2024-05-23T12:47:39.813Z

Interview
Der skeptische Blick trügt: Tino Häuser hat mit der SG RWO einiges vor.	Archivfoto: Mario Luge
Der skeptische Blick trügt: Tino Häuser hat mit der SG RWO einiges vor. Archivfoto: Mario Luge

Erst mal nicht in die Bredouille kommen

Tino Häuser strebt als neuer Coach eine sorgenfreie Saison an

Alzey. Am Montag startet Fußball-Landesligist SG RWO Alzey in die kommende Saison. Neben einigen neuen Gesichtern in der Mannschaft ist auch der Trainerstab komplett ausgewechselt worden. Unterstützt von Manuel Helmlinger, der allerdings seine Qualitäten auch auf dem Platz in der Offensive einbringen soll, wird Tino Häuser als Trainer die Mannschaft führen. Wohin die Reise geht, sagt er im AZ-Interview.

Herr Häuser, drei erfolgreiche Jahre in Hackenheim haben Sie hinter sich, was wartet in Alzey auf Sie?

Das muss ich auch erst mal sehen. Ich habe die Mannschaft in der Rückrunde vier-, fünfmal gesehen und mir so schon ein erstes Bild gemacht. Und ich hatte in der Sommerpause genügend Zeit, mir Gedanken zu machen. Aber jetzt kommt erst die Phase, in der ich die Spieler richtig kennenlerne. Ich weiß bei den meisten Spielern, was sie fußballerisch drauf haben, aber ich muss die Jungs ja auch charakterlich kennenlernen.

Und Ihre Spieler müssen sich an Sie als neuen Coach gewöhnen. Welcher Trainertyp sind Sie eigentlich?

Ich würde mich eher als einen Offensiv-Typ bezeichnen. Das war ich schon als Spieler, ehe ich im Alter von der Position her immer weiter in die Defensive gerückt bin. Als Trainer habe ich bei meinen Mannschaften immer eher eine offensive Ausrichtung bevorzugt, ohne den Abwehraspekt zu vernachlässigen. Im zwischenmenschlichen Umgang bin ich einer, dem Disziplin über alles geht.

Wenn Ihnen die offensive Spielweise so am Herzen liegt, müssen Sie bei Ihrem Sturm-Personal leuchtende Augen kriegen.

Einen Vllaznim Dautaj in der Mannschaft zu haben und dann noch einen Manuel Helmlinger dazuzubekommen, ist schon überragend. Aber auch einer wie Alexander Kinsvater hat trotz seines Alters noch Potenzial. Ich habe ihn in der vergangenen Saison im Spiel in Weisenau gesehen. Was er da gespielt hat und auch seine Ausstrahlung - da war ich schon erstaunt.

Mit Ihrem Co-Trainer Manuel Helmlinger haben Sie einen der neuen Spieler angesprochen. Was wissen Sie schon über die anderen?

Ich muss gestehen, dass ich da noch nicht soviel weiß. Ich kenne durch mein Engagement in den vergangenen Jahren mehr die Spieler aus der Bad Kreuznacher Kante. Was die Spieler aus Mainz oder dem Alzeyer Raum angeht, sind Manuel und Hans-Karl Schäfer diejenigen, die die Entscheidungen getroffen haben. Aber wir haben uns natürlich über die Spieler ausgetauscht.

Und was wurde Ihnen berichtet?

Nehmen wir mal Brian Emmerich, der bei RWO ja kein Unbekannter ist. Er will es mit seinen 29 Jahren noch einmal wissen. Hans-Karl Schäfer ist von seinen Möglichkeiten überzeugt, jetzt müssen wir schauen, wie er sich durchsetzt.

Wie zufrieden sind Sie mit dem Kader? Fordern Sie noch den einen oder anderen Spieler zusätzlich?

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der Kader ausreicht, um eine Saison zu spielen, in der wir nicht so in die Bredouille kommen, wie das in der vergangenen Spielzeit der Fall war. Sicher haben wir mit Björn Grimm und Tom Ehrhardt zwei Leistungsträger abgeben müssen, aber wir haben auch an Qualität hinzugewonnen. Marcel Milenkovic, der über die Freundschaft mit Vllaznim Dautaj zu uns gefunden hat, ist sicher eine Alternative im Mittelfeld. Dann haben wir mit Manuel Helmlinger einen Angreifer dazubekommen, der sicher gutes Landesliga-Niveau hat. Und die anderen bekommen auch ihre Chance.

Apropos Helmlinger, wie soll denn da die Zusammenarbeit laufen?

Da Manuel ja auch noch spielen soll und deshalb auch voll trainieren muss, werde die die Einheiten leiten. Dass ich die Spiele von draußen coache, versteht sich von selbst. Aber wir werden alles im Vorfeld absprechen. Seine Ansichten sind mir sehr wichtig, ich werde jeden Ratschlag dankbar annehmen. Aber Fakt ist auch: Am Ende muss ich die Entscheidungen treffen. Doch ich bin mir sicher, dass wir in den meisten Fällen auf einer Wellenlänge liegen und die gleiche Meinung haben. Aber nochmal: Es wird nichts entschieden werden, über das sich Manuel und ich uns nicht ausgetauscht haben.

Was ist das Saisonziel und gibt es auch schon Überlegungen über die Spielzeit hinaus?

Wir wollen eine sorgenfreiere Runde erleben als in der vergangenen Saison. Alles was darüber hinaus geht, nehmen wir gerne mit. Was die weitere Zukunft angeht, habe ich mir tatsächlich noch keine Gedanken gemacht. Ich will jetzt erst einmal sehen, wie sich das Ganze entwickelt. Erst dann ist es an der Zeit, sich zu überlegen, wie es dann noch besser werden kann.



Aufrufe: 026.6.2016, 12:00 Uhr
Carsten DietelAutor