2024-05-14T11:23:26.213Z

Allgemeines
Rüdiger Fuhrmann (hier noch als Coach des ASV Cham) übernimmt die Leitung des NLZ der SpVgg SV Weiden.
Rüdiger Fuhrmann (hier noch als Coach des ASV Cham) übernimmt die Leitung des NLZ der SpVgg SV Weiden. – Foto: Dirk Meier

Fuhrmann löst Rodler als Leiter des NLZ Weiden ab

Die SpVgg SV Weiden stellt die Weichen bei ihrem NLZ neu und präsentiert schon ab kommender Woche einen alten Bekannten als Hauptverantwortlichen im Chefsessel

Das Nachwuchsleistungszentrum der SpVgg SV Weiden steht ab dem kommenden Dienstag unter neuer Leitung. Nach dreieinhalb Jahren als Hauptverantwortlicher der Talentschmiede wird Klaus Rodler den Stab weitergeben an einen Mann, der in der Region Nordoberpfalz wohl bekannt ist: Rüdiger Fuhrmann, vor einigen Jahren schon einmal als Trainer bei der SpVgg Weiden tätig, kehrt nun quasi zurück zu seinen Wurzeln. Der angesehene Fußball-Übungsleiter, der unter anderem beim ASV Cham, dem SV Etzenricht, dem SV Hahnbach und dem FC Vorwärts Röslau die sportlichen Geschicke leitete, wird nun also Chef des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) am Weidener Wasserwerk.

Der beruflich bei der Gemeinde Altenstadt an der Waldnaab als Geschäftsführer tätige Fuhrmann freut sich „riesig“ auf seine neue Aufgabe und stellt sich voller Elan der Herausforderung. Der Vertrag des in gut drei Wochen seinen 61. Geburtstag feiernden Übungsleiters aus Luhe-Wildenau ist zunächst auf zwei Jahre ausgelegt und läuft offiziell eigentlich erst ab dem 1. Juni 2022. Allerdings wird Fuhrmann bereits in der kommenden Woche, ab dem 1. März, in die Arbeit am Weidener Wasserwerk einsteigen und ab sofort dann auch der Ansprechpartner sein.

Der bisherige Leiter Klaus Rodler wird Rüdiger Fuhrmann bis zum Ende der laufenden Spielzeit noch beratend zur Verfügung und bei der Einarbeitung zur Seite stehen. Rodler hatte im August 2018 die Leitung des NLZ übernommen und habe sich mit Fuhrmann auf diese Regelung geeinigt. Da wichtige Entscheidungen anstünden, müsse der neue Mann bereits eingebunden werden, so der 57-jährige Dießfurter.

Der Wechsel an der Spitze des NLZ geht für Rodler in Ordnung, da neue Inspirationen und ein neuer Schwung dem NLZ nicht schaden könnten. Diese Ansicht vertritt auch die Vereinsführung der Schwarz-Blauen. Nach drei Jahren wolle man etwas Neues ausprobieren, deshalb habe man sich zu einem Wechsel auf der Kommandobrücke entschieden, erklärt Vorsitzender Michael Kurz. Nach vollzogener Übergabe des Chefsessels wird sich Rodler wohl von dem Verein verabschieden, bei dem er Anfang der 2000er mehrere Jahre bei der ersten Herrenmannschaft in der Bayernliga an der Außenlinie stand. Auch wenn ihn die Verantwortlichen in einer anderen Funktion gerne einbinden würden, wird der Abschied wohl endgültig sein, weil Rodler eine sinnvolle andere Funktion nicht sieht. Rückblickend auf seine dreieinhalbjährige Arbeit ist Rodler durchaus selbstkritisch. Bis zur U14 wäre man ganz ordentlich aufgestellt, bei den älteren Juniorenjahrgängen dagegen bestünde ohne Zweifel Verbesserungsbedarf, sagt der scheidende NLZ-Boss und will die unbefriedigende Situation auch nicht schönreden.

In der Tat liegen die Probleme bei den A-,B- und C-Junioren. So hat die schwarz-blaue U19 in der Herbstrunde keinen einzigen Punkt ergattern können und kämpft nun in der Qualifikationsrunde um den Ligaerhalt. In einer ähnlichen schwierigen Lage befinden sich die C-Junioren, die in der Bayernliga-Quali den Abstieg verhindern wollen. Höchst unbefriedigend ist schließlich auch das Abschneiden der B-Jugend, die trotz einer überzeugenden Herbstrunde gegenüber dem SV Raigering den Kürzeren zog und nun auch 2022/23 lediglich in der Bezirksoberliga an den Start geht. Hier möchte Rüdiger Fuhrmann den Hebel ansetzen, denn für ein Nachwuchsleistungszentrum wäre diese Leistungsbilanz doch enttäuschend, sagt der neue Chef, der in den kommenden Wochen erst einmal die aktuelle Lagen analysieren will, bevor er dazu Aussagen treffen und Maßnahmen einleiten werde. Dass das Ziel im Jugendbereich sein müsse, in einer möglichst "oberen" Liga zu spielen, stehe allerdings außer Frage. Die Gewinnung geeigneter Jugendtrainer ist ein weiteres Problem, da sind sich Rodler und Fuhrmann einig. Passendes Personal zu finden, würde immer schwieriger werden, sagt Rodler. Denn auch wenn ein Trainer engagiert wäre, fehle oft die Sozialkompetenz, ergänzt der "Neue" der Weidener "Wasserwerkschmiede".

Eine erste gute Nachricht kann Fuhrmann für die jüngeren Jahrgänge vermelden. Ab dem Sommer soll bei der SpVgg SV Weiden der Basisbereich ab der U8 wieder aufgestellt werden. Es gelte ganz unten wieder anzufangen, denn die Arbeit mit den ganz jungen Talenten dürfe man nicht vernachlässigen, so der neue „Boss“. Auch die Partnerschaft mit den umliegenden Vereinen möchte er betonen. Das NLZ wäre keine Einbahnstraße, sagt Fuhrmann. Denn die Ausbildung junger Fußballer wäre seiner Meinung nach ein Geben und Nehmen.

Aufrufe: 027.2.2022, 10:30 Uhr
Dagmar Nachtigall/Werner SchaupertAutor