2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: hbz/Kristina Schäfer

Es fehlt die Prise Glück

SV Gonsenheim lässt im Oberliga-Spitzenspiel gegen 1. FC Kaiserslautern II möglichen Sieg liegen / Trainer lobt sein Team dennoch

Gonsenheim. Während seine Spieler sich noch mächtig ärgern, strahlt Christian Lüllig schon eine gewisse Zufriedenheit aus. 1:2 (1:0) hat der SV Gonsenheim das letzte Oberligaspiel vor der Winterpause gegen den 1. FC Kaiserslautern II verloren. Durch zwei Distanzschüsse, trotz eigener XXL-Chancen zur Vorentscheidung. Da darf einem schon mal der Kamm schwellen. Nicht so beim Chefcoach. „Mir gefällt die Art und Weise, wie die Jungs Woche für Woche agiert haben“, blickt Lüllig zurück.

Dazu zählt auch, einem unter Profibedingungen arbeitenden Gegner, dessen Startelf in Summe diese Saison 21 Drittliga-Einsätze sammelte, mit breitem Kreuz Paroli zu bieten und sich zu keiner Sekunde mit der Niederlage abzufinden. Die Startphase spielte sich in der Pfälzer Hälfte ab. Alexander Rimoldis Kopfballtor zur Führung, nach Damir Bektasevics Ecke und Ferhat Gündüz’ Verlängerung (12.), war der Lohn. Von da an aber drehte sich das Spiel. Der FCK hatte enorm viel Ballbesitz, ließ die Kugel flott laufen, schoss immer wieder – aber stets von außerhalb des Strafraums. Mohamed Morabets Flachschuss nach einer Ecke, von Nicolas Obas von der Linie geputzt (17.), blieb lange Zeit die Ausnahme.

„Wir haben die Lücke nicht gefunden, aber wir haben uns warm geschossen“, umschrieb Gäste-Coach Hans-Werner Moser die vielen Versuche aus der Distanz, von denen dann doch zwei in den Maschen landeten. Erst fiel ein Abpraller direkt vor Morabets rechten Fuß, der prompt flach ins lange Eck traf (62.). Anas Bakhat hatte noch mehr Glück. Der Schuss des früheren Schott-Jugendspielers war leicht abgefälscht, Paul Simon hatte auch noch die Finger dran, zudem half der Innenpfosten mit (77.). Da kann man schon mal hadern. Wobei der SVG bei Jonas Scholz’ Kopfball ans Kreuzdreieck (68.) auch Dusel hatte.

Doch das gilt erst recht für Jonas Weyand. Erst war Dennis Merten nach einem durchgerutschten Diagonalball völlig frei und schoss dem FCK-Keeper den Ball in die Arme (47.). Dann legte Khaled Abou Daya den Ball für Luigi Canizzo in den Rückraum, der ebenfalls freistehend auf den Torwart zielte (56.). Danach fehlte die Entlastung, hinten raus gelang nichts Zwingendes mehr.

Doch die beiden „Hundertprozentigen“ hätten das Spiel in andere Bahnen lenken können. Dass der Gäste-Sieg gleichwohl „nicht unverdient“ war, schrieb Lüllig der spielerischen und vor allem athletischen Qualität der Pfälzer zu. „Wir haben wieder eine klasse Vorstellung geboten, sind in der ersten Halbzeit eine höhere Intensität gegangen als Lautern“, betont Lüllig. Dass irgendwann der Profi-Unterbau die Oberhand gewinnt, ist nur logisch. Mit einer Prise Glück wäre trotzdem ein erneuter Coup drin gewesen. „Ein Topspiel war es, ganz klar“, hält Lüllig fest. Und das hatte sich der SVG mit einer bislang tollen Saison erarbeitet.

SV Gonsenheim: Simon – Obas, Gündüz, Rimoldi, Siegert – Yilmaz, Müller – Merten, Bektasevic, Canizzo (64. Eshele) – Abou Daya (86. Sone).



Aufrufe: 029.11.2019, 22:30 Uhr
Torben SchröderAutor