2024-06-14T14:12:32.331Z

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Neunkirchen zieht momentan allen davon.
Neunkirchen zieht momentan allen davon. – Foto: Christoph Tiroux

FSV Neunkirchen-Seelscheid auf Kurs zur Landesliga

Bezirksliga, Staffel 2: Es könnte kaum besser laufen beim FSV Neunkirchen-Seelscheid: Die Mannschaft von Trainer Michael Theuer steht an der Spitze der Bezirksliga und hat gute Chancen den Sprung in die Landesliga zu schaffen.

Beim FSV Neunkirchen-Seelscheid ist man zufrieden: Nach einer fast perfekten Hinrunde mit nur einer Niederlage bei 13 Siegen und zwei Unentschieden, steht der FSV recht komfortabel auf der Spitzenposition. Nach 13 Jahren in der Bezirksliga in Serie könnte es nun endlich in die Landesliga gehen.

Ein wichtiger Faktor zum Erfolg ist die überragende Abwehr um Schlussmann Simon Stokowy, der in den 16 Saisonspielen erst sieben Gegentore hinnehmen musste. „Das ist eine sehr gute Gesamtleistung des Teams. Wir haben zum einen viel Ballbesitz, zum anderen versuchen wir nach Ballverlusten den Ball direkt wiederzuerobern – das wird sehr gut umgesetzt“, begründet FSV-Trainer Theuer. Dazu kommen neun Spiele ohne Torerfolg des Gegners und nur ein Spiel mit mehr als einem Gegentor – das allerdings ausgerechnet gegen den größten Verfolger im Aufstiegsrennen. Das 2:1 beim SSV Bornheim war die bisher einzige Saisonniederlage. Große Fehler seiner Mannschaft konnte Theuer allerdings auch in diesem Spiel nicht erkennen, stattdessen hebt er die Leistung des Gegners hervor: „Bornheim war sehr stark, wir waren auch gut – aber halt nicht sehr stark. An diesem Tag war es einfach so, dass der Gegner uns vor Aufgaben gestellt hat, die wir in diesem Spiel nicht lösen konnten“, erklärt Theuer. Trotz der Niederlage liegt der FSV ganze 5 Punkte vor dem ersten Verfolger aus Bornheim.

„Er ist in der Lage, sich gegen jeden Spieler durchzusetzen.“

Offensiv macht vor allem Marc Schneider den Unterschied. Der 25-Jährige ist diese Saison so richtig in Fahrt gekommen und führt die Torschützenliste der Liga mit 17 Treffern an. „Er ist ein sehr kompletter Spieler“, lobt Theuer: „Er ist abschlussstark mit beiden Füßen und mit dem Kopf. Dazu hat er eine überdurchschnittliche Grundschnelligkeit und ist körperlich robust. So ist er in der Lage, sich gegen jeden Spieler durchzusetzen und aus allen Lagen zum Abschluss zu kommen.“

Personell ändert sich beim Spitzenreiter indes nicht viel: In Angreifer Carlos Nieto y Schötz verlässt ein Spieler den FSV. Nieto y Schötz zieht es zum TuS Marialinden, der in Staffel 1 der Bezirksliga um den Klassenerhalt spielt. Neu bei Neunkirchen-Seelscheid ist dafür ein Mann mit Oberliga-Erfahrung. Florian Diehl kommt vom Siegburger SV zum FSV. Der 25-Jährige stand in dieser Saison sieben Mal für Siegburg auf dem Platz.

Testspiele als Blick in die Zukunft

Die lange Winterpause hat das Team vor allem für Testspiele gegen Landesligisten genutzt – ein Blick in die erhoffte Zukunft, wenn man so will. Beim Landesliga-Zweiten SV Schlebusch setzte es eine 4:7-Niederlage, den 1. FC Spich besiegte der FSV überraschend deutlich mit 6:2. „Wir wurden gut gefordert, alle Spieler mussten ihr Bestes geben. Die Spiele haben ihren Sinn also erfüllt – es wurde aufgezeigt, dass uns gegen diese Gegner mehr Qualität erwartet, gerade was die Gegentore angeht“, resümiert Michael Theuer: „Um dieses Niveau dauerhaft spielen zu können, müssen wir uns in manchen Bereichen natürlich noch verbessern.“

Am vergangenen Samstag ging es für den FSV abermals gegen einen Landesligisten: Zum Abschluss der Wintervorbereitung verlor die Theuer-Elf mit 1:3 beim FV Bonn-Endenich - gegen dessen Zweitvertretung die Seelscheider ihr erstes Saisonspiel nach der Pause bestreiten. Ligakonkurrent Bonn-Endenich II steht aktuell punktgleich mit Schlusslicht SV Niederbachem auf dem vorletzten Platz. Auf dem Papier also eine sichere Nummer für den Tabellenführer. „Grundsätzlich müssen wir natürlich gewinnen. Wir wissen aber, dass die erste Mannschaft des FV am Sonntag noch kein Spiel hat - ich rechne also mit einer deutlich aufgewerteten zweiten Mannschaft“, vermutet Theuer. Auch unter diesen Umständen geht der FSV selbstbewusst in das Duell: „Wir wissen, dass wir eine gewisse Qualität haben. Egal welcher Gegner da kommt: Wir werden in der Lage sein, zuhause zu gewinnen.“

Trotz oder vielleicht gerade wegen der guten Ausgangslage ist es für den FSV wichtig, gut aus den Startlöchern zu kommen und am Sonntag den ersten Pflichtsieg einzufahren. Gerade in der Konstanz sieht Theuer den größten Vorteil gegenüber Verfolger Bornheim: „Wenn man sieht, dass wir 41 Punkte holen und trotzdem nur fünf Punkte vorne sind, weiß man, dass Bornheim einiges richtig macht. Ich glaube aber, dass wir gerade in den Spielen, in denen man punkten muss, etwas konstanter sind.“ Ab Sonntag gilt es diese Konstanz dann auch in der Rückrunde unter Beweis zu stellen.

Aufrufe: 019.2.2022, 23:00 Uhr
Niklas BienAutor