Rund 600 Zuschauer sorgten im Sportpark Niederheid für eine stimmungsvolle Kulisse mit Trommelschlägen und Flötenklang seitens der Bosporus-Fans. Trotz eines kaum aufholbaren Rückstandes aus dem Relegations-Auftaktspiel präsentierte sich der angereiste FC bestens motiviert, agierte selbstbewusst und begeisterte mit mutigen Offensivaktionen. Ein präziser Distanzschuss von Spielführer Shiqeri Alili brachte prompt die Führung (6.), was beim begeisterten Kosova-Anhang die Hoffnung nährte, dass das Unmögliche - sprich: durch einen Drei-Tore-Vorsprung zumindest einen Gleichstand zu erreichen - doch gelingen könnte.
Der gastgebende FC zeigte nach dem Rückstand Verunsicherung und überließ Kosova das Spielgeschehen. Wie aus dem Nichts sorgte Ömer Altusinek mit seinem Ausgleich dann doch für einen Dämpfer aller Gäste-Hoffnungen (36.), wobei er nach hartnäckiger Ballbehauptung aus 18 Metern Keeper Tobias Hagel überwinden konnte. Trotz temporeicher und engagierter Zweikämpfe geriet das brisante Relegations-Duell, das erneut unter Verbandsaufsicht stand, zunächst nicht aus den Fugen.
Der souverän leitende Unparteiische Marcel Donath musste kurz vor der Pause lediglich einmal energisch eingreifen und an Klirim Krasnici und Harun Ünlü mahnende Worte richten.
Mehr Hektik und Farbe hatte der zweite Durchgang zu bieten, vor allem nachdem Kosova durch Torjäger Naser Ilazi die erneute Führung geglückt war, als er aus acht Metern erfolgreich abschließen konnte (57.). Meckerei (60., Ilazi Gelb) und Unterbrechungen hemmten in der Folgezeit den Spielfluss auf beiden Seiten. Mitten hinein in das ungeordnete Hin und Her erspielte sich Kosova ein Chancenplus. Blerim Krasniqi zirkelte das Leder auf die Querlatte (71.). Anschließend scheiterte Alili an Pfosten und Latte (72.), ehe Naser Ilazi den Ball über den Bosporus-Kasten drosch (73.).
Bosporus wäre nicht Bosporus und Kosova wäre nicht Kosova, wenn die Temperament-Kontrahenten nicht wenigstens einmal explodiert wären. Rudelbildung und Platzsturm nach Foul in der 73. Minute - und erneut behielt der Unparteiische samt Gespann die Übersicht. Zweimal Gelb, zweimal Rot für die größten Übeltäter. Dann konnte das Geschehen mit dezimiertem Personal weitergehen. Für den unverbesserlichen Ilazi allerdings nur bis zur 86. Minute (Gelb-Rot für Grätsche) und für Fatir Alili bis zur 87. Minute (Rot).
Die Polizei war übrigens auch vor Ort, aber nicht wegen der Rot-Sünder, sondern wegen zahlreicher Falschparker. Zur gleichen Zeit fand neben dem Relegationsspiel auf dem Rasen im Sportpark ein Footballspiel der Bulldozer statt. Der Parkbedarf überstieg am Sonntagnachmittag einfach alle Parkplatzkapazitäten.