FSG lässt Großchancen liegen

. Die Fußballgöttin muss eine eine Bad Nauheimerin sein, denn die Gäste aus der Wetterau waren in den ersten 45 Minuten nicht auf dem Platz, standen neben sich und hätten sich über einen Fünf-Tore-Rückstand nicht beschweren können. Aber wer die Tore nicht macht, den bestraft im Fußball der Gegner und das waren in diesem Spiel die Frauen der Spvgg 08 Bad Nauheim.

Doch zu den Ereignissen, die aus Usinger Sicht sehr schmerzlich waren. Mit viel Elan, Willen und körperlicher Präsenz in den Zweikämpfen startete die FSG in diese Begegnung. Schon früh wurden die gegnerischen Abwehrspielerinnen angelaufen und zu Fehlern gezwungen. Folgerichtig kamen die Torsiello-Schützlinge früh zu guten Torgelegenheiten. Stefanie Frick mit einem Flachschuss (10.), Katharina Heiner mit einem Pfostenschuss (14.), Franca Müller mit einem schönem Schlenzer (15.) und Larissa Gailing (17.) scheiterten jeweils nur ganz knapp. Da wäre schon längst der Führungstreffer möglich gewesen. Von den Gästen war in diesem Spielabschnitt nichts, aber auch gar nichts zu sehen. Der erste Schuss der Bad Nauheimer auf das Usinger Tor erfolgte von Jana Harms in der 25 Minute. Den Höhepunkt der Missgeschicke sahen die etwa 50 Zuschauer dann in der 30. Minute. Im schnellen Umschaltspiel kam Heiner auf der rechten Angriffsseite in Ballbesitz. Sie strebte ohne große Behinderung auf das Gäste-Tor zu, spielte den Ball flach nach innen mittig vor das Nauheimer Tor, wo die mitgelaufene Franca Müller aus drei Metern nur noch einschieben musste. Doch die Gäste-Keeperin Calotta Mayer konnte abwehren – oder wie es ein Usinger Zuschauer etwas ironisch formulierte: „Müller hat die Gäste-Keeperin auf der Flucht abgeschossen.“ Ein Lebenszeichen gab es von der Spvgg 08 vor der Pause doch noch. Harms traf mit einem Verzweifelungsschuss aus gut 30 Metern das Usinger Lattenkreuz (45.).

Zur zweiten Hälfte wechselte Nauheims Trainer Alexander Bönsel mit Michelle Schomberg für Lena Beck den Sieg ein. Harms setzte mit einer raumgreifenden Spielverlagerung auf die rechte Angriffsseite ihre Mitspielerin Schomberg ein, die nach einer kurzen Ballannahme ganz humorlos die Kugel unter das Usinger Tordach zum Führungstreffer hämmerte (53.). Ein „Wahnsinnstor“, das an großen Fußball erinnerte. Auch beim zweiten Tor war Schomberg beteiligt. Ein schönes Zuspiel von ihr verwertete Harms zum 2:0 (71.). Wenig später machte wieder Harms mit einem Schlenzer ins lange Eck den Deckel zum 3:0 drauf (78.) Ein Tor gab es doch noch, FSG-Innenverteidigerin Katrin Pommerening stellte mit einem Foulelfmeter den Endstand von 1:3 her. Für die Zuschauer gab es in der Schlussphase noch ein „Schmankerl“ zum Genießen. Pommerening traf aus rund 20 Metern mit einem Freistoß nur die Querlatte des Bad Nauheimer Gehäuses (89.). Der Kunstschuss war technisch sehr anspruchsvoll, schön anzusehen, aber leider nur für die Statistik, denn die Gäste nahmen in diesem „Kellerduell“ die drei Punkte mit in die Wetterau.

Harald Torsiello, Trainer FSG Usinger Land: „Im ersten Spielabschnitt hatten wir nicht weniger als fünf Großchancen, die wir leider nicht verwertet haben. Wer die nicht nutzt, wird bestraft und das war heute so. Trotzdem war ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden, leider stimmt aber das Ergebnis nicht.“

Alexander Bönsel, Trainer Spvgg 08 Bad Nauheim: „Hätte Usingen in der ersten Spielhälfte die Tore macht, wäre das Spiel sicher ganz anders verlaufen.“

FSG Usinger Land: Ullrich, Frick, (65. Sabrina Müller), Heiner, Gailing, Pommerening, Emmerich (83. Goldbach), Franca Müller (65. Paulus), Heyer Tächl, Manig, Schäfer.

Spvgg 08 Bad Nauheim: Mayer, Beyer, Amend, Klaever (46. Brilling), Meixner, Tomakowa, Liedtke, Hadjiu, Schmidt, Harms, Beck (46. Schomberg).

Tore:0:1 Schomberg (53.), 0:2 Harms (71.), 0:3 Harms (78.), 1:3 Pommerening (85. Foulelfmeter) – Schiedsrichter: Richard Schnopp (Bad Homburg) – Zuschauer: 50.