2024-06-14T14:12:32.331Z

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Jürgen Press hat eine neue Aufgabe in Chile in Angriff genommen
Jürgen Press hat eine neue Aufgabe in Chile in Angriff genommen – Foto: Meier

»Extrem spannende Aufgabe«: Press geht nach Chile

Der 53-jährige Oberpfälzer wechselt als Sportdirektor zum Zweitligisten Valdivia

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Jürgen Press hat in seiner Laufbahn schon viel herumgekommen. Der frühere Coach des FC Ingolstadt 04 und des SV Wacker Burghausen war schon mehrfach im Ausland unterwegs und leistete unter anderem fußballerische Entwicklungshilfe in Ländern wie Kuba und Panama. Vor einigen Jahren stand der Fußball-Lehrer in Nigeria unter Vertrag und war dort Co-Trainer der U20-Nationalmannschaft. Bei seiner letzten Trainerstation betreute der gebürtige Ingolstädter, der mit seiner Frau in Regensburg lebt, den Nord-Bayernligisten DJK Ammerthal. Nun hat der 53-Jährige eine neue Aufgabe gefunden: Press wird Sportdirektor beim chilenischen Zweitligisten Deportivo Valdivia.

"Ich habe immer schon ein Faible für solche Aufgaben", berichtet der Fußball-Fachmann leicht schmunzelnd. Auf dem Rückweg der U20-WM in Polen, bei der Press als Scout im Einsatz war, erreichte ihn ein Anruf von einem Vermittler, der ihn fragte, ob er sich ein Engagement in Chile vorstellen könne. Die Neugier des Wahl-Oberpfälzer war sofort geweckt. "Am nächsten Tag telefonierte ich bereits mit dem Präsidenten von Valdivia und wenig später flog ich eine Woche nach Chile, um mir dort alles anzusehen und Gespräche zu führen", berichtet Press, der in den 90er-Jahren auch schon beim FC Bayern München als A-Juniorentrainer beschäftigt war. Angekommen in Südamerika war Press sofort angetan von den Rahmenbedingungen: "Bei Valdivia ist alles sehr professionell. Chile ist allgemein ein Land, das ich als etwas deutsch-orientiert bezeichnen würde. Das sportliche Niveau der dortigen zweiten Liga ist mit unserer dritten Liga vergleichbar. Auch die finanziellen Möglichkeiten sind sehr ordentlich."

In den Gesprächen mit Klubboss Jorge Salazar stellte sich sofort heraus, dass die Chemie passte. "Wir haben uns sofort verstanden und der Präsident bemühte sich sehr um mich", verrät Press, der nicht lange überlegen musste, um das Angebot des Profivereins anzunehmen. "Ich musste natürlich das Einverständnis meiner Frau einholen, die mir aber keine Steine in den Weg gelegt hat", informiert der erfahrene Übungsleiter, der fließend spanisch spricht und damit keine Verständigungsprobleme in Chile haben wird. "Das war für mich eine Grundvoraussetzung. Denn man muss sich mit den Leuten verständigen können", betont der 53-Jährige, der in den nächsten Wochen und Monaten viel kommunizieren muss: "Neben der Kaderplanung geht es für mich in erster Linie darum, die Strukturen zu optimieren und den Verein in allen Bereichen ein Stück voranzubringen."


Oberste Priorität hat aber natürlich der Ligaverbleib der Profi-Truppe, die als Tabellenvorletzter in akuter Abstiegsgefahr schwebt. "In der Mannschaft steckt jede Menge Potenzial und ich bin überzeugt, dass wir das hinbekommen werden", meint Press. Vergangenes Wochenende ist der abenteuerlustige Fußball-Lehrer nach Südamerika aufgebrochen. Die Reisestrapazen waren groß, denn Press war ins rund 13.000 Kilometer entfernte Chile mehr als einen Tag unterwegs. "Das Ganze ist eine extrem spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue", betont der spürbar begeisterte Regensburger, der vorerst einen Vertrag bis zum Saisonende im Dezember unterzeichnet hat. "Dann werden wir weitersehen", meint Jürgen Press, der sich voll und ganz auf die Mission Klassenerhalt fokussiert hat.

Aufrufe: 05.7.2019, 06:15 Uhr
Thomas SeidlAutor