Fazit der FCB-Frauen: Minimal maximal

München – Melanie Leupolz trug am Sonntag im Saisonfinale die Spielführerbinde, da Melanie Behringer nicht mitwirkte, und so war es an ihr als Anführerin, nach dem 1:0 des Frauenteams des FC Bayern beim 1. FFC Frankfurt ein erstes Fazit zu fällen. „Wir haben uns die Ziele gesteckt, die Champions League-Qualifikation wieder zu erreichen und im DFB-Pokal möglichst weit zu kommen. Das erste haben wir erreicht, und das Pokalfinale war ein Erfolg, obwohl wir im Elfmeterschießen gescheitert sind“, so die Nationalspielerin, „wir können sehr zufrieden sein, doch es gibt noch Luft nach oben.“ International wolle das Team „nächste Saison auf alle Fälle deutlich mehr angreifen“.

Leupolz als Kapitänin zum Abschluss, das ist ein stimmiges Bild. Die 24-Jährige spielt seit 2014 für die Münchner, sie ist gereift, hatte aber auch Durchhänger und erreicht allmählich die Phase ihrer Laufbahn, in der man an Titeln gemessen wird und nicht nur an einer Entwicklung. Sie steht damit für das ganze Team, das eine bemerkenswerte Saison abgeliefert hat, nun aber den nächsten Schritt gehen muss. Dass die Bayern mit der abgelaufenen Spielzeit zufrieden sein dürfen, heißt noch lange nicht, dass sie sich zurücklehnen können oder wollen. Die Qualifikation für die vierte Teilnahme an der Champions League in Serie war das Minimalziel, das sie maximal glücklich machen konnte angesichts der übermächtigen Konkurrenz des Doublesiegers VfL Wolfsburg – aber das mit dem Luft nach oben, das Leupolz ansprach, das wird das Motto sein, wenn es in die Vorbereitung für die kommende Saison geht. „Jetzt gilt es, Kraft zu tanken, um in der nächsten Saison an die starke Rückrunde anzuknüpfen“, so Verena Faißt, „wir haben uns für eine super Saison belohnt und freuen uns, nächstes Jahr wieder Champions League zu spielen“, sagte Sara Däbritz, Matchwinnerin in Frankfurt.

„Wir stellen die stärkste Offensive und die zweitstärkste Defensive der Liga“, bilanzierte Trainer Thomas Wörle, „die vierte Champions League-Qualifikation in Folge ist ein sehr großer Erfolg für uns und zeugt von Konstanz. Wir sind nach Wolfsburg die zweite Kraft.“ Eine Position, die auch anspornen sollte – Kapitänin Leupolz wie das ganze Team.