2024-05-15T11:26:56.817Z

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Die Frauen von BW Hollage (Saison 20/21)
Die Frauen von BW Hollage (Saison 20/21) – Foto: Kalla Rickelmann

Frauenfußball Raum Osnabrück: Die Szene wächst

Hollage auf dem Sprung / Schlichthorst, Glane, Harderberg, Bohmte und Holzhausen stehen für breite Spitze

Jeweils zwei Teams in Oberliga, Landesliga und Bezirksliga, darunter ein breites Feld in mehreren Kreisligen und Kreisklassen: Die Frauenfußball-Szene der Region wächst weiter, auch in Zeiten von Corona. Einblicke zu ambitionierten Teams in Osnabrück-Stadt und --Land von Oberliga bis Bezirksliga.
Im neunten Jahr Oberliga-Standort, in den letzten vier Spielzeiten stets in den Top-vier der Tabelle platziert und vor einem Jahr im Regionalliga-Aufstiegsspiel nach großem Kampf an Hannover 96 gescheitert: Die Frauen von Blau-Weiß Hollage halten konstant ein hohes Level und dürften erneut ein Wort mitsprechen im Rennen um die Meisterschaft. Sarah Jabbes (zurück aus Meppen) sowie Julia Uphaus und Catharina Niemann (aus Gretesch) verstärken die Elf von Meik Schwegmann. Der akribisch arbeitende Trainer will zudem dafür sorgen, dass die aus der Jugend aufgerückten Merle Wesselkämper, Laura Hehemann und Pia Weisemöller den Weg von Svenja Torbecke und Katleen Strunk einschlagen, die sich als feste Größen in der Elf um Spielmacherin Katharina Jarzyna etablierten. Schade, dass Lara Wenning, Madeleine Johannes und Anna Klumpe noch länger fehlen – immerhin deutet sich die Rückkehr von Celina Meyer zum Jahresende bei den verletzungstechnisch zuletzt arg gebeutelten Hollagern an. Das war der Grund, wieso es in der Abbruchsaison 19/20 „nur“ zu Rang drei reichte – im Titelrennen gelten die letztjährigen Topteams SV Heidekraut Andervenne und FC Geestland, die sich auch gut verstärkt haben, als Hauptkonkurrenten.

Zum Saisonstart der Zehnerstaffel, in der Hin- und Rückspiele ausgetragen werden, geht es am Sonntag zum TSV Abbehausen – Ligakonkurrent DJK Schlichthorst beginnt daheim gegen die SG TiMoNo (Timmel Moormerland Nortmoor). Für den letzjährigen Siebten, der die Abgänge von Anna-Lena und Katharina Schlüter nach Bohmte kompensieren muss, dürfte es erneut um den Klassenerhalt gehen – eine Aufgabe, die das seit zehn Jahren mindestens auf Landesliganiveau kickende „kleine gallische Dorf“ zuletzt vielfach bravourös gemeistert hat.

Eine Etage darunter treten in der sieben Teams starken Staffel B der geteilten Landesliga Weser-Ems der SV Harderberg und der TuS Glane
an: Beide Teams mit Ambitionen auf die Aufstiegsrunde, für die man nach Hin- und Rückspielen bis Anfang März Tabellenplatz drei erreichen muss. Harderberg, das am Sonntag beim letzjährigen Vierten SV Herbrunn startet, geht mit dem jungen Trainerduo Jan-Marc Bahrenburg und Dominik Badenhop in die Saison – und der gewachsenen Elf um Nina und Mascha Heuer, die Laura Wolf aus Gretesch verstärkt. Die Südkreiself aus Glane, am Wochenende noch spielfrei, setzt auch auf ihren bewährten Kern um Dana Rieger, Saskia Tigges und Marie-Christin Uchdorff – ergänzt mit vielversprechenden Talenten. Mit dabei in dieser starken Staffel ist auch der TuS Neuenkirchen (Vörden) um Torjägerin Sophia Engbarth.

Mit den Bezirksliga-Frauen des TV Bohmte will Trainer Manuel Höpke wieder einen Platz im Vorderfeld der Staffel mit zwölf Teams erreichen – kein Selbstläufer angesichts einiger Verletzungsausfälle und 22 anstehender Spieltage. Zugang Katharina Schlüter soll helfen, den Ausfall von Torjägerin Raffaela Meier zu Farwig zu kompensieren, die im Winter ihr zweites Kind erwartet.
Bei Liga-Konkurrent BSV Holzhausen haben zuletzt mehrere Spielerinnen Nachwuchs bekommen. Trainer Uwe Nölker freut sich auf die Rückkehr von Annika Börger und hofft, dass auch Sarah Nowitzki im Winter wieder einsteigt. Drei bis vier neue Kickerinnen brauche er pro Saison, lacht Börger, was er aber keinesfalls negativ verstanden wissen will mit Blick auf den Sportler-Nachwuchs beim BSV, im Gegenteil. „Was die Frauen bezüglich des Zeitaufwandes leisten mit Kinderbetreuung, Job, familiären Pflichten und dreimal ambitiniertem Fußball pro Woche, ist großartig. Ihr Ehrgeiz ist meist größer als bei den Männern“, so Nölker.

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Dieser Text ist Teil der Amateurfußball-Vorschauseiten, die ab diesem Dienstag in der Neuen Osnabrücker Zeitung erscheinen.
Aufrufe: 04.9.2020, 11:30 Uhr
Benjamin Kraus / NOZAutor