2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
– Foto: FuPa

FuPa Corona-Check TSV Wieblingen

Wie ist die Lage bei den Klubs aus dem FuPa Baden Gebiet?

Der Ball ruht. Schon wieder. Das trifft die Fußballklubs in ganz Deutschland hart. Wir wollen von den Vereinen hören, wie sie dazu stehen und was sie glauben, wann und wie es weitergehen kann. Deshalb haben wir den Klubs aus dem FuPa Baden Gebiet einen Fragenbogen mit der Bitte zum Ausfüllen geschickt. Andreas Kreischer, Trainer des Heidelberger Kreisligisten TSV Wieblingen II, hat den Corona-Check für seinen Verein gemacht.

Frage 1: Es ist wieder Pause. Ist das die richtige Entscheidung aus Ihrer Sicht?

Nein, ich denke diese Maßnahme ist nicht zwingend notwendig, um das Pandemiegeschehen einzudämmen. Auf dem Platz selbst ist das Ansteckungsrisiko äußerst gering wie bspw. Prof. Dr. Tim Meyer von der Medizinischen Kommission des DFB erläutert hat. Vielmehr wäre mein Vorschlag gewesen, um den Spiel- und Trainingsbetrieb herum weitere Regeln zu erlassen. Denkbar wäre hier, die Duschen und Kabinen im Trainingsbetrieb zu schließen. Man kommt umgezogen auf den Platz und verlässt diesen unmittelbar nach dem Training wieder. An Spieltagen wäre eine allgemeine Maskenpflicht auf den Sportplätzen denkbar.

Frage 2: Nun wird es noch schwieriger alle Spiele durchzubekommen. Muss ein alternatives Spielmodell (Beispiel Playoffs) her, oder ist der normale Plan mit Hin- und Rückspiel bis Juni vollständig umsetzbar?

Hier wird es spannend. Der Zeitplan war ohnehin schon sehr straff und nun fallen voraussichtlich sieben Spieltage aus, die in der Rückrunde nachgeholt werden müssen. Ich gehe nicht davon aus, dass die zwei Spieltage im Dezember stattfinden werden. Spontan fällt mir ein: Zwei der sieben Spiele ließen sich in der Osterwoche 2021 (Gründonnerstag und Ostermontag) nachholen. Eventuell ist es möglich, ein bis zwei Wochen früher in die Rückrunde zu starten, gepaart mit drei Englischen Wochen wäre es dann durchaus machbar, die Runde regulär zu spielen. Ob dieser Plan einer genaueren Prüfung standhalten würde, weiß ich nicht. Von alternativen Spielmodellen halte ich wenig und plädiere dafür, diese nur im absoluten Notfall anzuwenden.

Frage 3: Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um mit Ihren Spielerinnen und Spielern über die Pause in Kontakt zu bleiben und sie gleichzeitig in Form zu halten? Machen Sie Cybertraining oder ähnliches?

Die Spieler haben Lauftraining gemäß unserer Trainingseinheiten zu absolvieren und dem Trainerteam dies mittels Screenshot einer Fitness-App zu "beweisen". Leider hat sich gezeigt, dass es nicht ausreicht, an die Vernunft der Spieler zu appellieren und davon auszugehen, dass jeder von sich aus etwas tut. Außerdem planen wir mittels Videokonferenzen weitere Trainingseinheiten im Freeletics-Bereich von zu Hause aus durchzuführen. Hier bin ich auf die Resonanz der Spieler sehr gespannt, da das für die meisten Neuland ist.

Frage 4: Mit Ausblick auf das Jahr 2021/22, sehen Sie generell gravierende Veränderungen für den Amateurfußball und das Vereinsleben?

Es ist alles vom Virus abhängig. Ich denke, dass wir noch einige Zeit, auch in der Saison 2021/22, mit Einschränkungen in allen Lebensbereichen klarkommen müssen. Für die Zeit nach Corona denke ich nicht, dass es gravierende Veränderungen im Amateurfußball oder im Vereinsleben geben wird.

Aufrufe: 011.11.2020, 12:30 Uhr
TSV Wieblingen/red.Autor