2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Im Winter war Fabian Graudenz nach Cottbus gekommen. Doch nach einer Verletzung war die Saison früh für ihn beendet. F: Bock
Im Winter war Fabian Graudenz nach Cottbus gekommen. Doch nach einer Verletzung war die Saison früh für ihn beendet. F: Bock

FCE-Kicker Graudenz will mit voller Kraft neu durchstarten

Mittelfeldspieler hat das verkorkste erste halbe Jahr in Cottbus abgehakt

Fabian Graudenz hat mit seinen ersten Testspiel-Auftritten gezeigt, dass er für Energie Cottbus noch wertvoll werden kann. Sein verkorkstes erstes halbes Jahr hat er abgehakt.

Vier Tore in einer Halbzeit, streng genommen sogar innerhalb 33 Minuten – das ist schon was. Auch wenn Fabian Graudenz diese vier Treffer im Testspiel am Samstag beim Neuntligisten SG Sielow sicherlich nicht als Karrierehöhepunkt bezeichnen würde, so hat er sich zumindest wieder ins Bewusstsein der Energie-Fans zurückgeschossen: Graudenz, stimmt ja, der war im Januar zum FCE gestoßen.

Mit der Empfehlung von immerhin 26 Drittliga-Spielen für den FSV Frankfurt sollte der Offensivspieler, der zuvor ein halbes Jahr vereinslos gewesen war, den Cottbuser Kader verstärken. Doch bereits im März war für ihn die Saison quasi beendet. Nach drei Kurzeinsätzen zog sich Graudenz im Spiel gegen den Berliner AK einen Innenbandriss im Knie zu und musste den Cottbuser Aufstiegskampf von der Tribüne aus beobachten.

Im Rückblick sagt der 26-Jährige über das verkorkste erste halbe Jahr in Cottbus: „Es hat echt nicht gut angefangen und ich bin jetzt gefühlt ein halber Neuzugang.“ Und als Neuzugang legt Graudenz in der Vorbereitung ordentlich los. Er sagt: „Ich persönlich fühle mich gut, bin relativ fit. Nach der langen Verletzungspause musste ich einiges aufholen, aber so weit geht es mir gut.“





Volle Kraft für den Neustart – aber große Ansprüche stellt der gebürtige Hamburger nicht. Er sagt: „Ich möchte fit bleiben und meine Stärken einbringen.“ Der Auftritt der Cottbuser Stammbesetzung am Sonntag beim 2:0-Sieg in Finsterwalde gegen Dukla Prag hat auch gezeigt: Es wird schwer, den Sprung in dieses Team zu schaffen. Der Drittliga-Aufsteiger um den überragenden Marcelo und die gewohnt dominant auftretenden Maximilian Zimmer und Fabio Viteritti hielt den tschechischen Erstligisten in Schach und sorgte so für einen echten Achtungserfolg. Graudenz kam nach seiner Einwechslung für eine halbe Stunde als hängende Spitze zum Einsatz. In Sielow hatte er im zentralen Mittelfeld gespielt. Der 26-Jährige sagt: „Ich denke, dass ich flexibel bin und in der Offensive einige Positionen besetzen.“

Mit ihm und Felix Geisler hat Trainer Wollitz zwei Spieler, die den Konkurrenzkampf in seiner gut besetzten Offensive ziemlich hoch halten. Mit seiner Erfahrung in der 3. Liga ist Graudenz zudem auch für die mentale Stärke im Team wichtig. Der „halbe Neuzugang“ schaut zuversichtlich in die bevorstehende Saison. Er betont: „Es wird ein sehr großer Vorteil von uns sein, dass wir schon eingespielt sind. Das unterschätzt man meistens. Wir müssen schauen, wie wir in die Liga starten. Aber ich denke, dass wir mit diesem Kader gut aufgestellt sind.“

Graudenz wirkt fit und beweglich, seine Ballbehandlung ist in Ordnung, das Laufverhalten stimmt – und dass Tore machen kann, hat Graudenz in Sielow ja jetzt auch eindrucksvoll bewisen. Am Sonntag in Finsterwalde allerdings ließ er nach seiner Einwechslung auch eine gute Chance liegen. Vermutlich hatte er sein Pulver für dieses Wochenende einfach schon verschossen.

Aufrufe: 010.7.2018, 09:48 Uhr
LR-Online.de/Jan LehmannAutor