2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht

ESV kommt zu Hause unter die Räder

Verlinkte Inhalte

Am Ende war sogar die Höhe der deftigen Niederlage verdient, die die ESV Mannschaft als Tabellenführer zuhause einstecken musste. Man agierte nach vorne an eigener Spielstätte einfach zu...

Am Ende war sogar die Höhe der deftigen Niederlage verdient, die die ESV Mannschaft als Tabellenführer zuhause einstecken musste. Man agierte nach vorne an eigener Spielstätte einfach zu kopf- und harmlos, ließ in der Abwehr schlicht zuviel zu und beging dabei eine solche Fülle an Abwehrfehler gegen den Ball und in der Vorwärtsbewegung, daß es sich der Gegner aussuchen konnte, die eine oder andere Aktion ohne allzu große Mühe im Neuaubinger Netz unterzubringen. Vor allem die Abwehrzentrale mit Yavuz Yazir und Özcan Kaplice hatten einen schwarzen Tag erwischt.
Der immer noch aktuelle Tabellenführer kassierte damit seine 1. Heimpleite der Saison.
Teutonia, Absteiger aus der Kreisklasse, war eine der Mannschaften, die Coach Balaban schon vorher auf dem Zettel hatte; eine Mannschaft, die homogen und hoch steht und gegen die man auch im Zweikampf und für ein Übergewicht im Mittelfeld unbedingt dagegenhalten muss. So predigte er es auch seinen Spielern, aber die Mannschaft konnte diesmal nichts von seiner Taktik umsetzen: von Anfang an ging der Gegner mit Wille, notwendiger Aggression, Kampfbereitschaft und Zweikampfhärte ins Spiel, die die ESV Spieler zum größten Teil vermissen ließen. Die ESV Spieler verloren fast alle Zweikämpfe und Teutonia zeigte den ESV Spielern, daß mit Technik allein eben kein Spiel zu gewinnen ist.
Das Spiel begann unter besten Herbstwetterbedingungen vor 100 Zuschauern in der Papinstraße zunächst mit der Suche nach der Ordnung in den eigenen Reihen, für den formschwachen Elvo Velagic war Manuel Wachter nach seinem guten Spiel letzte Woche in die Startaufstellung gerutscht, Kapitän Stefan Atzmann sass immerhin wieder auf der Bank nach seiner auslaborierten Muskelverletzung; schnell wurde in den Anfangssequenzen klar, daß der Gegner kompakt stand und keinen Zweikampf scheute. Igor Schneider kassierte nach 3 Minuten wegen eines Reflexhandspiels gleich die Gelbe Karte, was seine Zweikampfoptionen im Spiel doch wieder erheblich einschränkten.
War das Spiel bis zur Führung der Teutonia in der 1. Halbzeit noch ausgeglichen, wobei auch hier die Teutonen die besseren Einschusschancen besassen - einmal grandios pariert von Nehmettin Ali Oglou, der immer noch für den sich im Urlaub befindlichen Yussuf Abokwieda im Kasten stand - so ging nach der Teutonia Führung zu Mitte der 1. Halbzeit aus Neuaubinger Sicht kaum mehr etwas. Man bemühte sich zwar um Spielaufbau und Chancen, was dabei herauskam, waren aber kaum gefährliche Aktionen vor und um den Teutonen Strafraum, die an Harmlosigkeit im Abschluss dann kaum zu überbieten waren, umgekehrt besass Teutonia 2-3 gute Einschusschancen nach schnellen Kontern und weiteren Abwehrfehlern. Das Gegentor fiel nach einem eher harmlos wirkenden Abwehrschnitzer und wurde konsequent und von Teutonia dann erfolgreich ausgespielt.
Nach der Halbzeit kam es aus ESV Sicht zu den zwei spielentscheidenden Szenen: zum einen erwies sich ESV Stürmer Alex Gotter in der 46. Minute als zu wenig eigensinnig, statt freigespielt und allein vor dem Torwart im gegnerischen 16er selbst den Schuss ins Tor zu setzen, legte er nochmal auf Stürmerkollege Ahmet Atasoy quer, ein Abwehrbein grätschte dazwischen; nur zwei Minuten später sah der Schiri, der aus Neuaubinger Sicht sehr unglücklich und einseitig pfiff, ein klares, allerdings womöglich unabsichtliches Handspiel im Teutonia Strafraum nicht als elfmeterwürdig an.
Damit war die kurze Sturmperiode der Rot-Weissen auch wieder vorbei, denn genau in diese kleine Drangphase setzte Teutonia in der 56. Minute über die linke Seite eine weite Flanke auf den langen Pfosten, wo ein Teutonia Spieler ohne Mühe und unbedrängt einköpfen konnte. Die Zuordnung passte hier in der ESV Abwehr überhaupt nicht und 10 Minuten später machte Teutonia den Deckel drauf, als die gesamte ESV Innenverteidigung samt Torwart ein Kopfballduell gegen einen Teutonia Spieler verlor, den quergelegten Ball konnte der Teutonia Stürmer dann mühelos einnetzen. In den Schlussminuten fiel dann noch das 0:4 per Konter.
ESV Vorstand Christian Brey: "Eine wirklich enttäuschende Leistung unseres Teams heute, in unserem Spiel hat heute ganz viel gefehlt: Leidenschaft, Wille, Laufbereitschaft, Kreativität; das wissen die Jungs aber auch selber; so rückt unser klar formuliertes Aufstiegsziel wieder etwas ausser Sicht. Ich bin aber sehr zuversichtlich, daß der Trainer die richtige Ansprache an die Mannschaft findet."
Da die anderen Teams in ihren Partien alle "für" den ESV spielten, bleibt der ESV mit einem Punkt vor drei weiteren Teams Tabellenführer.
Die Zweite Mannschaft verlor zuhause gegen Tabellenführer Ludwigsvorstadt II mit 1:3, brachte über weite Strecken aber eine ansprechende Leistung auf den Platz, besonders hervorzuheben diesmal Torwart Davide Musso, der ein ums andere Mal hervorragende Paraden zeigte. Die E- und F- Jugend gewannen ihre Spiele hoch, C- und D- Jugend verloren ihre Matches.
Nächstes Heimspiel und Wiedergutmachung der ersten Mannschaft ist gegen den SC Armin am 27.10., 15 uhr in der Papinstraße, die Zweite Mannschaft spielt am 30.10. bei Espanol München II.

Aufrufe: 021.10.2013, 00:00 Uhr
Christian BreyAutor