2024-06-13T13:28:56.339Z

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Ein Garant für den Aufstieg: Marc Jansen (Mitte) hat die „Lufthoheit“ bei der SG Katzem-Lövenich. Foto: Royal
Ein Garant für den Aufstieg: Marc Jansen (Mitte) hat die „Lufthoheit“ bei der SG Katzem-Lövenich. Foto: Royal
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Favorit macht es noch einmal spannend

In der Fußball-Kreisliga B 1 schafft Katzem-Lövenich den Aufstieg aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber SV Holzweiler

Der Favorit wankte zwischenzeitlich, setzte sich dann aber doch durch. Die SG Katzem-Lövenich hat in der Kreisliga B den anvisierten Aufstieg erreicht.

Was anfangs nach einer souveränen Saison aussah, entwickelte sich zur Zitterpartie. Die Defensive blieb das Prunkstück, auch wenn zu den nur drei Gegentoren nach der Hinrunde 13 hinzukamen. Dafür hakte es vorne. So treffsicher wie in den vergangenen Jahren war man nicht mehr. Unentschieden hielten zu Beginn der Rückrunde auf, dann kamen die beiden Niederlagen (SC Wegberg und Ay-Yildizspor). Plötzlich war Holzweiler in der besseren Ausgangsposition. Doch das Nachholspiel in Rurich vergeigte der SVH. Beide erledigten nun ihre Hausaufgaben. Katzem-Lövenich hatte den Vorteil der deutlich besseren Tordifferenz. Doch auch zum Abschluss machte man es noch einmal spannend, als gegen Doveren ein 1:2-Rückstand umgebogen wurde. Das Tor zum Aufstieg erzielte Volkan Özdemir, der 30 Treffer beisteuerte. Die Hälfte gelang dem anderen Torjäger Maik Römer, macht zusammen 45 von 59 Treffern. In der A-Liga hat das Team von Trainer Hans-Jürgen Dziatzko den Vorteil, dass die Gegner die Initiative ergreifen.

Holzweiler spielte nach dem Trainerwechsel in der Winterpause – Norbert Deckers erklärte seinen Rücktritt, Dennis Jansen und Alexander Schmitz sprangen ein – eine starke Rückrunde. Den großen Triumph des kleinen Kaders verhinderten zwei Auswärtsniederlagen hintereinander (1:4 in Wegberg, 2:5 in Rurich). Man hat sich viele Siege hart erarbeiten müssen, aber auch clever Fehler der Gegner ausgenutzt. So bremste man den Vorstoß von Jahn Hilfarth beim spektakulären 4:3.

Die Hilfarther sind die beste Rückrundenmannschaft. Sie hatten anfangs zu viele Probleme mit Urlaub und Verletzungen. Dann hatte sich das Team von Trainer Claus Richter gefangen und startete die Aufholjagd. Die wurde unterbrochen, als man aus drei Partien nur einen Punkt holte. Doch die Jahn-Elf fing sich wieder und schloss als Dritter ab – sechs Punkte fehlten nach ganz oben.

Der SC Wegberg hat in der Rückrunde die beiden Top-Teams geschlagen (2:1 in Katzem, 4:1 gegen Holzweiler). Die zweite Serie hat zum Teil gezeigt, was möglich ist. Nach nur 18 Punkten in der Hinrunde war aber an größere Höhenflüge nicht mehr zu denken. Das Team von Trainer Dennis Fischer hat eine Basis geschaffen, auf der man aufbauen kann.

Doveren hat eine Halbserie die Favoriten das Fürchten gelehrt. In den ersten zwölf Spielen blieb man ungeschlagen. Die langwierige Verletzung des Torwarts war ein Grund dafür, dass man in der Rückrunde nicht mehr mithalten konnte. Die Mannschaft von Trainer Dennis Krieger ist aber reifer geworden, bekommt ihren ehemaligen Torjäger Resul Kartal zurück und könnte noch einmal angreifen.

Das will Ay-Yildizspor, das sich durch eine starke Rückrunde in Stellung gebracht hat. Die Defensive hat deutlich besser gearbeitet als in der Hinrunde. Trainer Orhan Özkaya, der in der Winterpause das Amt angetreten hat, konnte sich vorne auf Mehmet Ali Turan verlassen. Hinzu kommt jetzt Sahin Dagistan (FC Wegberg-Beeck). Das weckt Hoffnungen.

Der SC 09 Erkelenz war mit sieben Siegen gestartet, musste dann aber zurückschalten. In der Rückrunde war man gehandicapt, als man aus verschiedenen Gründen auf Leistungsträger verzichten musste. So zog Torjäger Tobias Tolls studienbedingt nach Ulm. Da war kein Demken mehr daran, oben mitzuhalten. Immerhin ärgerte man Katzem-Lövenich mit zwei Unentschieden. In der neuen Saison soll es für das Team von Trainer Michael Brom wieder weiter nach oben gehen.

Den zweiten Teil der Tabelle führen die Klinkumer an. die sich nach einer sehr durchwachsenen Hinrunde in der zweiten Serie deutlich besser präsentierten. So gewann man auch die Nachholpartie bei Ay-Yildizspor (3:1). Noch weiter nach oben ging es aber nicht, weil man die letzten vier Spiele verlor. Mehr Konstanz erhofft sich Trainer Philip Broich in der kommenden Saison.

Kuckum II, als krasser Außenseiter gestartet, verblüffte schon in der Hinrunde, als man die wichtigen Spiele für sich entschied. Die Mischung aus großer Erfahrung (Michael Beckers, Andre Behren) und ehemaligen A-Liga-Spielern stimmte, auch wenn man in der Rückrunde den vielen Partien Tribut zollen musste. Trainer Thomas Portz und seine Mannschaft hatten nie etwas mit dem Abstiegskampf zu tun – eine ganz starke Leistung.

Rurich hat es wieder geschafft. Immer wenn es eng wurde, punktete man. Das war vor allem in Immerath der Fall, als man sich überaus glücklich mit 2:1 behauptete. Torwart Willi Schwarz hielt zwei Elfmeter, das Siegtor fiel kurz vor Schluss. Es war der einzige Auswärtssieg in der Rückrunde. Dafür lieferte man zu Hause einige klasse Spiele ab – allen voran beim 5:2 gegen Holzweiler. Trainer Heiko Thomas verabschiedete sich mit dem Klassenerhalt. Nachfolger wird Germania-Urgestein Holger Syben.

Borussia Hückelhoven erlebte einige Turbulenzen. Früh in der Rückrunde erfolgte der Wechsel auf der Trainerbank. Für Evren Kocak kam Andre Bary. Es ging kurzzeitig bergauf, zum Schluss hing der Klassenerhalt am seidenen Faden. Erst am letzten Spieltag sorgte Torjäger Stefan Wagner mit seinem Treffer zum 1:0 gegen Rurich für tiefes Durchatmen. Auswärts hat man in der Rückrunde keinen Punkt geholt.

Für Helpenstein II gab es noch ein spätes Happy End. Ratheims „später“ Aufstieg in die Bezirksliga bedeutete noch den Klassenerhalt. Zwischenzeitlich schien man sich in den Heimspielen stabilisiert zu haben. Doch gegen die Topteams war nichts auszurichten. Zudem kassierte man die meisten Gegentore (78), hatte aber auch etwas Pech, dass Uevekoven II ausschied. Denn im Gegensatz zur Konkurrenz aus Hückelhoven hatte Helpenstein II beide Partien gegen die Uevekovener gewonnen und verlor so sechs Punkte.

Immerath war nur ein Jahr zu Gast in der B-Liga und muss einen neuen Anlauf nehmen. Zwischenzeitlich war man nahe am Klassenerhalt, verwandelte aber die „Matchbälle“ nicht. Gegen Rurich hätte man nicht verlieren dürfen, im letzten Spiel gegen Jahn Hilfarth fehlten acht Minuten, um den 1:0-Vorsprung nach Hause zu schaukeln.

Aufrufe: 022.6.2018, 10:00 Uhr
sie | AZ/ANAutor