2024-05-24T11:28:31.627Z

Pokal
Inka Grings (r.) machte auch gegen Bayern den Unterschied aus.
Inka Grings (r.) machte auch gegen Bayern den Unterschied aus.

FC träumt weiter vom Finale

Verlinkte Inhalte

Im DFB-Pokal haben die Zweitliga-Fußballerinnen des 1. FC Köln den Erstligisten Bayern München mit 2:0 besiegt. Die späten Tore für die Mannschaft von Trainer Willi Breuer erzielten Inka Grings (89.) sowie Mandana Knopf (90).

Köln. Die Fußballerinnen des 1. FC Köln haben in einem leidenschaftlich geführten Spiel den favorisierten FC Bayern München am Samstag 2:0 besiegt und das DFB-Pokal-Viertelfinale erreicht. Die späten Tore für das Team von Trainer Willi Breuer erzielten die ehemalige Nationalspielerin Inka Grings (89.) sowie Mandana Knopf (90).

Der Mann hat Mut, dürften sich einige im Franz-Kremer-Stadion gedacht haben. Denn auch gegen den Bundesligisten präsentierte Breuer eine offensive Ausrichtung. Neben der 35-jährigen Grings stürmte erneut die quirlige Knopf. Über die Außenpositionen versuchten sich Tugba Tekkal und Caro Dej. Dahinter sicherten Yvonne Zielinski und Spielführerin Nicole Bender ab. Die Viererabwehrkette vor Torfrau Lena Nuding bildeten erwartungsgemäß Romina Frommont, Anna Kirschbaum, Bianca Rech und Rachel Rinast. Es war das 4-4-2-System, das Breuer zuvor angekündigt hatte: „Das ist unser Spiel. Wir können gar nicht anders agieren.”

Der Tabellenführer der Zweiten Liga Süd begann enorm engagiert, aber auch mit einigen Fehlern. Die Nervosität war dem Underdog deutlich anzumerken. München präsentiert sich abgeklärter. Zündende Spielideen hatte der Tabellendritte der Bundesliga allerdings nicht zu bieten. Die langen Anspiele auf die groß gewachsene US-Amerikanerin Sarah Hagen lösten im Kölner Abwehrverbund jedenfalls zunächst keine Turbulenzen aus. Dies änderte sich nach einer halben Stunde, als Grings aus aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig traf. München erhöhte fortan den Druck und schien der Führung nahe. Hagen (35./44./45.) und Victoria Schnaderbeck (39.) scheiterten allerdings. In höchster Not rettete Rech vor der einschussbereiten Hagen (42.). In dieser Phase bot sich auch Grings (41.) die Möglichkeit zur Führung. Ihrem Kopfball fehlten aber sowohl Druck als auch Präzision.

Nach einer von großer Lauf- und Kampfbereitschaft geführten ersten Halbzeit begannen die Münchnerinnen den zweiten Durchgang sehr viel aktiver als der FC. Die in höherem Tempo vorgetragenen Ballstafetten ließen die Kölnerinnen nicht zur Ruhe kommen. Bis auf eine Schusschance von Bürki (51.) sprang für den Favoriten aber erst einmal nichts heraus. Im Gegenzug lief der Erstligist Gefahr, in einen Konter zu laufen.

Offener Schlagabtausch

Nach einem brillanten Zuspiel von Knopf auf Dej (55.) fehlten nur Zentimeter zum Torerfolg. Inzwischen war es längst ein offener Schlagabtausch, dem nach weiteren Gelegenheiten von Knopf (77.) und Bayern-Spielerin Amber Brooks (79.) eine aufsehenerregende Schlussphase folgen sollte, die das Franz-Kremer-Stadion in ein Tollhaus verwandelte. Rinasts formidablen Distanzschuss (84.) hatten die meisten bereits im Tor gesehen. Der Ball landete jedoch auf dem Netz. Und selbst die bereits angespielte FC-Hymne vermochte Schiedsrichtern Ines Appelmann nicht umzustimmen.

Die Platzanlage am Geißbockheim glich längst einem Hexenkessel. Der Moment der Entscheidung schien förmlich greifbar und folgte nur wenig später. In einem Laufduell mit Wenniger brachte Grings ihren Körper derart geschickt ins Spiel, dass sich die Münchenerin an der Strafraumgrenze nur mit einem Foulspiel zu helfen wusste. Appelmann zeigte Rot. Grings (89.) schnappte sich den Ball, schüttelte sich kurz und platzierte den Schuss an der allerdings laienhaft postierten Bayern-Mauer vorbei millimetergenau ins Eck. Zum wiederholten Male hatte die 35-Jährige den Unterschied ausgemacht. In der Nachspielzeit erhöhte Knopf (90.+1) nach einem Konter auf 2:0 und machte damit die Pokalsensation perfekt.

Damit lebt der Traum vom Finale weiter, das am 17. Mai 2014 im Rhein-Energie-Stadion ausgetragen wird. Die Runde der letzten acht wird am Dienstag ausgelost. „Wir haben gegen spielerisch und physisch starke Bayern ausgezeichnet dagegengehalten und dem Favoriten letztlich einen Kampf auf Augenhöhe geliefert. Alle haben ihr Bestes gegeben und über 90 Minuten war es sicher kein unverdienter Sieg”, meinte Breuer. „Jetzt hoffen wir, ohne ein anderes Team abqualifizieren zu wollen, dass es im Viertelfinale nicht unbedingt der FFC Frankfurt ist, der uns zugelost wird”, meinte Breuer.

Köln: Nuding, Frommont, Kirschbaum, Bender, Tekkal, Zielinski, Knopf, Dej (69. London), Rinast, Rech, Grings.

Zuschauer: 1.000. - Tore: 1:0 Grings (89.), 2:0 Knopf (90.+1).

Bes. Vork.: Rote Karte gegen Wenninger (88./Notbremse).

Aufrufe: 017.11.2013, 18:56 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Gilberto BrulettiAutor