"Aber wir sind nicht im Bösen auseinandergegangen, es war nichts Persönliches", betont Foth. Der 45-Jährige ehemalige Torjäger kennt die Mechanismen auch in den unteren Ligen. Johannis 88 steht sieben Spiele vor Rundenende auf einem Abstiegsplatz, "aber ich war immer davon überzeugt, dass wir es am Ende schaffen; es wäre ein Finale zwischen uns und Tennenlohe geworden. Der Peter will eben alles versuchen, die letzten Prozent rauszuholen. Und ich verstehe ihn auch und hoffe, dass es mit dem Klassenerhalt klappt", sagt Foth.
Ein schönes Dreivierteljahr sei es gewesen, "aber mit mehr Tiefen als Höhen", sagt der Chefanweiser, der den TB Johannis 88 zu Saisonbeginn von Norbert Frey übernommen hatte. Nach verpatztem Start hatte man den Eindruck, der Bezirksligist hätte im Spätsommer seine Form gefunden. Aber nach dem erfolgreichen Monat September (zehn Punkte aus vier Spielen) gelang dem Turnberbund in den folgenden sieben Partien bis zur Winterpause nur ein Sieg. In der Vorbereitung war Foth noch zuversichtlich, doch auch der Re-Start missglückte: In sechs Ligapartien hatte Foth die "88er" im Jahr 2016 geführt - ein Sieg und fünf Pleiten seine Ausbeute.
Nun also probieren es die Schnepfenreuther mit einer Lösung, die schon einmal Erfolg gebracht hatte: Peter Wagner war bereits in der Aufstiegssaison 13/14 zur Stelle, als sich der Verein in der Winterpause von Andreas Awerkow getrennt hatte und er gemeinsam mit Thomas Gahlert den Turnerbund in die Bezirksliga führte. Bei seinem ersten Auftritt gegen Hüttenbach am vergangenen Spieltag konnte Wagner nichts Zählbares mitnehmen (1:3).
Und was wird aus Foth? Erst mal eine Pause einlegen? "Nein, ich will es nur kurz sacken lassen, zwei Anfragen habe ich schon erhalten. Aber ich stelle mir einen Verein vor, wo ich gemeinsam mit Martin Kölbl etwas aufbauen kann. Wir sind beide fachlich gut drauf und kennen eine Menge Spieler." Kölbl, ein Jugendfreund Foths, wird wohl bis zum Ende der Saison Co-Trainer bei Johannis 88 bleiben.
Foth sucht einen Verein, der ihm das Vertrauen schenkt - und nicht nur kurzfristige Ziele verfolgt. In seinem Ex-Verein SpVgg Ansbach, wo er vor seinem Engagement in Schnepfenreuth die zweite Mannschaft trainiert hatte, sieht er exemplarisch, wie so etwas aussehen könnte: "Fredi Skurka wurde damals in der Bayernliga entlassen, mit Andreas Heid hat ein unbekannter Trainer übernommen, der noch versucht hat, was geht. Dann sind sie abgestiegen und Heid hat im Jahr darauf - auch aus Spielern meiner zweiten Mannschaft - ein neues Team aufgebaut. Man hat ihm Vertrauen geschenkt, nun steht er auf dem Platz an der Sonne und steigt wieder in die Bayernliga auf." Solche Zeichen von Vertrauen auch in Zeiten etwas rauerer See seien für Foth der richtige Weg. "Das würde ich mir für viele Vereine und Trainer wünschen."
Bis es für ihn wieder soweit sei, werde es ihm aber nicht langweilig werden, so Foth: "Ich arbeite ja noch am Stützpunkt, habe da meine 49 Kinder, die ich trainiere." Mehr Zeit hat er jetzt auch für seine Frau und die Spiele seines Sohn Mario, der in der Landesliga beim FSV Bruck spielt. "Aber ich werde am Wochenende auch auf andere Sportplätze gehen. Ich bin offen für alles."