2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
– Foto: Teresa Kröger

Ex-Profi Mannek: Mit 24 Jahren ein Leitwolf

In den ersten Testspielen des Westfalenligisten SC Peckeloh riss der ehemalige Drittliga-Fußballer sein Team mit viel Leidenschaft mit. In drei Partien erzielte er bereits sechs Tore. Für die kommende Saison hat er vor allem einen Wunsch.

Wenn die Fußballer des SC Peckeloh im Training Jung gegen Alt spielen, zählt Tim Mannek zu Alt. Und das mit gerade einmal 24 Jahren. Der Angreifer gehört zu den erfahrensten Spielern im Kader des Westfalenligisten. Eine Rolle, die ihm gefällt. „Sehr sogar“, wie er sagt. Tim Mannek greift den jungen Mitspielern unter die Arme. Er gibt Tipps und redet viel. Die Teamkollegen danken es ihm. Hören aufmerksam zu. Logisch, schließlich hat Tim Mannek auch schon viel erlebt.

Als Jugendlicher wechselt der gebürtige Versmolder vom VfL Theesen zum SC Paderborn. Mit 18 unterschreibt er dort einen Profivertrag. Sechs Mal läuft Tim Mannek für die erste Mannschaft damals in der 3. Liga auf. Deutlich häufiger kommt er in der Oberliga-Reserve zum Einsatz. Als sich Verein und Spieler im Jahr 2018 dazu entschließen, den Vertrag aufzulösen, schlägt der SC Peckeloh zu. Der Club aus dem Altkreis lotst den Stürmer zurück in die Heimat, indem er ihm ein Angebot unterbreitet, das er nicht ablehnen kann.


Dabei geht es nicht um das ganz große Geld: Es geht um einen Arbeits- und Ausbildungsplatz beim Versmolder Unternehmen Gronau, den der Verein Tim Mannek verschafft. Dem Leben als Profifußballer kehrt der Ex-Paderborner den Rücken zu. Eine Entscheidung, die er auch jetzt, drei Jahre später, nicht bereut. „Klar bedauert man es manchmal ein bisschen, wenn man ehemalige Weggefährten samstags bei Sky oder in der Sportschau sieht“, sagt er: „Insgesamt bin ich aber glücklich damit, wie es jetzt für mich gekommen ist.“


Damit meint Tim Mannek nicht nur seine Ausbildung, die im kommenden Sommer endet. Auch der Schritt zum SC Peckeloh sei der richtige gewesen. Seinen Vertrag dort hat er gerade erst verlängert. „In dem Verein ist viel in Bewegung“, sagt Tim Mannek und erklärt: „Die Professionalität steigt. Auch die Strukturen werden immer besser.“ Dem Club traut er deshalb zu, „sich langfristig in der Westfalenliga zu etablieren“.

"Überhaupt habe ich noch Luft nach oben"

Er selbst möchte dabei eine gewichtige Rolle spielen. Als Führungsspieler. Als Leitwolf, der vorangeht. Und als Stürmer, der für Tore sorgt. Die ersten Testspiele der noch jungen Vorbereitung wecken die Hoffnung, dass ihm das gelingt: In drei Spielen trifft Tim Mannek insgesamt sechs Mal. Eine sehr gute Quote, die er selbst bescheiden zu Kenntnis nimmt. „Ich möchte das nicht zu hoch hängen“, sagt er. „Unsere Gegner waren zum Teil deutlich schwächer und noch nicht so lange im Training wie wir. Überhaupt habe ich noch Luft nach oben.“


In Topform, so sagt Tim Mannek, befindet er sich nämlich noch lange nicht. Zwar habe er während der neunmonatigen Corona-Zwangspause regelmäßig trainiert. Unter anderem sogar mit einem Personaltrainer. „Die ein oder andere Einheit brauche ich aber noch, um fit zu werden“, gibt er zu.


Für die kommende Spielzeit hat er nun vor allem einen Wunsch. „Sie soll ordnungsgemäß zu Ende gehen“, sagt er. In seinen drei Jahren, in denen er in Peckeloh spielt, hat er schließlich noch nie eine komplette Saison erlebt. Im ersten Jahr stößt Tim Mannek nach seinem Wechsel erst am dritten Spieltag dazu. Während der Saison bricht er sich zudem den Fuß, fällt deshalb lange aus. Die folgenden zwei Spielzeiten finden durch die Corona-Pandemie ein plötzliches Ende. „Es wäre also schön, wenn es im vierten Anlauf endlich klappt“, sagt er.

Aufrufe: 016.7.2021, 11:15 Uhr
Dennis BleckAutor