2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Jens Dünhölter

FC Gütersloh lässt erstmals Punkte liegen, Beuckmann in Quarantäne

Oberliga-Spitzenreiter kommt gegen defensivstarke SF Siegen trotz Steigerung nach der Pause nicht über ein Unentschieden hinaus. Kapitän Lars Beukmann muss in Quarantäne.

Nach sieben Dreiern in Folge hat der FC Gütersloh im Ohlendorf-Stadion gegen die Sportfreunde Siegen zwar „nur“ ein 1:1 geschafft. Aber die Mannschaft von Trainer Julian Hesse führt die Tabelle der Oberliga mit nun 22 Punkten weiterhin vor den coronabedingt spielfreien Teams aus Holzwickede (18 Punkte aus sechs Spielen) und Rhynern (18 Punkte aus acht Spielen) an. Wie ein Spitzenreiter trumpfte der FCG allerdings nur in den ersten 25 Minuten nach der Pause auf. In dieser Phase nahmen die Gastgeber endlich mit und ohne Ball Tempo auf, spielten viel direkter und druckvoller. Prompt hatten sie schon vor dem 1:1 durch Serdar Erdogmus, der nach einem Eckball von Tim Manstein mit dem Kopf zur Stelle war (52.), gute Gelegenheiten durch Dimitrios Nemtsis (47.) und Manstein (48.).


Nach dem Ausgleich scheiterten dann auch noch Björn Schlottke (61.) sowie Ilias Illig (70.) an SF-Keeper Christoph Thies. Kurz vor Schluss war es dann wieder Siegens Bester, der einen sehr aussichtsreichen Versuch des FCG-Antreibers Nico Bartling aus spitzem Winkel vereitelte. Zwischen der Sturm- und Drangperiode der Gütersloher und ihrer Schlussoffensive hatten es die sehr körperbetont verteidigenden Siegener allerdings geschafft, der Partie wie schon in der 1. Halbzeit mit ihrem kompakten 4:1:4:1-System den Stempel aufzudrücken. „Diesen Punkt haben wir uns jedenfalls verdient“, hielt deshalb auch ihr Trainer Tobias Cramer fest.

Julian Hesse sprach zwar ebenfalls von einem „leistungsgerechten Remis“, hätte aber eine höhere Belohnung für die Steigerung nach der Pause gerne genommen. „Denn da haben die Jungs wieder alles rausgehauen.“ Der FCG-Coach tröstete seine enttäuschten Spieler deshalb mit der Feststellung: „In der 2. Halbzeit habt ihr das richtig gut gemacht. Wenn so das erste Spiel aussieht, das wir nicht gewinnen, dann soll es so sein.“ Nicht gefallen konnte Hesse allerdings die Vorstellung seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten, auch wenn er entschuldigend feststellte: „Das war irgendwie ein komisches Spiel, weil es von beiden Seiten sehr schläfrig geführt worden ist.“ Umso ärgerlich für die Hausherren, die nur in der 3. Minute torgefährlich geworden waren, als Schlottke nach einem langen Ball gegen Thies einen Schritt zu spät kam, dass sie unmittelbar vor dem Pausenpfiff in Rückstand geraten waren. „Durch einen Sonntagsschuss“, stöhnte Hesse. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass Michel Harrer 25 Meter vor dem Gütersloher Tor ungestört von dem unmittelbar vor ihm lauernden Tim Manstein Maß nehmen durfte, ehe er unhaltbar für Jarno Peters traf.

Manstein, der nach seiner Verletzungspause eigentlich noch geschont werden sollte, war in die Anfangself gerutscht, weil sich Andre Kording beim Aufwärmen eine Muskelverletzung zugezogen hatte. Einen anderen Wechsel musste Hesse in der Pause aus taktischen Gründen vornehmen. Um mehr über die Flügel zu kommen und das Spiel schneller zu machen, brachte er Sinan Aygün für Marcel Rump. „Das hat geklappt, gute Leistung von Sinan“, freute sich der FCG-Coach. Verzichten mussten die Gütersloher nicht nur wie angekündigt auf die angeschlagenen Nick Flock und Eric Yahkem, sondern auch auf Lars Beuckmann. „Unser Abwehrchef ist bis nächsten Sonntag in Quarantäne, weil in seiner Dienstgruppe bei der Polizei ein Kollege positiv auf Corona getestet worden ist“, berichtete Hesse. Zufrieden registrierten die Verantwortlichen des FC Gütersloh um die Vorsitzenden Hans-Hermann Kirschner und Heiner Kollemeyer, dass sich zumindest das Coronakonzept des Vereins bewährt hatte, denn auch das gute Dutzend – eigentlich nicht zugelassener Fans aus Siegen – unter den 610 Zuschauern trug Masken und hielt die Abstandsregel ein.

Aufrufe: 018.10.2020, 20:00 Uhr
Uwe Kramme / FuPaAutor