2024-06-13T13:28:56.339Z

Interview
F: Bloody Hell Magazine Romeo Paeschke kurz nachdem er sich die offene Fraktur zugezogen hatte
F: Bloody Hell Magazine Romeo Paeschke kurz nachdem er sich die offene Fraktur zugezogen hatte

"Es gibt deutlich schlimmere Dinge im Leben."

Romeo Paeschke, SV Empor Berlin, hadert nicht lang mit seiner schweren Verletzung, die er sich Anfang März gegen Sparta Lichtenberg zuzog.

Ein Interview von Sebastian Räppold - https://www.facebook.com/raeppold.journalist/ - regelmäßig Berichterstattung über Berliner Amateurfußballer/-innen oder Vereine. Gesprächspartner: Romeo Paeschke


Anfang März verletzte sich Romeo Paeschke vom SV Empor Berlin schwer. Diagnose: Offene Fraktur im Unterarm. Wir haben heute, knapp einen Monat nach der Horrorverletzung, mit dem Mittelfeldspieler über den 2. März und ein mögliches Comeback gesprochen.

Am 02. März ereignete sich deine Verletzung. Was hast du von diesem Tag noch in Erinnerung?

Ich kann mich nur an die ersten 10 Sekunden nach dem Sturz nicht erinnern. Ansonsten ist mir vom Unfall an sich, den Erste-Hilfe-Maßnahmen, dem Krankentransport und den Vorbereitungen auf die Operation alles im Gedächtnis geblieben. Vielleicht die interessantesten 1,5 Stunden meines Lebens.

Kannst du uns den Hergang der Situation aus deiner Sicht wiedergeben oder kannst du dich daran nicht mehr erinnern?

Ein hoher Ball flog Richtung unseres Strafraums, ich ging mit einem Sparta-Spieler ins Kopfballduell. Da ich mit Anlauf kam, früher und höher in der Luft war, duckte er sich etwas nach vorn ab. Ich bin dadurch kopfüber gefallen und mit dem kompletten Körpergewicht in ungünstigem Winkel auf dem Arm gelandet.

War dir auf dem Platz klar, was für eine Verletzung du dir zugezogen hattest?

Ja. Mein Arm hat in zwei verschiedene Richtungen gezeigt. Dazu war da noch die starke Blutung. Ich hab eins und eins zusammengezählt und gedacht: Okay, blöd gelaufen aber Indianer kennen keinen Schmerz.

Hattest du bereits vorher Frakturen oder ähnlich schlimme Verletzungen?

Naja, das schlimmste waren bisher eine Speichenfraktur, zweimal ein gebroches Nasenbein, ein Syndesmosebandriss im Sprunggelenk, ein doppelt ausgekugelter Finger und einige Platzwunden. Allerdings nichts, was mich auf Dauer beeinträchtigt hat.

Wie geht man mit einer solchen Verletzung ideal um?

Gute Frage. Ich probiere mich einfach bestmöglich an die Vorgaben und Hinweise meines Arztes und meines Physiotherapeuten zu halten. Ansonsten darf man mit seinem „Schicksal“ nicht zu sehr hadern, es gibt deutlich schlimmere Dinge im Leben.

Wie bereitet man sich auf sein Comeback vor? Bist du aufgrund der Platten eingeschränkt?

Ich habe diese Woche mit leichtem Ausdauer- und Stabilitätstraining begonnen. Dieses Programm werde ich step by step steigern. Durch die zwei Platten sind Rotationsbewegungen im Unterarm stark limitiert. Auch stützen und ziehen kann ich momentan noch nicht. Jetzt heißt es erstmal, das finale Röntgenbild abzuwarten.

Spielt die Verletzung im Kopf eine Rolle? (Möglicherweise Angst vor einem ähnlichen Zweikampf)?

Diese Frage wurde mir jetzt öfter gestellt, aber ich muss sagen, ich mache mir da keine Sorgen. Das überlasse ich meiner Freundin und meiner Mutter.

Wann kann der SV Empor Berlin wieder mit dir planen? Eine baldige Rückkehr würde in der aktuellen sportlichen Situation sicherlich gut tun.

Das kann ich aktuell noch nicht genau sagen. Ich bin gestern bei Sonnenschein an unserem Rasen vorbeigeschlendert und hätte am liebsten direkt ein paar Diagos übers Feld gepflastert. Bis es soweit ist, unterstütze ich die Jungs bestmöglich von außen.


Spielerprofil: Romeo Paeschke

Aufrufe: 04.4.2019, 10:01 Uhr
Sebastian RäppoldAutor