Knalleffekt, Sensation oder Zeichen gesetzt. Die Berichterstatter überschlugen sich mit den Kommentaren zum überragenden 5:0-Heimsieg des VfL Frohnlach gegen den SV Erlenbach förmlich. Vor allem in der Höhe hatte man den Müller-Schützlingen diesen Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Unterfranken einfach nicht zugetraut. VfL-Trainer Oliver Müller hat für die gezeigte Leistungsexplosion allerdings eine ganz einfache Erklärung: "Wir hatten dieses Mal einfach eine gute Chancenauswertung und Erlenbach hatte wohl nicht seinen besten Tag erwischt." Ganz so einfach war es dann aber wohl doch nicht. Zu groß war der Leistungsunterschied zu den vorangegangenen Spielen, in denen der VfL doch des öfteren seine Grenzen deutlich aufgezeigt bekam. "Die Tore haben uns wachsen lassen", erkannte Oliver Müller außerdem und fügte noch an: "Wir haben in dieser Saison schon öfter gut gespielt, aber diesmal die Tore geschossen und nicht bekommen."
Dennoch wirkt es beinahe so, als ob das aktuelle Bayernligaschlusslicht aus einer Art Dornröschenschlaf erwacht ist. Natürlich kann man den Leistungsschub auch mit der Rückkehr einiger zuvor verletzter Leistungsträger begründen, aber dafür war der Unterschied zu den vorangegangenen Spieltagen schlichtweg zu groß. Immerhin erreichte der VfL Frohnlach nun an den vergangenen zwei Spieltagen exakt die gleiche Punkteanzahl, wie in den 15 Partien zuvor. "Die Rückkehr unserer Leistungsträger zahlt sich nun eben aus", ist Oliver Müller felsenfest überzeugt und gibt weiter Auskunft: "Wir haben den Abstand zu den Relegationsplätzen nun deutlich verkürzen können, aber es wird dennoch schwierig werden, weiterhin solche Ergebnisse zu erzielen."
Damit spricht der Frohnlacher Übungsleiter dann wohl auch schon die kommende schwere Aufgabe beim Würzburger FV (6.) am Samstag um 14:30 Uhr an. Dann bekommt es der VfL zum Rückrundenauftakt nämlich gleich mit der besten Abwehr der gesamten Bayernliga Nord zu tun. Der WFV erzielte zwar auch erst 23 Treffer in der laufenden Spielzeit, vernagelte angesichts von erst 17 Gegentoren aber oftmals eben auch sein eigenes Gehäuse. Zuletzt mussten die Unterfranken zuhause gegen die DJK Ammerthal (12.) allerdings eine recht unerwartete 1:3-Niederlage hinnehmen und beendeten damit ihre seit vier Spielen anhaltenden Serie. In Adrian Istrefi, der bereits beim 0:3 im Hinspiel ein Tor und eine Vorlage beisteuerte, hat der WFV seinen wohl torgefährlichsten Spieler, muss gegen Frohnlach jedoch auf den rotgesperrten Abwehrmann Andreas Ganzinger verzichten. "Würzburg hat in dieser Saison eine richtig gute Mannschaft, aber wir haben wieder nichts zu verlieren und konnten im Hinspiel bereits in der ersten Halbzeit sehr gut mithalten", hofft Oliver Müller auch in Würzburg auf eine Frohnlacher Überraschung.