Finnen-Doppelschlag in Halle

Es war der gefühlt 100. Freistoß von Daniel Ziebig, der in der 82. Minute auf das Tor der Saarländer segelte. Die meisten fischte SVE-Keeper Kenneth Kronholm souverän weg. Doch vorm 1:0 war er machtlos – zu platziert war der wuchtige Kopfball von Kristian Kojola ins rechte obere Eck. Doch damit war noch lange nicht Finish.

Zum einen nicht, weil auf der Gegenseite ein Freistoß-Hammer von Timo Wenzel an die Latte des von Pierre Kleinheider gehüteten Kastens krachte und nicht nur HFC-Cheftrainer Sven Köhlers Pulsschlag in die Höhe trieb. Zum anderen setzte Rot-Weiß (endlich) einen perfekten Konter. In der zweiten von drei Nachspielminuten klärte die HFC-Abwehr einen Elversberger Flanklenschlag. Robert Schick hetzte in der eigenen Hälfte dem Ball hinterher, spielte einen Gegner aus und passte zu Mit-Einwechsler Sören Bertram. Der Linksfuß steckte zu Rückkehrer Timo Furuholm durch – 2:0 (90+2).

Die Gelbe Karte fürs Trikot-Ausziehen beim Torjubel nahm der zweite HFC-Finne gern in Kauf. Denn ansonsten hätte „Furu“ seine Comeback in Halle für Ewigkeiten nicht vergessen. Timo hatte nämlich nicht nur zwei glasklare Chancen aus dem Spiel heraus vergeben (24./41.), sondern zudem einen Foulelfmeter über den Querbalken gedonnert (15.). „Ich weiß nicht, wie viele Elfer ich in meinem Leben verballert habe. Dieser heute war definitiv einer zu viel“, übte der Nationalstürmer nach Abpfiff Selbstkritik. Chefcoach Sven Köhler, der mit seinen Jungs harte Wochen der Erfolglosigkeit überstehen musste, zog ein bewusst positives Fazit: „Die Mannschaft wollte und ist als Einheit aufgetreten und hat sich mit Einsatz und viel Moral endlich belohnt!“