2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
Eine Szene mit Symbolcharakter: Der FTSV (hier Jonas Faber) ist die deutlich aggressivere Mannschaft.  Cornelius Nickisch
Eine Szene mit Symbolcharakter: Der FTSV (hier Jonas Faber) ist die deutlich aggressivere Mannschaft. Cornelius Nickisch

FTSV Ditzenbach/Gosbach: Später Wackler ohne Folgen

Relegation 2018

Erst Spaghetti essen im Klubhaus, dann im vollbesetzten Reisebus nach Ottenbach. Der TV Eybach hatte den Tag so schön geplant, irgendwas lief dennoch schief. Obwohl die Hälfte der Nudeln übrig geblieben sein soll, spielten die Eybacher, als drückte ihnen Pasta auf den Magen. Trainer Gunter Ruff fand keine Erklärung für den über weite Strecken leblosen Auftritt seiner Mannschaft.

Er monierte „zahllose Fehler im Aufbau“, zudem fehlte gegen einen „deutlich aggressiveren“ FTSV die nötige körperliche Gegenwehr. Dennoch hätte es fast zur Verlängerung gereicht. Sieben Minuten vor Schluss brachte Schefthalers Eigentor den TVE unverhofft ins Spiel, danach wackelte der lange Zeit ungefährdete B 9-Vize. Dessen Trainer Michael Böhm erklärte Torwart Dennis Wiesner zum Matchwinner, der einen Schuss von Andre Geiger parierte und damit den Ausgleich verhinderte (89.).

Bis dahin hatte Wiesner das Geschehen weitgehend unbeteiligt verfolgt, seine Vorderleute nahmen ihm fast alle Arbeit ab. Was nicht schwer war, weil Ruffs Schützlinge „fußballerisch nicht viel“ zustande brachten. Spätestens nach einer halben Stunde übernahm Ditzenbach/Gosbach das Kommando. TVE-Keeper Marco Issler verhinderte bei der ersten Großchance gegen den frei vor ihm auftauchenden Nico Lippek das Schlimmste, drei Minuten später war er machtlos. Nach einem der vielen Eybacher Ballverluste am eigenen Strafraum schaltete der FTSV blitzschnell und Marcel Wiesner traf zur Führung (36.). In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs legte Lippek nach Pelzls starker Balleroberung das 2:0 nach.

Trotz des Vorsprungs fand Böhm den Auftritt der Seinen keineswegs prickelnd, sie brachten im gesamten Spiel „nicht das auf den Platz, was wir wollten“. Es reichte dennoch, weil von Eybach in Hälfte zwei lange Zeit gar nichts mehr kam. Schefthalers Eigentor brachte nur deshalb die Spannung zurück, weil der FTSV es zuvor versäumt hatte, den Deckel draufzumachen. Jonas Faber nahm einem Eybacher im Strafraum den Ball ab und traf den Pfosten (54.), der eingewechselte Jan Hohmann scheiterte frei vor Marco Issler, dem mit Abstand besten Eybacher (77.).

Ein abgefälschter Distanzschuss von Markus Pöss, der knapp am Tor vorbeiflog (67.), blieb lange Zeit der einzige Aufreger für Dennis Wiesner. Nach dem Anschlusstreffer spielte Eybach plötzlich Fußball, eine knappe Viertelstunde davon empfindet Ruff als „deutlich zu wenig“, um ein Spiel zu gewinnen. Es hätte fast noch gereicht, weil dem Gegner „die Beine schwer wurden“, sagt Böhm. Er hält die Regenerationszeit vom Mittwoch bis Samstag für zu kurz. Bis zum entscheidenden Spiel gegen A 3-Vertreter SC Geislingen II hat Ditzenbach/Gosbach eine Woche Zeit zur Erholung. Kommenden Samstag werde man „eine andere FTSV-Mannschaft sehen, das verspreche ich“, beteuert Böhm.

Erst mal feierten seine Schützlinge den Erfolg und verabredeten sich zu einer sponatenen Kabinen-Party. Auf die Eybacher warteten stattdessen nach eher freudloser Bus-Heimfahrt die übrig gebliebenen Spaghetti.

FTSV Ditzenbach/Gosbach: Dennis Wiesner – Eckert, Ranaj, Nico Faber, Cozza, Reiter (70. Eichinger), Adelgoß (72. Hohmann), Pelzl (45.+4 Schefthaler), Marcel Wiesner, Jonas Faber (61. Kleinmann), Lippek.
TV Eybach: Issler – Birke, Kock, Vater (56. Jarosch), Maurer, Pöss, Geiger, Bachmann (75. Calicchia), Störzer (75. Guegenhan), Funk (68. Kottner), Steck.
SR: Sven Wlotzka (Ottenbach).
Tore: 1:0 Marcel Wiesner (36.), 2:0 Lippek (45.+1), 2:1 Schefthaler (83./Eigentor.).
Zuschauer: 350 in Ottenbach.

Aufrufe: 018.6.2018, 08:40 Uhr
NWZ / Von Thomas FriedrichAutor