2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Tobias Wendorff

"Es wird nicht beim 19.April bleiben"

Die Amateurfußball-Saison wurde wegen des Coronavirus abrupt abgebrochen. Wie geht man beim FC Halle-Neustadt mit der Situation um?

Das Coronavirus bremst vorerst den Spielbetrieb in Sachsen-Anhalt bis mindestens zum 19. April aus. Wir wollten von den Vereinen wissen, wie sie mit dieser für alle ungewohnten Situation umgehen und wie die Verantwortlichen dazu stehen. Die Perspektive beim FC Halle-Neustadt:

Name: Henning Müller

Verein: FC Halle-Neustadt

Funktion in der Mannschaft und/oder im Verein: Trainer und Jugendleiter


Ist die Absage bis zum 19. April aus Deiner Sicht richtig?

Sie ist vollkommen richtig. Es geht hier um die Gesundheit unzähliger Menschen, und auf der anderen Seite lediglich unser aller Hobby. Allerdings wird es nicht beim 19.April bleiben.

Was kann man machen, um in einer solchen Situation das Vereinsleben aufrecht zu erhalten?

Das ist ziemlich schwierig zu beantworten, denn zu einem Vereinsleben gehört es einfach auch, dass man sich trifft, mal ein Bierchen trinkt, das geht alles momentan nicht. Unser Verein erinnert deshalb aktuell an vergangene Highlights und jeder im Verein wurde dazu aufgerufen, sein persönliches, schönes Erlebnis mit allen Fröschen zu teilen. Das war eine schöne Idee von Marwin Wolf.

Wie sieht es mit den konkreten Konsequenzen für Deinen Verein aus? Ist schon klar, dass es womöglich nun Probleme, etwa in der Finanzierung, geben könnte?

Da kann ich nur Vermutungen aufstellen, jedoch geht es in unseren kleinen Vereinen, die sich vorrangig über Mitgliedsbeiträge finanzieren, gerade jetzt um die Zahlungsmoral der Mitglieder.

Erwartest Du für den Fall, dass die Saison nicht regulär beendet werden kann, größere Diskussionen um den Auf- und Abstieg?

Zunächst einmal kann ich mir aktuell überhaupt nicht vorstellen, wie die Saison regulär beendet werden soll. Es entstehen aktuell soviele Nachholspiele, dass es für alle Teams praktisch nur noch englische Wochen geben würde. Wenn man das dann mit, wie in unserem Fall, 10 Mannschaften im Spielbetrieb versucht, ist neben der Belastung für jeden Spieler zudem praktisch kein Trainingsbetrieb mehr möglich, da der Platz ständig belegt wäre. Persönlich würde ich es derzeit bevorzugen, zu sagen, wer momentan auf einem Aufstiegsplatz steht, darf hoch, und es gibt keine Absteiger, es sei denn, jemand möchte runter. Die ausstehenden Spiele könnten als Freundschaftsspiele gespielt werden, und man könnte sich so langsam wieder herantasten. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Aufrufe: 014.4.2020, 11:41 Uhr
Robert KeglerAutor