2024-06-04T08:56:08.599Z

Pokal
Kröv gegen Salmrohr im Rheinlandpokal ganz stark, unterlag nur mit 0:2
Kröv gegen Salmrohr im Rheinlandpokal ganz stark, unterlag nur mit 0:2

Favoritensterben im Kreispokal

Zehn von 14 A-Ligisten mussten bereits die Segel streichen

Die Überraschungen im Kreispokal reißen nicht ab. Nachdem B-Liga-Aufsteiger SV Longkamp den Pokalverteidiger SV Hetzerath erst letzten Mittwoch mit 3:2 eliminiert hatte, sind sage und schreibe zehn von 14 A-Ligisten nicht mehr dabei. Der TV ging diesem Phänomen auf den Grund und versuchte herauszufinden, warum es zu einem derartigen Favoritensterben kam.

Wittlich. Die Liste der Gescheiterten ist lang. Im Kreispokal gab es bislang noch nie so viele A-Ligisten, die in einer der ersten Runden ausschieden. So werden in der dritten Runde mit dem TuS Kröv (Pokalsieger 2014), der Spvgg. Minderlittgen-Hupperath, dem SV Rot-Weiß Türkgücü Wittlich und der SG Veldenz nur noch vier (!) Vertreter der höchsten Kreisklasse vertreten sein. Es fällt auf, dass diese Teams auch in der Meisterschaft im oberen Drittel stehen. Kein Zufall also. Es ist kein Geheimnis, dass die Prämien für die Finalteilnehmer wesentlich attraktiver geworden sind. 1000 Euro für den Cupsieger, 500 immerhin noch für den im Finale Unterlegenen, bedeuten nicht nur das gewonnne Prestige und Ansehen des Klubs, sondern auch finanzielle Reputation. Die Qualifikation für den Rheinlandpokal kommt dankend hinzu. Wenn man dann – im Falle des TuS Kröv gegen den FSV Salmrohr – noch einen äußerst attraktiven Gegner zugelost bekommt und auch die Vereinskassen klingeln, ist jeder Fußballer und die Führungsetage happy. Heini Irmisch, Trainer des TuS Kröv, bescheinigte seiner im Vergleich zum FSV Salmrohr recht „grünen Truppe“ eine „ausgezeichnete Leistung. Die Mannschaft hat sich auch einen Namen gemacht.“ Für die junge Truppe wird das auch für den Ligaalltag einen Schub bedeuten. „Du hast als Underdog natürlich nichts zu verlieren, spielst unbeschwert und wenn der Gegner auch noch nervös ist und eine weniger gute Ligabilanz aufweist, dann bekommst du schon die zweite Luft und bist topmotiviert. Diese Problematik gilt auch für den Kreispokal“, sagt Irmisch, der mit seinem Team in der dritten Runde steht. Die Unterschiede der meisten A-Ligisten im Vergleich zu den Toptemas der B-Ligen sind so groß nicht. Die unterklassigen Mannschaften gehen mit weniger Respekt in diese Spiele und haben vor eigenem Publikum meist auch einen ganz entscheidenden Vorteil: sie kämpfen, kommen mit einer extrem hohen Laufbereitschaft ins Spiel und sind meist auch spielerisch keine Klasse schlechter. Die SG Haag bekam diese Tatsache beim 1:7 in Platten auf ganz unangenehme Weise zu spüren. „Wir waren konzentriert, haben die ersten zwei Tore zu günstigen Zeitpunkten gemacht. Der Rest ging dann von allein. Die Konter haben wir dann super rausgespielt“, hatte Plattens Trainer Jens Ihlenfeldt nach dem famosen Auftritt gegen Haag konstatiert. Andere wiederum denken nicht mal an eine Verlängerung und sind dann überrascht, dass die Underdogs konditionell noch zulegen können. So scheiterte Laufeld in Niersbach in der Verlängerung, hatte beim 2:4 den langen Atem vermissen lassen. Die Floskel vom Pokal, der angeblich eigenen Gesetze hat, trifft also auch für den unterklassigen Amateurbereich zu. „Der Reiz liegt darin, den höherklassigen Gegner einfach zu ärgern und sich zu beweisen, dass man nicht schlechter ist als der scheinbar übermächtige Gegner. Sieht man dann, dass der Gegner auch nur mit Wasser kocht und man ihn packen kann, bekommst du im Kopf einen Schub“, weiß auch Thalfangs Trainer Kalla Reisdorf, dessen Mannschaft vor drei Wochen immerhin beim A-Liga-Spitzenreiter SV Niederemmel mit 1:0 gewann. So gesehen wird der Spielkreis mit Spannung auf die dritte Runde blicken, in der die verbliebenen A-Ligisten wieder besonders im Fokus stehen. Gut möglich, dass es im Mai des nächsten Jahres mal kein reines Finale zweier A-Ligisten gibt. (L.S.).

EXTRA

Ausgeschiedene A-Ligisten in der ersten und zweiten Runde des Kreispokals

SV Hetzerath unterliegt beim SV Longkamp mit 2:3

SV Gonzerth unterliegt bei der SG Baldenau Hinzerath mit 0:1

SV Monzelfeld unterliegt bei Türkgücü Wittlich mit 0:1

SG Landscheid unterliegt bei der SG Veldenz mit 1:2

SG Laufeld unterliegt bei der SG Niersbach n.V. mit 2:4

SG Traben-Trarbach unterliegt bei der SG Thalfang mit 1:6

SG Haag unterliegt beim TuS Platten mit 1:7

SV Morbach II unterliegt bei der SG Moseltal Lieser mit 1:2

FSV Salmrohr II unterliegt bei der SG Niersbach mit 1:4

SV Niederemmel unterliegt bei der SG Thalfang mit 0:1 (L.S.).

Aufrufe: 030.9.2015, 22:53 Uhr
Lutz SchinköthAutor