2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Erstes Pflichtspiel, erster Sieg - und den auch noch im Wolfstein-Derby: Der Einstand von Klaus Gibis beim TV Freyung war vielversprechend.
Erstes Pflichtspiel, erster Sieg - und den auch noch im Wolfstein-Derby: Der Einstand von Klaus Gibis beim TV Freyung war vielversprechend. – Foto: Robert Geisler

Freyunger Derbysieg: Eine Überraschung, die nicht von ungefähr kommt

Aufwind für den TV Freyung: Die Truppe von Neu-Trainer Klaus Gibis gewann das Derby gegen Spitzenreiter Grafenau und belohnte sich somit selbst, wie der 58-jährige Coach im Interview betont

Drei Punkte beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer. Der TV Freyung muss sich in den restlichen Spielen der Saison ordentlich strecken, um doch noch die Klasse sichern zu können in der Bezirksliga Ost. Ein erster Schritt in dieser Hinsicht ist gemacht. Der Sieg im Wolfstein-Derby über Spitzenreiter Grafenau ist zwar auf dem Punktekonto nicht zu spüren, sorgt aber dennoch für gute Laune bei den Kreisstädtern - und bei neu Trainer Klaus Gibis, der im ersten Pflichtspiel gleich den ersten Sieg feiern durfte.

Klaus, zu den wohl größten Überraschungen des Re-Start-Wochenendes zählt der Sieg des TV Freyung im Ligapokal-Derby gegen Spitzenreiter Grafenau. Stimmst Du dem zu?
Es war sicher eine Überraschung, ja. Aber wie bekannt ist beim Fußball viel, wenn nicht sogar alles möglich. Es war auch zu sehen, dass die Mannschaft bis zum Abpfiff gefightet hat und sich verdientermaßen belohnen konnte.

Wie hast Du generell die Wiederaufnahme des Spielbetriebes wahrgenommen - nach vielen, vielen Chaoswochen und noch mehr Vorgaben, die die Vereine erfüllen müssen. Hast Du Dich irgendwie eingeschränkt gefühlt?
Meiner Meinung nach war viel Aktionismus von Seiten des BFV mit dabei, um die einmal getroffene Entscheidung durchzuboxen. Es ist schon erheblich, was die Vereine umsetzen müssen. In diesem Zusammenhang leisten die Verantwortlichen vom TV hervorragende Arbeit, um die Hygienemaßnahmen und sonstigen Vorgaben umzusetzen.

Wie bitter ist es, dass der Sieg "nur" im Ligapokal war - und nicht im normalen Ligabetrieb, wo der TV jeden Punkt brauchen könnte?
Na ja (schmunzelt). Das mit dem Dreier können wir beim "richtigen" Start ja dann wieder versuchen.

Wie ist die Zusammenarbeit mit dem spielenden Vorgänger?

Welchen regionalen Stellenwert hat der TV Freyung aus Deiner Sicht?
Der TV Freyung ist ein Traditionsverein, der über die Grenzen des Bayerwaldes hinaus bekannt ist.

Deine wohl größte Sorge wird die dünne Personaldecke sein. Wie dramatisch ist die Situation?
Der TV hat keine Probleme mit der Kadergröße - es ist alles gut.

Irgendwie scheint ein neuer Geist entstanden zu sein beim TV. Sinnbildlich dafür stehen die beiden Ligapokal-Torschützen - der aufstrebende Reservespieler Thomas Biereder und Tobias Irlesberger, ein alter, mit dem Verein eng verbundener Haudegen. Hat sich bei Freyung ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt?
Das kann ich nicht abschließend beurteilen, weil ich die vorherige Phase nicht kenne. Beurteilen kann ich die jetzige Situation - und die ist bestens. Der TV hat ja auch in der zweiten Mannschaft - der SG mit Kreuzberg und Mauth - einen großen Kader, aus dem immer wieder Spieler in die 1. Mannschaft integriert werden können - wie das Beispiel Thomas Biereder zeigt.

Unser Spieler-Spartenleiter Tobias Irlesberger hat laut Statistik das letzte Tor in der Saison 2017/18 gemacht, von daher wurde es sowieso wieder mal Zeit (lacht). Aber im Ernst: Tobias ist schwer in Ordnung und lebt den TV. Insgesamt gilt: Ein Zusammengehörigkeits-Gefühl kann sich nicht innerhalb so kurzer Zeit entwickeln, somit muss das schon vorher auf diese Art und Weise dagewesen sein.

Ein erster Blick in dieser Hinsicht in Richtung neue Saison: Gibt's erste Gespräche, wer bleibt, wer geht und wer vielleicht kommt?
Außer den bekannten Abgängen und Zugängen gibt es keine Neuigkeiten.

Wie geht es Dir persönlich nach Deiner Auszeit und Deinem Wiedereinstieg als Trainer: Fiel es Dir hart, wieder zu coachen - oder liegt Dir das einfach im Blut?
Na ja - so lange war die Auszeit nun auch nicht und einige Tage kenne ich das Geschäft nun auch schon (schmunzelt). Die Spieler und Funktionäre beim TV haben alles getan, um sich hier schnell wohlfühlen zu können.

Wie ist das Zusammenspiel mit Stephan Philipp, Deinem Vorgänger, der im Team eine wichtige Rolle als Leistungsträger einnimmt?
Stefan ist eine Vorbild was Einstellung und Einsatz anbelangt und ein Klassekicker. Somit erübrigt sich die Frage.

Hat sich während Deiner Abwesenheit der Fußball verändert?
Nein - so lange war ich ja nicht weg (lacht).

Vielen Dank für das Interview - und weiterhin viel Erfolg, Klaus.

Aufrufe: 023.9.2020, 10:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor