Surmann: Ich muss gestehen, dass ich die Liga noch nicht gut genug kenne. Freilich ehrt es uns, dass wir als Favorit genannt werden, wirklich weiter bringt uns das aber nicht. Es wäre ein Trugschluss, zu glauben, dass wir als Absteiger automatisch oben mitspielen.
Welche Ziele haben Sie sich persönlich mit dem FSV bis zu ihrem Vertragsende im Juni 2017 gesetzt?
Surmann: Zunächst einmal ist es so, dass sich mein Kontrakt mit dem FSV immer um eine Saison verlängert, solange es zu keiner Kündigung kommt. Letztlich wollen wir in Stadeln erfolgreichen Fußball spielen und nach Möglichkeit schon oben mitmischen. Zu sehr unter Druck setzen wir uns selbst aber nicht. Die Saison ist lang, und man benötigt zudem zu den richtigen Zeitpunkten das nötige Quäntchen Glück.
Wie schätzen Sie die Liga generell ein – auch im Vergleich zur Landesliga?
Surmann: Wie bereits erwähnt, kenne ich die Spielklasse noch nicht gut genug, um eine umfassende Aussage drüber treffen zu können. Ich habe das Eröffnungsspiel zwischen Hersbruck und Lauf gesehen und eben die SpVgg Erlangen bei unserem dortigen 3:1-Sieg. Die bisherigen Eindrücke lassen auf eine starke Spielklasse schließen, auf die wir uns freuen. Unterschätzen werden wir die Bezirksliga aber auf keinen Fall.
Spielten Sie nach der verloren gegangenen Relegation gegen Baiersdorf und dem daraus resultierenden Abstieg aus der Landesliga Nordost jemals mit dem Gedanken, den FSV Stadeln nach rund einen halben Jahr schon wieder zu verlassen?
Surmann: Nein, überhaupt nicht! Der FSV Stadeln verfügt über eine intakte Mannschaft und ein intaktes Umfeld. Das Vertrauen in die Spieler und das Trainerteam ist deutlich spürbar. Die Tatsache, dass die Mannschaft nach dem Abstieg nicht auseinandergebrochen ist, zeigt, dass wir uns dort wohlfühlen. Mittelfristig möchten wir gemeinsam unseren „Fehltritt“ korrigieren.
Wie kam im vergangenen Winter eigentlich der Kontakt zum FSV Stadeln zustande?
Surmann: Die räumliche Entfernung zur SpVgg Greuther Fürth ist ja nicht allzu groß, man kannte sich schon vorher. Das Interesse des Vereins an meiner Person war groß, und die Gespräche mit Armin Azadan (Vorstand Fußball des FSV Stadeln) zeigten rasch, dass es passen könnte. Trotz des bitteren Abstiegs bereue ich mein Engagement hier nicht. Es macht mir großen Spaß, in Stadeln Trainer zu sein.
Hand aufs Herz: Für einen langjährigen Profi und Inhaber der Trainer- A-Lizenz dürfte die Bezirksliga mit ihren Gastspielen in Hüttenbach, Ottensoos oder auch Kalchreuth nicht gerade das Nonplusultra darstellen...
Surmann: Die taktischen Aspekte und auch der Umgang mit den Spielern unterscheiden sich kaum von höheren Spielklassen. Beispielsweise sind Spieler, die am Wochenende nicht zum Zug kommen, sowohl in der Regional- als auch in der Bezirksliga angefressen. Als Trainer weiterentwickeln kann ich mich ergo auch in der siebten Liga.