2024-06-13T13:28:56.339Z

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Ein Mann mit Plan: Tobias Bächle | Foto: Daniel Fleig
Ein Mann mit Plan: Tobias Bächle | Foto: Daniel Fleig

FSV-Coach Bächle über Personalnot, Ruhe und das Binnenklima

BZ-Interview mit Trainer Tobias Bächle, FSV Rheinfelden +++ "Haben unglaublich viele Torchancen liegenlassen"

Sie waren angetreten, um weiter oben anzugreifen. Primär Verletzungspech hat den FSV Rheinfelden daran gehindert. Der Ligaerhalt steht in Frage. Trainer Tobias Bächle bleibt guter Dinge.
BZ: Herr Bächle, der FSV ist für seine guten Stürmer, unter anderem Giuseppe Catanzaro und Angelo Di Palma, bekannt. Auffällig ist nun, dass nur Schönau und Biengen weniger Tore erzielt haben. Hauptgrund für den Tabellenstand?
Bächle: Hauptgrund würde ich nicht sagen. Ein großer Teil von vielen. Oft haben wir unglaubliche viele Torchancen liegengelassen. Gegen Lörrach-Brombach kürzlich war es extrem. Wir brauchen fünf, sechs Chancen für ein Tor. Aber: Es hat sich in der Rückrunde verbessert.

BZ:
Inzwischen hat man die optimistische Spielweise auch modifiziert.
Bächle: Klar, wir spielen jetzt anders, als wie wir die Saison begonnen haben. Aus zwei Gründen: Die Situation, in der wir sind, und weil wir noch nie zweimal mit der gleichen Elf spielen konnten.

BZ:
Das Binnenklima stimmt?
Bächle: Ich habe eher das Gefühl, dass man es umgekehrt sehen muss: Dass alle zu sehr Kollegen sind, man will dem anderen nicht wehtun. Man merkt es im Training: Das Klima ist sehr gut. Das habe ich schon anders erlebt.

BZ:
Sie sind vom Fach. Einst DFB-Stützpunkttrainer, jetzt an der Uni Basel sind Sie...
Bächle: ...für die praktische Ausbildung der Sportstudierenden zuständig.

BZ:
Und nicht zu anspruchsvoll mit den Amateurfußballern des FSV?
Bächle: Ich habe meinen Anspruch ein Stück weit angepasst. Man muss sich ja auch erst kennenlernen und sehen, was man für Möglichkeiten hat. Wir haben inzwischen eine gute gemeinsame Basis. Das Problem ist einfach: Wir konnten uns nie wirklich einspielen. Gerade die beiden Stürmer bräuchten viel gemeinsames Training, schaffen aber beide Schicht. Immerhin: Am Sonntag sind wohl alle außer den Langzeitverletzten und dem gelb-rot-gesperrten Musah Musliu dabei.

BZ:
Jetzt kommt Weil: Undankbar, die hätte man gerne früher gehabt.
Bächle: Sie sind natürlich klarer Favorit. Nichtsdestotrotz haben wir letzte Woche eine wirklich sehr gute Leistung gezeigt.

BZ:
Eine Idee, wie Weil zu knacken ist?
Bächle: Wir haben natürlich einen Plan. Nur so viel: Man darf sie nicht ins Spiel kommen lassen. Wenn die dribbelstarken Spieler Platz haben, wird’s schwierig.

BZ:
Der Abstand ist angewachsen: Eine Serie muss her.
Bächle: Das ist allen bewusst. Gut ist: Wir haben noch Efringen-Kirchen, Biengen, Wyhl, Elzach. Da musst du punkten, sonst hast du in der Liga nichts verloren.

BZ:
Wichtig im Abstiegskampf ist: Ruhe. Haben Sie die?
Bächle: Ja, das muss man betonen. Es war ja auch ein Zeichen, dass Verein, Trainer und die Mannschaft verlängert haben, unabhängig von der Liga. Das gibt es nicht überall. Das war ja wohl auch mit die Idee bei den Verlängerungen, dass man in Ruhe arbeiten kann und sich nicht kurzfristig von Ergebnissen lenken lässt.
Aufrufe: 021.4.2016, 22:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor