Dysbalancen (so zum Beispiel ein Ungleichgewicht zwischen einer gut trainierten Wadenmuskulatur und einer oft schwachen, jedoch beim Fußball stark beanspruchten, vorderen Schienbeinmuskulatur) durch entsprechende Übungen auszugleichen.

Diagnostik

Durch eine sorgfältige körperliche Untersuchung und gegebenenfalls auch einer Laufanalyse können weitere mögliche Ursachen festgestellt werden, beispielsweise eine Fehlstatik des Fußes, Verkürzungen, Blockierungen, Beweglichkeitseinschränkungen oder eine dynamische Becken-, Beinachsen- und Sprunggelenksinstabilität. Darüber hinaus sollten bei ausbleibender Beschwerdebesserung im Verlauf, oder bei vorliegenden Hinweisen auch früher, durch entsprechende Zusatzuntersuchungen mögliche anderweitige Diagnosen ausgeschlossen werden, wie zum Beispiel ein (meistens gutartiger aber symptomatischer) Tumor, eine knöcherne Stressreaktion oder gar ein Ermüdungsbruch.

Wichtig: Individueller Therapieplan und Rezidivprophylaxe

Abhängig davon können dann ein genauer Therapieplan (mit unter anderem physiotherapeutischer und physikalischer Behandlung, medikamentöser Unterstützung, einer extrakorporalen hochenergetischen Stoßwellentherapie, ggf. angepasster Einlagenversorgung und Lauf- bzw. Fußballschuhberatung) und ein individuelles Aufbauprogramm festgelegt sowie Empfehlungen zur Rezidivprophylaxe ausgesprochen werden (z.B. gezielte Dehnübungen, spezielle Ernährungshinweise).

Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis

Der in der Privatpraxis Dr. Geronikolakis in Ludwigsburg praktizierende und nicht nur in Fußballerkreisen bekannte Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kümmert sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten und Klassen.

Große Erfahrung und spezielle Kenntnisse beruhen bei Dr. Geronikolakis auch auf seine langjährige und sehr intensive sowie umfangreiche Tätigkeiten im Fußball, zum Beispiel als Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart und Nationalmannschaftsarzt der DFB Junioren (u.a. Team-Arzt der deutschen U15-, U18-, U19- und U20-Nationalmannschaft).

Über Jahre wirkte Dr. Geronikolakis auch als betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.

Ferner übernahm er die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Welt- und Europameisterschaften in vielen unterschiedlichen Sportarten) und ist als Universitätsdozent und Referent in der Ausbildung von Sportphysiotherapeuten tätig sowie als ärztlicher Leiter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de

Hierüber oder unter mail@dr-geronikolakis.de ist für unsere FuPa-Leser auch eine Terminvereinbarung möglich.

Aufrufe: 028.1.2022, 10:00 Uhr
FuPa / Heiko SchmidtAutor