2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
So sehen glückliche Gesichter aus: Die Erftstädter machen vor heimischer Kulisse den Klassenerhalt perfekt. Gegen die SF Troisdorf genügt dem Team von Trainer Paul Esser (hinten, links) ein 1:1, um das große Ziel zu erreichen. , Foto: Magro/Düster
So sehen glückliche Gesichter aus: Die Erftstädter machen vor heimischer Kulisse den Klassenerhalt perfekt. Gegen die SF Troisdorf genügt dem Team von Trainer Paul Esser (hinten, links) ein 1:1, um das große Ziel zu erreichen. , Foto: Magro/Düster

Erftstadt feiert den Klassenerhalt

Fast wäre es noch schief gegangen: Ein Eigentor in der 90. Minute hat Spieler und Trainer des SC Germanie Erftstadt-Lechenich kurz in einer Schockstarre versetzte. Am Ende reichte das 1:1 gegen Troisdorf aber zum Klassenerhalt.

SC Germania Erftstadt-Lechenich — SF Troisdorf 1:1 (1:0)

Sekt und Bier standen kurz vor dem Abpfiff schon bereit, um die Feierlichkeiten zum Verbleib in der Fußball-Mittelrheinliga einläuten zu können. Doch Germania-Trainer Paul Esser war trotz der 1:0-Führung seiner Elf im Duell mit Troisdorf noch längst nicht in Jubellaune. Er traute dem Braten nicht und wurde in der 90. Minute in seiner Skepsis bestätigt. Denn sein Spieler Benedikt Herrmann sorgte mit einem Eigentor für Entsetzen im Erftstädter Lager. Esser machte mit einem Tritt gegen die Auswechselbank seinem Ärger Luft, denn der sicher geglaubte Klassenerhalt war plötzlich wieder in Gefahr.

Kurz nach dem Abpfiff trieb ihn dann die Erftstädter Stadionsprecherin zur Weißglut. Sie verkündete bereits die Rettung — dabei war die für den Ausgang des Abstiegskampfes entscheidende Partie des direkten Konkurrenten SSV Merten gegen Wegberg-Beeck noch gar nicht beendet. „Hört auf!”, schrie Esser wütend über die Platzanlage, sein Telefon fest ans Ohr gepresst. Er hatte eine zuverlässigere Berichterstatterin nach Merten beordert: seine Frau. Merten lag zu diesem Zeitpunkt mit 3:4 zurück; ein Tor des SSV hätte den Erftstädter Abstieg besiegelt. „Erst als meine Frau gesagt hat, dass das Spiel in Merten zu Ende sei, konnte ich mich freuen”, sagte Esser.

Das Zittern hätten sich die Erftstädter allerdings ersparen können. Allein Fabian Häger hatte eine Vielzahl hochkarätiger Torchancen vergeben. Thorsten Muhlack zeigte sich dagegen treffsicher und erzielte per Fallrückzieher das Führungstor (14.). Das Schlusslicht aus Troisdorf war zwar bemüht, blieb aber zunächst harmlos. Erst in der Schlussphase kamen die 05er zu Torchancen. Ein Freistoß von Selcuk Alagöz prallte ebenso an die Latte (73.) wie ein Schuss von Sven Brand (87.). Dann fiel das 1:1, ehe Esser die frohe Botschaft seiner Frau erhielt.

Viktoria Arnoldsweiler — SC Brühl 0:1 (0:1)

So hatte sich Peter Decker seinen Abschied vorgestellt. Mit dem 1:0 beim Tabellendritten aus Arnoldsweiler geht der Brühler Trainer in seinen wohl verdienten Ruhestand. „Das war die Krönung einer überragenden Rückrunde”, freute er sich. Von Beginn an waren die Teams hohes Tempo gegangen und hatten ansehnlichen Offensivfußball geboten — obwohl es für sie um nichts mehr ging. Mit einem Traumtor sorgte Tobias Siebke (34.) für den Sieg. „Wir können stolz sein auf das, was wir geleistet haben. Schließlich haben wir in der Rückrunde die drei Topteams der Liga geschlagen”, sagte Decker.

SV Bergisch Gladbach 09 — Hilal Maroc Bergheim 6:0 (3:0)

Auflösungserscheinungen beim Absteiger aus Bergheim: Mit dem zweiten Debakel in Folge verabschiedeten sich die Gäste aus der Mittelrheinliga. „Ich bin froh, dass es endlich vorbei ist”, sagte Hilal-Trainer Josef Pfeiffer und kritisierte seine Mannschaft: „Den Spielern hätte ich in der Pause besser Liegestühle besorgen sollen. Ich hätte mir auf jeden Fall einen anderen Abschied gewünscht.”

Aufrufe: 01.6.2014, 21:44 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Thomas GiesenAutor