2024-05-02T16:12:49.858Z

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Norbert Frey (rechts) übernimmt die Regionalliga-Kickerinnen des FCN von Kevin Schmidt. F: Zink
Norbert Frey (rechts) übernimmt die Regionalliga-Kickerinnen des FCN von Kevin Schmidt. F: Zink

Frey kehrt zurück - Mehr Konstanz ist das Ziel

Die Fußballfrauen des 1. FC Nürnberg wollen in die 2. Bundesliga

Nach einer erfolgreichen Saison in der Regionalliga planen die Fußballfrauen des 1. FCN den nächsten Schritt. Der soll sie in die 2. Bundesliga führen.

Am Ende einer Saison werden Bilan­zen gezogen und Blicke in die Zukunft gerichtet, da macht der 1. FC Nürn­berg Frauen- und Mädchenfußball kei­ne Ausnahme. Unter dem Strich steht für die Frauen in der Regionalliga auf Platz sechs ein erfolgreicher Kampf gegen den Abstieg und dem erneuten Einzug als Sieger im Bayernpokal in die erste DFB-Hauptrunde Erfreuli­ches. So lautet auch das Urteil von Spielführerin Luisa Richert; dem souveränen 3:0 im Pokal beim FC Stern München mit Nicole Munzert (2) und ihr als Torschützinnen folgte ein 2:2 gegen Ingolstadt.

Zwei Unaufmerksamkeiten im Defensivverhalten jeweils kurz vor der Halbzeit und kurz vor Schluss verhinderten nach den Toren von wiederum Richert zum 1:0 (19.) und Munzert zum 2:1 (60.) ungetrübte Freude zum Saison-Ausklang - für Trainer Kevin Schmidt ein Zeichen von „Müdigkeit und nachlassender Konzentration“ im sechsten Spiel innerhalb von 19 Tagen, für die Spiel­führerin „irgendwie bezeichnend für unser ständiges Auf und Ab.“ Und genau dieser fehlenden Konstanz hat der Vereinsvorsitzende Andreas Exner den Kampf angesagt, schließlich ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga in den nächsten beiden Jahren Ziel - mit einem neuen Trainer und Verstärkungen. Wobei Norbert Frey, ausgestattet mit einem Zweijahresvertrag, genaugenommen kein Neuer auf der Trainerposition ist. Schon vor Jahresfrist schien er die logische Lösung, hatte er in den drei Jahren zuvor als Sportlicher Leiter zusammen mit Exner die Nachwuchs-Abteilung strukturell auf Vorder­mann gebracht und die U17-Juniorin­nen als Trainer in die Bundesliga geführt. Was damals scheiterte, „weil vieles zu lange in der Schwebe war“ (Frey), er sich zurück zu den Männern orientierte und sich für Aufsteiger TB Johannis 88 entschied, den er als Auf­steiger prompt ins Mittelfeld der Bezirksliga führte.

„Wir wollen einen erfahrenen Fach­mann als Trainer, um die Mannschaft weiterzuentwickeln,“ begründet Ex­ner diesen Schritt, kennt Frey doch nicht nur einen Großteil der Spiele­rinnen bestens, sondern verfügt als ehemaliger DFB-Stützpunkttrainer über eine Menge Kontakte.

Weichen für ihn muss Schmidt, 26, dem der Vorsitzende bescheinigte, „seine Arbeit sehr ordentlich gemacht und die Vorgabe Klassenerhalt er­füllt“ zu haben. Ob sich die Vorstel­lungen, ihn weiter in die Arbeit beim Club einzubinden, verwirklichen lassen, lässt Schmidt offen. „Ich habe meine Aufgabe erfüllt, alles andere liegt nicht in meiner Hand“, lautet sein Statement.

„Schade“ findet es Richert zwar, dass es mit Schmidt nicht weitergeht, denn das Verhältnis zu ihm sei immer gut gewesen. Zugleich aber begrüßt sie die Entscheidung für Frey, „denn ich halte von ihm als Trainer sehr viel.“ Wichtiger aber sei, dass das Trainer-Durcheinander der ver­gangenen Jahre ein Ende nimmt.

Davon ist Exner überzeugt, aber das soll für die Clubfrauen nur ein Schritt vorwärts sein, denn der Weg in Liga zwei ist für den Club nur mit Talenten aus den eigenen Reihen (und der Region) nicht zu verwirklichen. Er geht davon aus, dass der Kader zu­sammenbleibt, nur Kim Urbanek (Studium in die USA) wird gehen. „Kontinuierlich verstärken“ ist ange­sagt - auch wenn die Namen noch unter Verschluss bleiben: Mit zwei gestandenen Zweitliga-Spielerinnen ist man sich einig, auch mit einer von zwei auf dem Wunschzettel stehenden Nationalspielerinnen aus dem Aus­land sind die Verhandlungen sehr weit gediehen. Und an einer, „die Tore macht, sind wir dran“ (Exner).

Dabei ist der finanzielle Spielraum trotz wirtschaftlich gesunder Basis äußerst gering. Geld ist dennoch im Spiel, räumt der Vorsitzende ein, durch Sponsoren habe man die Mög­lichkeit, den Spielerinnen Arbeitsplät­ze zu verschaffen. Schulden machen ist bei allem Ehrgeiz kein Thema für Exner: „Wilde Sachen machen wir jedenfalls nicht“, versichert er - sol­che auf dem Spielfeld ausgenommen.

Schiedsrichter: Andrea Knauer (Grüne Heide) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Luisa Richert (19.), 1:1 Vanessa Haim (42.), 2:1 Nicole Munzert (61.), 2:2 Ramona Maier (85.)



Aufrufe: 019.5.2015, 09:09 Uhr
Wieland PeterAutor