2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Konnte sich trotz großer Vorschusslorbeeren beim SC Feucht nicht durchsetzen: Philipp Mandelkow (hier beim Hinspiel im Waldstadion gegen die SpVgg Jahn Forchheim) wird deshalb nach nur einer Saison wieder weiterziehen. F: kk
Konnte sich trotz großer Vorschusslorbeeren beim SC Feucht nicht durchsetzen: Philipp Mandelkow (hier beim Hinspiel im Waldstadion gegen die SpVgg Jahn Forchheim) wird deshalb nach nur einer Saison wieder weiterziehen. F: kk

Feuchter Personalkarussell dreht sich weiter

Vorschau 34. Spieltag: Vor letzter Partie in Forchheim - Ex-Clubkeeper Sponsel kommt zum SCF - Jahn braucht Sieg für die Relegation +++ Im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga setzten sich die Trainer des SV Seligenporten Scheuklappen auf - "Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren"

Schluss. Aus. Vorbei. Am Samstag um ca. 15.50 Uhr endet die Premierensaison der Feuchter mit dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Jahn Forchheim. Zuvor müssen die Zeidler aber noch einmal 90 Minuten Gas geben. Schließlich will sich der Bayernliga-Ausfteiger mit einem Erfolgserlebnis in die verdiente Sommerpause verabschieden – auch wenn das für die stark abstiegsbedrohten Gastgeber (Platz 18) womöglich den Todesstoß bedeuten könnte. Saisonfinale auch an der Spitze der Bayernliga Nord: Der SV Seligenporten kämpft am Samstag um 14 Uhr im Heimspiel gegen Erlenbach im Fernduell mit vier weiteren Konkurrenten um die Meisterschaft. Mit einem Sieg hätten die Klosterer zumindest den Relegationsplatz sicher. Doch die Oberpfälzer sind aus dem Hinspiel gewarnt vor der Aggressivität der Erlenbacher.

SV Seligenporten - SV Erlenbach (Sa 14:00)

Die Tabellenkonstellation an der Spitze könnte vor dem letzten Spieltag kaum spannender sein: Der SV Seligenporten, Großbardorf und Bayern Hof teilen sich aktuell mit jeweils 66 Punkten den Bayernligathron, der VfB Eichstätt liegt nach der Niederlage gegen den SVS einen Punkt dahinter und auch die SpVgg Weiden mit 65 Zählern darf sich immer noch berechtigte Hoffnungen auf den zweiten Relegationsplatz machen. Bis auf Eichstätt haben alle Kontrahenten die Regionalligalizenz beantragt.

Angesichts der Tatsache dass bei Punktegleichstand der direkte Vergleich und nicht das Toreverhätnis zählt, ist die Lage zudem sehr kompliziert. Eines der entscheidenden Duelle steht noch aus, nämlich die Partie zwischen Bayern Hof und dem TSV Großbardorf. Der SVS hat gegen Hof und Eichstätt eine positive, gegen Großbardorf und Weiden eine negative Bilanz.

Während des Spiels möchte der Klosterer Trainer Serdal Gündogan jedoch nichts von den Zwischenständen aus den anderen Partien wissen: „Das bringt uns einfach nichts. Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren.“ Denn zudem ist auch klar: „Bei einem Sieg haben wir mindestens die Relegation sicher, alles andere werden wir nach dem Spiel sehen. Wir werden also von Anfang voll auf Sieg spielen.“

Auf dem Papier sollte das den Klosterern keine Schwierigkeiten bereiten. Die Mannschaft ist gut in Form, gewann zuletzt das Derby gegen Feucht und auch das so wichtige Spitzenspiel gegen den VfB Eichstätt. Gleichzeitig entspannte sich unter der Woche die Verletzungssituation wieder. Nur der langzeitverletzte Patrick Schwesinger wird auch am letzten Spieltag nicht zu seinem Comeback kommen können. „Er ist zwar wieder im Mannschaftstraining, doch das Knie ist immer noch zu labil, um ihn im Spiel einzusetzen“, erklärte Gündogan.

Sportlich stellt der SV Erlenbach im Moment das absolute Gegenbild zum SV Seligenporten dar: Lag die Elf um Trainer Marco Roth zur Winterpause nach einer zufriedenstellenden Hinrunde noch weit entfernt von den Abstiegsplätzen im Mittelfeld der Tabelle, so findet sie sich aktuell auf Relegationsplatz 14 wieder. Nur 13 Punkte konnten die Unterfranken in der Rückrunde einfahren, insgesamt stehen nur 37 Treffer auf dem Torekonto. Nach den letzten Niederlagen gegen Weiden und Haibach befindet sich der SV Erlenbach nun auf einem Abstiegsplatz und muss gegen den Tabellenersten aus Seligenporten punkten.

Doch die Klosterer sind aus dem Hinspiel gewarnt, den vermeintlich schwächeren Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Zwar konnte der SVS das Duell am Main zum Ende der Hinrunde für sich entscheiden, doch erst in einer hitzigen und brutalen zweiten Halbzeit konnte der zuvorige Rückstand zu einem 2:4 gedreht werden. Vier Elfmeter und genauso viele Platzverweise gab es in dieser Begegnung und auch nach dem Schluspfiff gingen die Emotionen durch die Ecke.

Auch im Rückspiel erwartet Trainer Serdal Gündogan eine nicht minder brisante Partie: „Ich denke, es wird mindestens genau so hitzig. Hinzu kommt, dass sie diesmal auch noch den Druck des Abstiegskampfes haben werden.“ Neben der Aggressivität habe der SV Erlenbach, laut Gündogan, vor allem Qualitäten im Konterspiel. Trotzdem möchte der Seligenportener Übungsleiter den Gegner früh unter Druck setzen und Fehler erzwingen: „Wir müssen uns einfach auf unser Spiel konzentrieren. Wir haben großes Vertrauen in unsere Spieler und unsere Stärken. Die müssen wir mit Selbstbewusstsein und Leidenschaft auf den Platz bringen. Wir spielen vor einer hoffentlich großen Kulisse am letzten Spieltag und hoffen da natürlich auch auf Unterstützung.“

Mit den Fans im Rücken und einer konzentrierten Leistung möchte der SV Seligenporten also am Samstag im Kampf um den Aufstieg alles klar machen. Schwierig wird es sein, die passende Balance zwischen kreativem Angriffsspiel, wofür der SVS gerade mit Marco Christ und Fabian Klose fähige Leute zur Verfügung hat, und einer hellwachen Defensive gegen die schnell umschaltenden Erlenbacher zu finden. Der SVS wird wie in den letzten Spielen auch eine geschlossenen Mannschaftsleistung benötigen. mlh

Schiedsrichter: Thomas Berg (Landshut/Au)

SV Alemannia Haibach - SC Eltersdorf (Sa 14:00)

Für den SC Eltersdorf geht es bei der SV Alemannia Haibach um nichts mehr. Allerdings ist es das Abschiedsspiel von Trainer Hendrik Baumgart. Darum sollte man von der Truppe erwarten, dass sie sich von ihm mit einem Sieg verabschieden will. Bei einem Punktgewinn könnten die Quecken bestenfalls einen Tabellenplatz höher auf Rang sieben rutschen. Aber dafür muss der TSV Aubstadt gleichzeitig gegen den SSV Jahn Regensburg II, der noch gegen das Abrutschen auf einen Relegationsplatz kämpft, verlieren. Ob Rang sieben oder acht ist dann auch schon egal, das Saisonziel ist auf jeden Fall nicht erreicht, und damit können die Verantwortlichen nicht zufrieden sein. kds

SpVgg Jahn Forchheim - 1. SC Feucht (Sa 14:00)

Drei Spielzeiten lang wurde das interessierte Forchheimer Sport-Publikum mit erfolgreichem Bayernliga-Fußball verwöhnt. Die Heimpartie (14 Uhr) der SpVgg Jahn könnte der vorerst letzte Auftritt auf diesem Niveau sein. Nur ein Sieg gegen den SC Feucht verhindert zumindest den direkten Abstieg in die Landesliga.

Weitaus komplexer als die mathematische Rechnung, entweder einen oder zwei Zähler Rückstand auf die in ihren Begegnungen als krasse Außenseiter geltenden Bamberger (gegen Würzburg) und Frohnlacher (in Weiden) wettzumachen, ist das Unterfangen, selbst einen Dreier einzufahren. Zwar geht es für den zehntplatzierten SC Feucht, der sich trotz einer 0:1-Heimniederlage im Oktober gegen Forchheim als Aufsteiger mit konstanten Leistungen frühzeitig den Ligaverbleib sicherte, praktisch um nichts mehr, aber das galt schon vor Wochenfrist auch für den FC Sand, der den Jahn nach torloser erster Hälfte noch mit 5:2 demoralisierte. Zur psychologischen Komponente der Forchheimer Gegner, die leichtfüßig ohne Druck aufspielen können, kommt noch der physische Faktor hinzu. Allein seit April fielen mit Thomas Roas, Tobias Eisgrub, Tim Basener, Sven Becker und Bojan Sremcevic fünf Akteure mit längerfristigen Verletzungen aus, andere kurzzeitig wegen Blessuren oder Krankheiten. Lediglich Torhüter Tugay Akbakla, Kapitän Max Bauernschmitt, Tobias Dietrich und Senad Bajric blieben bis dato verschont.

Zum nicht nur sprichwörtlich letzten Aufgebot gehören seit einigen Wochen Co-Trainer Christian Michl sowie die beiden Torhüter Markus Kredel und Dirk Schrott. "Wir können im laufenden Spiel nicht mehr personell reagieren und haben dazu noch nicht-austrainierte Leute auf dem Platz. Da ist es eben schwer, auf Bayernliga-Niveau mitzuhalten", konstatiert Coach Michael Hutzler.

Das leidige Thema Gesundheit überlagerte denn auch die vergangene Trainingswoche. Bei Roas, Becker und Basener reifte die Erkenntnis, dass ein Einsatz zu früh käme. Der kranke Strohmer und der am Knie verletzte Sremcevic fallen sowieso aus. Das wäre der Stand gewesen, wäre nicht zusätzlich Adem Selmani umgeknickt und hätte sich Hendrik Hassa nicht eine vermeintlich schlimme Knieverletzung (Verdacht auf Kreuzbandriss) zugezogen. Angesichts des neuerlichen Dramas sorgt die Aussicht, dass Eisgrub und der zuletzt beruflich arg eingespannte Boateng zur Verfügung stehen dürften, nur geringfügig für Linderung. "Wenn es beim Adem mit dem Knöchel hinhaut plane ich mit zwölf Mann plus Michl, Kredel und Schrott", bemüht sich die Stimme von Übungsleiter Hutzler, aufkommende Resignation und Galgenhumor zu verdrängen. Der 46-Jährige spricht zwar vom "Prinzip letzte Hoffnung", will aber nicht die große Emotions-Keule schwingen. "Damit haben wir es in Sand schon probiert." Geredet über kämpferische Tugenden und spielerische Verbesserungsansätze haben sie genug, meint Hutzler. "Wir sind an einem Punkt, da kann ich im Training mit den wenigen Jungs auch kaum noch effektiv an Abläufen arbeiten. Mich darüberhinaus mit großen taktischen Maßnahmen und dem Gegner zu beschäftigen, ist momentan ganz weit weg." Zur Ablenkung setzten sich die Forchheimer am Donnerstagabend bei der Bundesliga-Relegation vor den Fernseher und einige angeschlagene Kräfte wurden vom Physio durchgeknetet. Mannschaft, Betreuer und Verantwortliche kommen außerdem am Samstagabend schon wieder im Garten von Trainer Hutzler zusammen - es soll kein Abstiegs-Grillen werden. Kevin Gudd

Feuchts Trainer Klaus Mösle, der mit seinem Team vor zwei Jahren in der Landesliga Mitte eine ähnlich unkomfortable Situation erlebt und sich erst via Relegation gerettet hatte, kann die angespannte Lage bei den Forchheimern gut nachvollziehen, betont aber gleichzeitig: „Geschenke haben wir nicht zu verteilen. Wir haben jetzt vier Mal in Folge verloren und wollen uns vernünftig verabschieden.“

Kreuzbandriss bei Wessner

In Oberfranken werden alle Mann an Bord sein – bis auf Nico Wessner, der sich beim Meisterstück der Zweiten Mannschaft am letzten Freitag tragischerweise einen Kreuzbandriss zugezogen hat und nun für unbestimmte Zeit ausfällt.

Allerdings ist der junge Offensivmann wohl längst nicht der einzige aus dem aktuellen Kader, den die SC-Fans in der neuen Saison nicht allzu bald zu sehen bekommen. Denn im Waldstadion dreht sich das Personalkarussell derzeit weiter auf Hochtouren.

Tabula rasa im Tor

Nachdem der SC bereits den Abschied von Max Zischler (DJK Ammerthal) und die Verpflichtung von Michael Eckert (SpVgg Bayreuth) bekannt gegeben hatte, stehen nun die nächsten Wechsel fest. So werden neben Philipp Mandelkow (Ziel unbekannt) wahrscheinlich auch Martin Kirbach und Jonas Marx den SC verlassen. Beide Mittelfeldspieler sind beim Bayernliga-Aufsteiger ASV Neumarkt im Gespräch.

Und auch im Tor haben sich Mösle und Manager Manfred Kreuzer für Tabula rasa entschieden. Kevin Schmidt, erst letzten Sommer aus Ammerthal in die Zeidlergemeinde gelockt, und Nico Herzig werden beide den Verein mit noch unbekannten Ziel verlassen. Der Ersatz ist aber schon im Landeanflug – und ein echter Hochkaräter: Andreas Sponsel. Der 30-Jährige war zuletzt bei der SpVgg Bayreuth aktiv, zuvor aber auch schon einige Jahre in der 3. Liga bei Rot-Weiß Erfurt und vor allem beim Club. Am Valznerweiher hatte der Student einst seine Ausbildung genossen und dort auch Klaus Mösle, der damals noch Torwarttrainer des „Ruhmreichen“ war kennengelernt. Der Kontakt war seitdem nie abgerissen und als Sponsel nun mit einer Rückkehr in heimische Gefilde liebäugelte, konnte sein einstiger Lehrmeister ihm den SC Feucht schmackhaft machen.

Noch viel zu tun für Kreuzer & Co.

Angesichts des großen Umbruches wird es wohl kaum bei den bereits bekannten Verstärkungen bleiben. Ein zweiter Torwart, bevorzugt „jung und lernwillig“ (Mösle), ein Ersatz für Wessner sowie mindestens drei bis vier Mann fürs Mittelfeld bzw. die Offensive stehen noch auf der „To do-Liste“. Auch nach dem letzten Spieltag gibt es also für Mösle und Kreuzer noch viel zu tun. Krischan Kaufmann

Schiedsrichter: Johannes Mayer (FC Gelbelsee)

Aufrufe: 020.5.2016, 15:47 Uhr
NN Neumarkt / Der Bote / ENAutor