2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
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"Es gibt keinen Dreck, keine Unebenheiten"

Michael Krumpp im Interview

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Michael Trumpp ist mit seinen 31 Jahren einer der erfahrenen Spieler beim TSV Michelfeld. Er war auch schon bei der Premiere des Wintercups 2010 dabei. Er spielt gerne auf Kunstrasen, obwohl er ein Naturrasenfreund ist.

Herr Trumpp, an diesem Wochenende sind Sie nicht nur mit dem TSV Michelfeld auf dem Spielfeld aktiv. Was gehört noch zu Ihren Aufgaben?
MICHAEL TRUMPP: Werbebanner aufhängen, bei den Abzäunungen helfen. Den Anhänger meiner Zimmerei kann ich gut nutzen. (lacht) Aber ich mache das gerne.

Der Wintercup dient allen Teams vor allem zur Vorbereitung. Sind die Ergebnisse dort zweitrangig?
Jein. Natürlich liegt auch bei uns als Gastgeber das Hauptaugenmerk auf dem Rückrundenauftakt am 8. März. Aber kläglich untergehen dürfen wir nicht. Ich merke schon den Unterschied zu anderen Vorbereitungsturnieren: Am Spielfeldrand stehen viele Zuschauer, die man persönlich kennt. Da will man sich entsprechend gut präsentieren. Abgesehen davon ist das Turnier natürlich auch wichtig für den Verein. Der stellt da schon einiges auf die Beine.

Vor fünf, sechs Jahren gab es in der Region bei weitem noch nicht so viele Kunstrasenplätze.
Das stimmt. Ich habe mit dem Tura in der Landesliga ab und zu auf Kunstrasen gespielt, zum Beispiel in Münchingen. Die Umstellung ist nicht einfach, wenn man nur einen Rasenplatz gewohnt ist.

Was ist der Vorteil eines Kunstrasens?
Es gibt keinen Dreck, keine Unebenheiten und keine Maulwurfshügel. Man kann nicht einfach nach einem Fehlpass sagen: Das war ein Platzfehler. Mannschaften, die einen gepflegten Kurzpass spielen, können sind im Vorteil.

Ein möglicher Nachteil ist, dass man nicht grätschen kann.
Das kann man schon, aber dann tut es weh. (lacht) Es gibt Spieler, die deswegen lange Hosen tragen. Denn sonst ist die Haut aufgeschürft.

Wenn Sie die Wahl zwischen Natur- und Kunstrasen haben, wofür würden Sie sich entscheiden?
Ich bin schon ein Naturrasenfreund, zumindest wenn ich auf so einem Teppich wie in Untermünkheim spielen kann. Der ist tiptop. Auch unser Rasen ist normalerweise gut gepflegt.

Welche Erinnerungen haben Sie an die Premiere des Wintercups 2010?
Es waren alle Teams da, in der Region höherklassig gespielt haben: Die Sportfreunde Hall, der Tura, Hessental, Bühlerzell. Das Feedback war super, alle waren zufrieden. Kunstrasenplätze gab es damals nur in Obersontheim und Pfedelbach.

Der TSV Michelfeld steht momentan auf Rang drei der Kreisliga A1, einen Zähler hinter dem Relegationsrang. In der vergangenen Saison war Michelfeld am Ende auch Dritter.
Das war besch . . . eiden. In den letzten beiden Spielen haben wir es vergeigt. Am vorletzten Spieltag führen wir in Öhringen 2:0, bekommen kurz vor Schluss den Ausgleich. Das war’s. So ist Fußball.

Es gab einen Trainerwechsel im Sommer: Auf Joachim Hafner folgte Marius Constantinescu. Hat sich viel verändert?
Marius ist schon etwas anders gestrickt. Joachim hat die jungen Spieler gut eingebaut, jedem seine Chance gegeben. Das hat viel Spaß gemacht. Marius ist emotionaler. Er nimmt kein Blatt vor den Mund. Ich glaube, dass dieses Verhalten genau richtig ist für die Jungs. Es läuft ja auch gut.

Das Ziel ist also der Aufstieg in die Bezirksliga?
Ja, jetzt sind wir dran. Der Verein ist scharf darauf. Das ganze Drumrum passt: Das neue Vereinsheim, der Kunstrasen, das Gelände. Für die Bezirksliga könnte ich mich auch nochmal aufraffen. (lacht)

Sie sind einer von nur drei Spielern, die älter als 30 Jahre sind. Der Durchschnitt liegt bei 24 Jahren. Gibt es da "Generationenkonflikte"?
Überhaupt nicht. Wir haben alle zusammen Spaß. Die Jungen wissen eigentlich schon ganz genau, wann es gut ist. Früher gab es straffe Hierarchien. Diese Zeiten sind längst vorbei, auch wenn nach wie vor die Jüngsten die Hütchen aufräumen.

Aus Ihrer Sicht: Wäre es ein großer Sprung in die Bezirksliga?
Spielerisch glaube ich das nicht. Da wäre ich mir sicher, dass wir mithalten könnten. Körperlich ist die Bezirksliga aber etwas anderes: Da gibt es viele robuste Spieler. Einige haben höherklassig gespielt. Die sind zwar vielleicht nicht mehr 90 Minuten ununterbrochen unterwegs, haben aber die entsprechende Erfahrung.

Die Fragen stellte Hartmut Ruffer.

Aufrufe: 01.3.2015, 13:48 Uhr
HARTMUT RUFFER / HTAutor