2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht

ESV bleibt mit Glück an der Spitze

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Nach dem 0:4 Debakel auf eigenem Platz gegen Teutonia hatte der ESV Neuaubing im Spiel gegen den SC Armin, der einen Tabellenmittelfeldplatz belegt, wieder etwas gut zu machen....

Nach dem 0:4 Debakel auf eigenem Platz gegen Teutonia hatte der ESV Neuaubing im Spiel gegen den SC Armin, der einen Tabellenmittelfeldplatz belegt, wieder etwas gut zu machen.
Da bis auf ein abgeschlagenes Team in der Runde zwischen erstem und vorletzten Platz gerade mal 10 Punkte liegen, zwischen 1. und 10. Platz sogar nur 5 Punkte und das Niveau dementsprechend sich in der Liga so entwickelte, daß jeder fast jeden schlagen kann, brauchte es wieder eine besondere Portion Konzentration und Fokusierung, um die Oberhand zu behalten.
Und es sollte wieder ein denkwürdiges Spiel und Spektakel werden, allerdings wieder nicht ganz nach dem Geschmack der Rot-Weißen.
Der ESV begann bei lauem Herbstwetter mit kaltem Wind auf allein 4 Positionen verändert: Abwehrchef Öczan Kaplice (kann nächste Woche wieder dabei sein) und Burak Yilmaz (Kapselriss/innerer Meniskus; kann erst in der Rückrunde wieder eingesetzt werden) fielen aus, Lee Tuul und Robert Ziegler waren nicht einsatzfähig, dazu kamen die Dauerverletzten um Ahmet Ali Oglou, so musste sich Coach Ismail Balaban neben zwei Youngstern sogar selbst als Spielertrainer auf die Auswechselbank setzen. Im Neuaubinger Kasten stand diesmal Davide Musso für Nehmettin Ali Oglou, Wolfgang Schanzer übernahm den linken Verteidigerpart von Lee Tuul. Kapitän Stefan Atzmann konnte wieder von Anfang an spielen und spielte 60 Minuten gut, hatte dann aber Konditionsprobleme, Manuel Wachter rückte ins Mittelfeld.
Der ESV gestaltete den Spielbeginn mit langen Bällen in die Spitze und fast hätte man dabei schnell Erfolg gehabt: Alex Gotter, Altan Memetoglu und Ahmet Atasoy konnten bereits in den ersten 10 Minuten 3 gute Einschussmöglichkeiten nicht im Arminen Gehäuse unterbringen. Das rächte sich umgehend in der 11. Minute.
Denn in der wieder umformierten Abwehr taten sich doch einige Lücken bzw. Abtimmungsprobleme auf:
Nach einem langen Ball fehlte beim Herauslaufen Torwart Musso und Yavuz Yazir, der diesmal eine solide Partie bot, die Feinabstimmung, der Ball sprang etwa 23 Meter vor dem Tor zum Gegner und so musste der technisch so starke Elvo Velagic, der diesmal als Innenverteidiger fungierte den einschussbereiten Gegenspieler an der Strafraumkante foulen, um zunächst schlimmeres zu verhindern; den anschließenden Freistoss zirkelte Arminen Spieler Al Mahfood über die Neuaubinger Mauer dann direkt ins Tor. Torwart Davide Musso, der in der Vorwoche mit der 2. Mannschaft noch mit einer ganz starken Leistung aufwartete, war machtlos, stand aber auch nicht gut.
Im dritten Spiel hintereinander also der frühe Rückstand: Ein 0:1 ist im Moment für den ESV kein Zeichen weiter ruhig und mit vollem Selbstvertrauen nach vorne zu agieren und so wurden die Aktionen in den eigenen Reihen schon etwas hektisch, aber man spielte wenigstens konsequenter nach vorne und verlagerte das Spiel wieder weg aus der eigenen in die gegnerische Hälfte. In der 28. Minute wurde Manuel Wachter 20 Meter vor dem Strafraum angespielt, nahm den Ball an, überlegte kurz und dann zog er von dort mit rechts einfach mal ab. Der Ball schlug halbhoch knapp neben dem rechten Pfosten im Arminen Gehäuse ein, ein sehr schöner Treffer des immer mal wieder mit sich hadernden jungen Spielers, dem man gerade mit seiner Schnelligkeit und Technik mehr solche Aktionen und noch mehr Selbstbewusstsein wünschen würde.
Bis zur Pause tat sich nichts mehr und Coach Ismail Balaban fand die richtigen Worte in der Kabine, denn sofort nach der Pause war der ESV da und schien mühelos jetzt "Ernst" zu machen. Zwei schön herausgespielten Chancen folgten umgehend zwei schöne Tore. Zunächst wurde Alex Gotter in der 46. Minute auf rechts freigespielt, konnte in den Strafraum eindringen und mit etwas Glück im Abschluß überwand er den Arminen Goalie zum Führungstreffer, nur 4 Minuten später legte eben dieser Alex Gotter nach schöner Kombination auf ihn im Strafraum den Ball nocheinmal quer zu Altan Memetoglu, der ihn volley neben den gegnerischen Pfosten setzte, den gegnerischen Goalie wiederum unglücklich aussehen ließ und für die 2 Tore Führung sorgte.
Der ESV hatte das Spiel nicht nur gedreht, sondern in diesem Moment alles im Griff, zuhause ein komfortabler 2 Tore Vorsprung, das überlegene Spiel, bis dahin hatten die Rot-Weißen alles richtig gemacht: doch anstatt das Spiel nach "Hause" zu bringen, sollte man - fast - alles wieder verspielen.
Ein Mysterium dieser mit so technisch starken und schnellen Spielern ausgestatteten Mannschaft ist ja, daß man gerne versucht die eigene Spielfreude und - vermögen zu brechen, indem man auf Halten des Ergebnisses spielt oder einen Ganz zurückschaltet und dem Gegner das Mittelfeld überlässt. Das ging schön öfter und das ging auch diesmal schief:
Das Spiel plätscherte nach der vermeintlich beruhigenden Führung etwas vor sich hin bis Schiri Lechner-Pfleiderer, der ansonsten souverän und gut leitete, auf die Idee kam einen Elfmeter zu geben, der keiner war: zwar machte Igor Schneider eine Bewegung in Richtung seines Gegenspieler, berührte diesen allerdings nicht, dessen Sturz dann hing mit seinem Versuch zusammen, einen Flugkopfball anzusetzen, der Schiri interpretierte das von seiner Position aber anders, Folge: die Arminen nahmen das Geschenk gerne an und verkürzten in der 65. Minute wieder durch Al Mahfood auf 2:3.
Und der Arminen Trainer witterte nun eine Überraschung und ließ seine Mannschaft weiter offensiv nach vorne agieren. Und tatsächlich: Einen Schuss aus 25 Metern halblinks vor dem Tor von Armine Santiago Sole fälschte Rechtsverteidiger Ali Ali Oglou in der 72. Minute unglücklich ab, so daß er sich vom Torwart ins rechte äusserste Neaubinger Tornetz drehte. Keinerlei Abwehrmöglichkeit für den Goalie und nach dem Spielverlauf völlig unerwartete Ausgleich für die Arminen zum 3:3.
Da Manuel Wachter, Altan Memetoglu und Ahmet Atasoy wegen leichter Verletzungen rausmussten, musste Coach Balaban sich und die beiden Youngster für die letzte Viertelstunde auch noch selber einwechseln, insgesamt ging durch die Wechsel die Ordnung dann doch verloren und es wurde in den letzten 10 Minuten ein wilder Schlagabtausch, den beide Mannschaften noch für sich hätten entscheien können, es aber bei dem 3:3 Unentschieden beliessen. Fazit: Der ESV hat ein schon gewonnen scheinendes Spiel unnötig aus den Händen gegeben und muss das als Motivation nutzen, die nächsten beiden entscheidenden Matches gegen direkte Konkurrenz um den Aufstieg alles daran zu setzen, daß die Spiele auch konzentriert über 90 Minuten zu Ende gespielt werden.
Vor drei punktgleichen Teams führt der ESV Neuaubing nun mit 1 Punkt Vorsprung die Tabelle an und muss am nächsten Sonntag, den 3.11. um 10.45 uhr zum direkten Aufstiegskonkurrenten und Tabellennachbarn Fc Ludwigsvorstadt. Eine weitere ESV Mannschaft war am Wochenende nicht im Einsatz.

Aufrufe: 028.10.2013, 00:00 Uhr
Christian BreyAutor