2024-06-04T08:56:08.599Z

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F: Zink
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FSV Stadeln: Eben noch Absteiger, jetzt Mitfavorit

Mathias Surmann will den Bezirksligist wieder in die Spur bringen

Seit Dezember 2015 gibt Mathias Sur­mann als Trainer die sportliche Marschroute beim FSV Stadeln vor und hält dem Klub aus dem Norden Fürths auch nach dem Abstieg aus der Landesliga in die Bezirksliga die Stange. Der heute 41-Jährige war als Profi für den SV Meppen, die SpVgg Greuther Fürth und den VfL Osna­brück am Ball. Für das Fürther Klee­blatt bestritt Surmann zwischen 1998 und 2006 174 Zweitligapartien und erzielte dabei neun Tore. Von 2011 an gehörte der A-Lizenz-Inhaber bis zu seiner Demission 2014 dem Trainer­stab des Fürther Regionalligateams an. Mit den Fürther Nachrichten sprach der gebürtige Niedersachse über die Rolle des FSV Stadeln in der Bezirksliga 1 und seine Ambitionen im Trainergeschäft.
Im Vorfeld der neuen Saison wurde neben dem ASV Zirndorf und Ca­grispor Nürnberg vor allem der FSV Stadeln als großer Favorit auf den Meistertitel in der mittelfränkischen Bezirksliga 1 benannt. Was können Sie dieser Prognose abgewinnen?

Surmann: Ich muss gestehen, dass ich die Liga noch nicht gut genug ken­ne. Freilich ehrt es uns, dass wir als Favorit genannt werden, wirklich wei­ter bringt uns das aber nicht. Es wäre ein Trugschluss, zu glauben, dass wir als Absteiger automatisch oben mit­spielen.

Welche Ziele haben Sie sich persön­lich mit dem FSV bis zu ihrem Vertrag­sende im Juni 2017 gesetzt?

Surmann: Zunächst einmal ist es so, dass sich mein Kontrakt mit dem FSV immer um eine Saison verlängert, solange es zu keiner Kündigung kommt. Letztlich wollen wir in Sta­deln erfolgreichen Fußball spielen und nach Möglichkeit schon oben mit­mischen. Zu sehr unter Druck setzen wir uns selbst aber nicht. Die Saison ist lang, und man benötigt zudem zu den richtigen Zeitpunkten das nötige Quäntchen Glück.

Wie schätzen Sie die Liga generell ein – auch im Vergleich zur Landesli­ga?

Surmann: Wie bereits erwähnt, ken­ne ich die Spielklasse noch nicht gut genug, um eine umfassende Aussage drüber treffen zu können. Ich habe das Eröffnungsspiel zwischen Hers­bruck und Lauf gesehen und eben die SpVgg Erlangen bei unserem dortigen 3:1-Sieg. Die bisherigen Ein­drücke lassen auf eine starke Spiel­klasse schließen, auf die wir uns freu­en. Unterschätzen werden wir die Bezirksliga aber auf keinen Fall.

Spielten Sie nach der verloren gegangenen Relegation gegen Baiers­dorf und dem daraus resultierenden Abstieg aus der Landesliga Nordost jemals mit dem Gedanken, den FSV Stadeln nach rund einen halben Jahr schon wieder zu verlassen?

Surmann: Nein, überhaupt nicht! Der FSV Stadeln verfügt über eine intakte Mannschaft und ein intaktes Umfeld. Das Vertrauen in die Spieler und das Trainerteam ist deutlich spür­bar. Die Tatsache, dass die Mann­schaft nach dem Abstieg nicht ausein­andergebrochen ist, zeigt, dass wir uns dort wohlfühlen. Mittelfristig möchten wir gemeinsam unseren „Fehltritt“ korrigieren.

Wie kam im vergangenen Winter eigentlich der Kontakt zum FSV Sta­deln zustande?

Surmann: Die räumliche Entfer­nung zur SpVgg Greuther Fürth ist ja nicht allzu groß, man kannte sich schon vorher. Das Interesse des Ver­eins an meiner Person war groß, und die Gespräche mit Armin Azadan (Vor­stand Fußball des FSV Stadeln) zeigten rasch, dass es passen könnte. Trotz des bitteren Abstiegs bereue ich mein Engagement hier nicht. Es macht mir großen Spaß, in Stadeln Trainer zu sein.

Hand aufs Herz: Für einen langjähri­gen Profi und Inhaber der Trai­ner- A-Lizenz dürfte die Bezirksliga mit ihren Gastspielen in Hüttenbach, Ottensoos oder auch Kalchreuth nicht gerade das Nonplusultra darstellen...

Surmann: Die taktischen Aspekte und auch der Umgang mit den Spie­lern unterscheiden sich kaum von höheren Spielklassen. Beispielsweise sind Spieler, die am Wochenende nicht zum Zug kommen, sowohl in der Regional- als auch in der Bezirksliga angefressen. Als Trainer weiterentwi­ckeln kann ich mich ergo auch in der siebten Liga.

Aufrufe: 026.7.2016, 12:02 Uhr
Michael Wilt (FN)Autor