2024-06-14T14:12:32.331Z

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Zuschauerbild von der Partie HFC Falke vs. FC St. Pauli III
Zuschauerbild von der Partie HFC Falke vs. FC St. Pauli III – Foto: Thomas Schmiddt

FC St. Pauli III gewinnt beim HFC Falke

Der HFC Falke empfing die dritte Mannschaft des FC Sankt Pauli. Und das als Tabellenführer der Bezirksliga 6, während die Gäste von der Feldstraße nur einen Steinwurf von den Abstiegsrängen entfernt waren. Von der Falke-Truppe erwartete man eine Wiedergutmachung, da das Team von Trainer Dirk Hellmann in der Vorwoche bei Grün-Weiß Eimsbüttel mit 2:8 untergegangen war. Doch so ganz konnte man das wohl nicht aus den Köpfen der Spieler löschen, während sich die Stankt Paulianer einen Matchplan überlegten, der am Ende auch aufging.

Die Mannschaft des HFC Falke hatte sich viel vorgenommen. Nach einer „intensiven Trainingswoche“, wie es Kapitän Benjamin Baarz umschrieb, wollte man „Körperlichkeit reinbekommen, mit den Zweikämpfen da sein und über Ballstafetten das Selbstbewusstsein zurückerlangen“. Sie wollten das Spiel gegen den FC Sankt Pauli III „dominieren, um zu zeigen, dass die letzte Niederlage ein Ausrutscher war“. Doch auch die Gäste hatten ihren Plan. Auch sie machten laut FCSP-Trainer Christian Köpke ihre Hausaufgaben: „Wir hatten uns Falke vorab schon angeschaut und konnten für uns erkennen, dass sie mit langen, hohen Bällen so ihre Probleme haben. Wir dachten uns, dass das vielleicht auch ein Mittel für uns wäre, nach vorne zu kommen.“ Und genau damit hatten die Millerntor-Kicker in der ersten Halbzeit, die bis zur 30. Minute eher von einem gegenseitigen Abtasten und viel taktischem Geschiebe geprägt war, dann tatsächlich gleich zweimal Erfolg. In der 34. und 36. Minute schenkten die Gäste den Hausherren mit einem Doppelschlag zwei Tore ein, die beide aus schulbuchmäßigen Kontern resultierten. Erst traf Raphael Wolf ins Glück und dann war es Henrik Kühne, der die Führung sehr schnell auf 2:0 ausbaute.

Falke-Coach Dirk Hellmann ist sich sicher, dass seine Mannschaft wieder in die Spur kommen wird.
Falke-Coach Dirk Hellmann ist sich sicher, dass seine Mannschaft wieder in die Spur kommen wird. – Foto: Archivbild Mathias Reß

Dirk Hellmann: „Es waren viele Stockfehler und falsche Entscheidungen zu sehen"
„Wir haben in der ersten Halbzeit das gesehen, was uns vorher schon bewusst war. Dass wir nach der herben Niederlage aus der Vorwoche nicht von jetzt auf gleich wieder in der Spur sein können“, erklärte Falke-Coach Dirk Hellmann nach dem Spiel. „Und auch wenn die Jungs unter der Woche echt gut arbeiten konnten, hat man doch gemerkt, dass das letzte Ergebnis ein paar Jungs vom Kopf her schon auch mitgenommen hat. Es waren viele Stockfehler, einige falsche Entscheidungen und wenig Mut zu sehen, dann auch mal in Räume zu gehen, Tempo aufzunehmen und Druck auf den Gegner aufzubauen. Und dann steht es 0:2, was in unserer derzeitigen Situation dann auch nicht gerade für Selbstbewusstsein sorgt.“ Trotzdem waren es die Mannen des HFC Falke, die nach der Pause den nächsten Stich setzen konnten. Auch wenn sie kurz nach dem Wiederanpfiff Glück hatten, dass der FC St. Pauli III eine gute Chance zum dritten Treffer nicht nutzte. Dennoch gelang es den Gastgebern durch Timo Riemer in der 55. Minute nach einem Eckball auf 1:2 zu verkürzen. Dabei wehrte St. Pauli-Keeper Jannik Burkhardt erst noch den Kopfball von Timo Riemer ab, doch seinen Nachschuss setzte der Falke-Kicker dann ins Netz.

Während der zweiten Halbzeit konnten die Hausherren gefühlte 80 Prozent Ballbesitz für sich verbuchen. Sie versuchten auch immer wieder, etwas Zählbares daraus zu machen. Doch die „Köpke-Elf“ rührte in der Abwehr Beton an, verhinderte dadurch gewollt weitere Großchancen und zwang ihre Gegner zu Fehlern. So musste Falke-Kapitän Benjamin Baarz eingestehen: „Wir haben uns natürlich vorgenommen, flach zu spielen. Und wenn Sankt Pauli so tief verteidigt, dann müssen wir das spielerisch lösen. Wenn wir da dann aber anfangen, mit Diagonalbällen oder Chipbällen zu agieren, dann zeigt das, dass wir irgendwie die Lösung nicht gefunden haben.“ Dennoch hätte das Heimteam in der 81. Minute tatsächlich noch den Ausgleich erzielen können, wenn nicht sogar müssen, als Hendrik Ebbecke frei vor Keeper Jannik Burkhardt stand, diesen dann aber anschoss, statt das Runde im Netz zu versenken.

Der Matchplan von Christian Köpke ging am Ende voll auf.
Der Matchplan von Christian Köpke ging am Ende voll auf. – Foto: Archivbild Mathias Reß

„Es war alles wunderbar und fair – Wir machen einen Strich unter die Vorgeschichte“
So blieb es dabei. Die Drittvertretung des FC St. Pauli brachte ihre Führung über die Zeit und ging schließlich als Sieger aus einem Spiel hervor, das laut FCSP-Trainer Christian Köpke am Ende doch noch viel mehr brachte, als 90 spannende Minuten, drei Tore und einen Gewinner, nämlich: „Aufgrund einer gewissen Vorgeschichte aus den letzten Jahren gab es zwischen dem HFC Falke und Sankt Pauli eine gewisse Brisanz. Aber heute lief alles wunderbar. Auf dem Platz herrschte eine super Stimmung. Während des Spiels und danach lief auch alles fair ab. Wir halten uns jetzt hier auch noch am Platz auf und trinken ein Bierchen. Also kann man unter diese ganze Sache jetzt auch mal einen Strich machen. Das ist sehr gut und freut uns.“ Sein Trainerkollege Dirk Hellmann konnte da Christian Köpke nur beipflichten: „Ich sehe das genauso. Wir stehen als Amateurfußballer auf dem Platz. Wir kämpfen auf dem Platz um Punkte. Und da darf es dann auch mal ein bisschen hitziger zur Sache gehen. Aber danach muss es genauso sein, dass man zusammensteht, ein Bierchen trinkt und wieder miteinander schnackt. Und im Anschluss soll dann einfach auch jeder wieder heile nach Hause kommen und ein schönes Wochenende haben.“

Das schöne Wochenende haben in diesem Fall wohl mehr die St. Paulianer als der HFC Falke, aber das Wichtigste ist doch, zu sehen, dass es zwar unterschiedliche Farben gibt aber sich trotzdem alle eine Leidenschaft teilen: Den Sport. Und was das Selbstbewusstsein der Falke-Spieler angeht, ist sich Trainer Dirk Hellmann sicher: „Daran müssen wir wieder arbeiten. Wir haben vor der Niederlage bei GWE sieben Spiele in Folge gewonnen und nur ein Gegentor kassiert. Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Eine extrem gute Offensivmannschaft. Da müssen wir wieder hinkommen und da werden wir auch wieder hinkommen.“


Hier geht es zum ausführlichen LIVE-Ticker von Thomas Schmidt.

Aufrufe: 09.10.2021, 19:38 Uhr
Mathias ReßAutor