2024-06-19T10:33:50.932Z

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Die Frauen des FC Bayern München haben das Finale der Champions League verpasst.
Die Frauen des FC Bayern München haben das Finale der Champions League verpasst. – Foto: Pressefoto Eibner (www.fupa/oberbayern.de)

FCB-Frauen verpassen CL-Finale - Sarah Zadrazils Traumtor reicht nicht

FC Bayern unterliegt Chelsea nach großem Kampf

Der Traum vom Champions-League-Sieg ist geplatzt! Die Frauen des FC Bayern haben das Halbfinal-Rückspiel beim FC Chelsea mit 1:4 (1:2) verloren.

London – Der 2:1-Sieg aus dem Hinspiel war zu wenig gegen die Londonerinnen, die im zweiten Duell ihre Extraklasse in der Offensive zeigten.

„Die Enttäuschung ist riesig“, sagte der geknickte Trainer Jens Scheuer. „Chelsea hat heute ein gutes Spiel gemacht, war über beide Partien aber nicht die bessere Mannschaft, sondern die effektivere.“ Scheuer trauerte einigen guten Gelegenheiten hinterher. „Ein zweites Tor war für uns auf jeden Fall drin“, meinte er. „Wir haben uns zu viele individuelle Fehler geleistet, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen. Ich mache dem Team aber keinen Vorwurf.“

Chelsea geht durch sehenswerte Kombination früh in Führung

Zwischen Freud und Leid lagen am Ende nur wenige Sekunden. In der dritten Minute der Nachspielzeit hatte Bayern-Jokerin Viviane Asseyi das 2:3 – gleichbedeutend mit dem Finaleinzug – auf dem Kopf. Die Französin brachte eine Hereingabe von Linda Dallmann wenige Meter vor dem Tor aber nicht im Netz unter, sondern köpfte Chelsea-Kapitänin Magdalena Eriksson an. Nach der fälligen Ecke konterten die Blues und trafen durch die überragende Francesca Kirby zum 4:1-Endstand ins leere Tor. Bayern-Keeperin Laura Benkarth war zuvor mit nach vorne geeilt.

In den Jubel der Londonerinnen fiel der Schlusspfiff, die Frauen in den roten Trikots sanken zu Boden. Bei einigen flossen bittere Tränen. Nach 180 Minuten gegen den englischen Spitzenreiter um die Ex-Münchnerin Melanie Leupolz stand folgende Erkenntnis: So viel besser war Chelsea nicht, aber eben deutlich abgezockter.

Die Londonerinnen begannen schwungvoll, fast wütend. Die Blues-Führung fiel nach einem Münchner Ballverlust und dem anschließenden Konter. Kirby spielte Doppelpass mit Sturmpartnerin Samantha Kerr und traf zum 1:0 ins rechte Eck (11.).

Sarah Zadrazil trifft per Traumtor zum Ausgleich - Chelsea schlägt eiskalt zurück

Kirby (13.) und Kerr (20.) ließen weitere Chancen aus, dann trat Sarah Zadrazil auf den Plan. Die Österreicherin schnappte sich nach einer Ecke den Abpraller und hämmerte ihn aus gut 25 Metern rechts oben ins Eck. Von der Unterkante der Latte sprang der Ball zum 1:1 ins Tor (29.). Doch noch vor der Pause gab’s die nächste kalte Dusche: So-Yun Ji setzte einen Freistoß erst schwach in die Mauer, ihr Nachschuss aber hoppelte an allen Münchnerinnen vorbei – auch an der überraschten Benkarth. 2:1 (43.).

Halbzeit zwei war lange arm an Höhepunkten, Bayern kam über die Flügel immerhin zu Halbchancen – bis Chelsea-Superstar Pernille Harder zuschlug. Eine Freistoßflanke drückte sie mit der Stirn zum 3:1 über die Linie (84.). Die Bayern riskierten nun alles, doch der große Kampf wurde nicht belohnt. Klara Bühl und Asseyi scheiterten knapp, dann sorgte Kirby für die Entscheidung. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erklärte, der Club sei „sehr stolz“ auf die Frauen, Präsident Herbert Hainer bezeichnete den Halbfinal-Einzug als „großartigen Erfolg“.

Viel Zeit zum Trauern bleibt nicht: Am Sonntag geht’s in der Liga gegen Wolfsburg – das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.

(Jonas Austermann)

Aufrufe: 03.5.2021, 10:30 Uhr
Münchner Merkur / tz / Jonas AustermannAutor