2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Wie es beim SC Mönstetten weitergeht, weiß Abteilungsleiter Christian Sturm aktuell noch nicht.
Wie es beim SC Mönstetten weitergeht, weiß Abteilungsleiter Christian Sturm aktuell noch nicht.

„Es krankt, mir blutet das Herz“

Abteilungsleiter Christian Sturm und die Frage: Geht’s in Mönstetten weiter?

Die erste Mannschaft des SC Mönstetten steht seit vergangenem Sonntag als Absteiger aus der A-Klasse West 1 fest. Die zweite Mannschaft wurde vor zwei Wochen als Tabellen-Vorletzter der B-Klasse West 2 vom Spielbetrieb zurückgezogen. Abteilungsleiter Christian Sturm spricht über die schwierige Situation.

Aus Ihrer Sicht als Abteilungsleiter: Ist das eine der schwärzesten fußballerischen Epochen in der Vereinsgeschichte, Herr Sturm?

Sturm: Das kann man so sagen. Zurzeit krankt es an allen Ecken und Enden. Mir blutet das Herz, weil es zuvor viele schöne Momente gegeben hat.

Was sehen Sie als Hauptfaktoren für die Erfolglosigkeit?

Sturm: Im Herrenbereich habe ich das Gefühl, dass zu viele Spieler nicht das richtige Verständnis für Mannschaftssport haben. Es fehlen auch die Grundelemente wie Trainingsfleiß, Zuverlässigkeit und Geselligkeit.

Hat man da als Abteilungsleiter eigentlich noch richtig Lust, sich für Mannschaft und Verein einzusetzen?

Sturm: Es war immer mein Bemühen, mich in den Dienst der Gesellschaft zu stellen in der Hoffnung, dass es dann auch ein positives Echo gibt und dass die Möglichkeit einer gemeinschaftlichen Anlaufstelle angeboten wird. Aber momentan zerrt die Situation doch ziemlich an den Nerven.

Kurz nach der Winterpause hat Trainer Gerd Wiedemann sein Amt niedergelegt, weil angeblich weniger als eine Handvoll Akteure ins Fußballtraining kamen.

Sturm: Sein Abschied kam für mich unerwartet, denn wir hatten ein gutes Verhältnis und seine Arbeit war top. Es ist aber durchaus nachvollziehbar, denn viele Spieler haben es ihm nicht leicht gemacht. Wenn Akteure in der Vorbereitung maximal ein Training absolvieren und eine Abmeldung nicht für nötig erachten, dann sagt das alles.

Und wie sieht Ihr Fahrplan für die neue Saison aus? Gibt es schon einen neuen Trainer beziehungsweise eine Ablösung für die momentanen Interimstrainer Roland Becherer und Matthias Berndl?

Sturm: Momentan gibt es noch keinen. Aber das ist auch eher Nebensache, denn nach dem momentanen Stand der Dinge ist es fraglich, ob wir für die nächste Saison überhaupt eine Mannschaft zusammenbekommen. Ich habe aber die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.

Auch um den Nachwuchs ist es beim SC Mönstetten scheinbar nicht rosig bestellt. Kommt da was?

Sturm: Nicht wirklich. Momentan haben wir einen aktuellen Jugendspieler zwischen C- und A-Jugend. Der spielt in der C-Jugend der JFG Regon Burgau. Es schlägt sich längst negativ nieder, dass wir seit Jahren keine Jugendspieler mehr in den Herrenbereich hochziehen konnten.

Gibt es denn keine Kinder in Mönstetten?

Sturm: Das schon, aber man muss mit Bedauern feststellen, dass die Interessen der Jugendlichen in andere Richtungen gehen. Auch haben wir vergeblich versucht, verlorene Spieler zurückzugewinnen.

Hat man sich schon ernsthaft Gedanken gemacht, mit einem anderen Verein eine Spielgemeinschaft zu bilden?

Sturm: Das haben wir. Aber jene Vereine, von denen wir glauben, dass es passen würde, sehen momentan keinen Bedarf, weil sie noch allein zurechtkommen. Ich finde diesen Gedanken allerdings ein wenig zu kurz gedacht. Doch eine Entscheidung obliegt natürlich den einzelnen Vereinen.

Aufrufe: 013.5.2017, 11:18 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor