2024-05-15T11:26:56.817Z

Transfers
Erich Hock übernimmt die Trainergeschicke des ASV Neumarkt. F: Meier - Montage: Ziegert
Erich Hock übernimmt die Trainergeschicke des ASV Neumarkt. F: Meier - Montage: Ziegert
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Erich Hock tritt Speer-Nachfolge an

ASV Neumarkt gibt Hocks Konzept nach Marathon-Sitzung grünes Licht für den Neuaufbau

Erich Hock, der bis zum vorigen Wochenende den mittelfränkischen Bezirksliga-Zweiten TSV Berching trainiert hat, übernimmt das Traineramt beim Mitte-Landesligisten ASV Neumarkt. Der Erfolgscoach folgt damit erwartungsgemäß auf Andreas Speer. Der Zirndorfer war vor drei Wochen "vorträglich" entlassen worden und wird den ASV nur noch beim letzten Spiel vor der Winterpause am kommenden Wochenende gegen den FC Ergolding als Chefcoach betreuen. Eine Marathonsitzung am Mittwochabend brachte nun die Neubesetzung des Traineramtes, sowie vier weiterer wichtiger Positionen im Verein.

Die Riege der Verantwortlichen beim ASV Neumarkt war ausgedünnt. Nach dem Rauswurf von Coach Speer (47) und seinem Co-Trainer Bernd Weiß (46) suchte auch die Neumarkter Reserve, die Bezirksliga-Tabellenletzter ist, nach einem neuen Übungsleiter. Zudem trat Abteilungsleiter Ewald Kreuzer im Zuge der Entlassung von Speer zurück, auch einen Sportlichen Leiter gab es seither nicht mehr. Hock wollte nun in seinem Gefolge wichtige Ämter mit eigenen Leuten bestücken. Folgende Positionen werden nun also beim ASV Neumarkt nach vierstündiger Marathon-Sitzung, die vor wenigen Minuten zu Ende ging, zusätzlich neu besetzt: Neuer Teammanager wird Georg Laube, Co-Trainer der ersten Herrenmannschaft wird Alois Guttenberg, neuer ASV-Torwarttrainer ist Martin Brandl und der neue Trainer der zweiten Herrenmannschaft heißt Rudi Zucker. Dieses Quartett wird zunächst einmal bis zum Saisonende wirken und den neuen Chefanweiser unterstützen. Erich Hock zum Abschluss der Verhandlungen gegenüber FuPa: "Die Aufgabe ist sehr schwer, aber auch sehr interessant."

Hock: »Kann die Bayernliga-Qualifikation nicht versprechen.«

Am heutigen Nachmittag kam der Beirat des ASV Neumarkt also mit dem 70-jährigen Hock zusammen und fixierte nach vierstündigen Verhandlungen die Zusammenarbeit. "Es soll ein Neuaufbau beginnen", ließ Hock wissen, der schon 22 Meisterschaften geholt hat, insgesamt in seiner Trainer-Laufbahn 24 Aufstiege feiern konnte und damit einer der erfolgreichsten bayerischen Amateur-Titelsammler ist: "Die Erwartungshaltung ist sicher groß", weiß Hock. "Es muss noch vieles auf den Weg gebracht werden. Da kann ich nicht versprechen, dass die direkte Qualifikation zur zweigleisigen Bayernliga geschafft werden kann. Wenn nicht, dann müssen wir es nächste Saison in der Landesliga versuchen." Hock weiß, dass sein Vorgänger Andy Speer ordentliche Trainingsarbeit abgeliefert hat und eine intakte Mannschaft übergibt. "Das ist halt so im Trainergeschäft: Fünf Punkte aus zehn Spielen waren einfach zu wenig." Das bedeutete für Speer vor drei Wochen das Aus. Danach hat die Mannschaft aus drei Partien fünf Zähler geholt, ist seither ungeschlagen und rechnet sich auch im Abschlussmatch gegen den FC Ergolding Zählbares aus. "Da wären natürlich drei Punkte recht", sagt Hock und drückt seinem Vorgänger nochmal fest beide Daumen.

Hock weiß aber auch, dass im Verein einiges verändert werden muss. Nach der Besetzung der leeren Funktionärsposten muss noch an vielen Stellen angepackt werden: "Zum Beispiel spielen die A-, B- und C-Junioren aktuell in der Bezirksoberliga. Aber es kommen kaum Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die erste Mannschaft. Da stimmt irgendetwas nicht." Zudem steht aktuell in den beiden Herren-Mannschaften nur ein einziger Spieler aus Neumarkt. Alle anderen Kicker kommen aus dem Großraum Nürnberg. Auch in diesem Bereich will Hock versuchen, vermehrt ortsansässige Spieler einzubauen. Damit würde sich die Möglichkeit der Identifikation mit der Mannschaft verbessern. Und vielleicht bringt diese Maßnahme ja auch wieder mehr als die im Saisonschnitt mageren 130 Zuschauer ins ASV-Stadion. "Dem ASV Neumarkt haben einige andere Vereine in der Region den Rang abgelaufen", erklärt Erich Hock. So zum Beispiel der SV Seligenporten, der eine ordentliche Rolle in der Bayernliga spielt. Hock hatte daher dem amtierenden siebenköpfigen ASV-Beirat, der momentan die Geschicke leitet, ein schlüssiges Konzept vorgelegt. Das soll nun in die Tat umgesetzt werden.

Große Enttäuschung beim Aufstiegsaspiranten Berching.

Am vergangenen Samstag ist Hock beim letzten Spiel seines TSV Berching verabschiedet worden. "Die Verantwortlichen dort haben meine Entscheidung akzeptiert, dass ich mich der Aufgabe in Neumarkt stellen will", so der Ex-TSV-Coach. Die Sache sei sauber zu Ende gebracht worden: "Ich gehe davon aus, dass ich mich auch mal wieder auf dem Fußballplatz in Berching blicken lassen kann. Ich wünsche meinem Nachfolger jedenfalls alles Gute für die restliche Saison, auch wenn die Enttäuschung über meinen Weggang in Berching doch sehr groß ist."

Aufrufe: 030.11.2011, 20:31 Uhr
Dirk MeierAutor