2024-05-02T16:12:49.858Z

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Glücksmoment am Schönberg: Marco Ehrler und der FSV  nach dem 0:0 gegen Gundelfingen | Foto: Patrick Seeger
Glücksmoment am Schönberg: Marco Ehrler und der FSV nach dem 0:0 gegen Gundelfingen | Foto: Patrick Seeger

FSV Ebringen: Markenzeichen Defensive

AufsteigerPorträt: Der FSV Ebringen klettert über die Aufstiegsrunde in die Bezirksliga

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Der Aufstieg in die Bezirksliga Freiburg bedeutet für den FSV Ebringen den größten sportlichen Erfolg in der 63-jährigen Vereinsgeschichte. Durch beherzten Einsatz überzeugte die FSV-Elf in der Kreisliga A, Staffel III, und qualifizierte sich als Vizemeister für die Aufstiegsrunde. Doch trotz der Erfolgssaison liegt ein dunkler Schatten über der Gemeinde am Schönberg. Bei den Vorbereitungen zum ersten Heimspiel starben drei Menschen in Folge eines tragischen Unfalls.
Man habe sich trotz der Vorkommnisse in Absprache mit den Angehörigen und dem Verein dazu entschlossen, die Aufstiegsrunde anzutreten, lautete die Botschaft der Vorstandsebene in den Tagen nach dem Unfall. Ergreifend beschreibt der aktuellste Eintrag auf der FSV-Homepage die extreme Gefühlswelt unmittelbar nach den Geschehnissen: „Noch nie lagen Freud und Leid so eng beieinander. Das ließ den gesamten Verein, die Mannschaft und Fans näher zusammenrücken und zu einer unüberwindbaren Einheit werden.“

So legte das Team von Spielertrainer Jonny Sedicino und Co-Trainer Michael Huber mit dem 2:0 im ersten Aufstiegsspiel gegen den SC Reute den Grundstein für den Sprung in die nächsthöhere Spielklasse. Aufgrund der Tabellenkonstellation im letzten Aufstiegsspiel gegen die Spielvereinigung Gundelfingen/Wildtal sollte bereits ein 0:0-Unentschieden genügen, um das Last-Minute-Ticket in die Bezirksliga zu buchen.

Vom Abstiegskandidaten zum Geheimfavoriten

„Die Mannschaft wollte den Aufstieg unbedingt“, sagte Trainer und Abwehrchef Sedicino mit Blick auf die Aufstiegsrunde. Das Mittel zum Erfolg sei die unüberwindbar scheinende Defensive gewesen, die bereits in der Rückrunde zum Ebringer Markenzeichen avancierte. Nur zehn Treffer kassierte der zukünftige Bezirksligist in der zweiten Hälfte der zurückliegenden Spielzeit. Dank dieser eindrucksvollen Abwehrleistung mauserten sich die Ebringer vom Überraschungsteam zum Geheimfavoriten. Die FSV-Fieberkurve stieg nach der Winterpause von Spiel zu Spiel bis auf Rang zwei.

Aufstiegserwartungen vernebelten den Ebringern aber nicht die Köpfe. Stattdessen blieben sie bis zum vorletzten Spieltag eher bescheiden und mieden das Thema. „Natürlich waren Wunsch und Traum da“, räumte Sedicino ein. Er fügte aber stets hinzu, dass man realistisch bleiben müsse. Niemand hatte eigentlich mit dem Aufstieg gerechnet, da die FSV-Truppe in den vergangenen Jahren stets um den Klassenerhalt kämpfen musste. Laut Sedicino, der in seinem ersten Jahr in Ebringen gleich den Aufstieg realisierte, wurde mit zunehmendem Erfolg aber der Ehrgeiz der Truppe geweckt.

Mit der Bezirksliga steuern die Überflieger aus Ebringen ein (noch) unbekanntes Terrain an. „Das ist natürlich alles Neuland für uns“, so Sedicino, der den Klassenerhalt als erstrebenswerten Kurs vorgibt. „Alles ausschließen soll man aber auch nicht“, ergänzte er lachend. Verstecken müssen sich die Ebringer vor der Konkurrenz nicht. Nun gilt es, eine Klasse höher an die gezeigten Leistungen anzuknüpfen. Und dass die Ebringer immer für eine Überraschung zu haben sind, stellten sie bereits in der Aufstiegsrunde eindrucksvoll unter Beweis.
Aufrufe: 030.6.2014, 22:00 Uhr
Lucas Roth (BZ)Autor