Weniger zufrieden äußerte sich der Fußballlehrer zur Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse. „Wir waren hoch überlegen in dieser ersten Hälfte. Es hätte nicht nur 2:0 stehen müssen“, bezieht sich Hannes auf die Großchancen von Kruth, Szymczewski und Kuhnke. Wie nicht selten in unserem Sport wird das Auslassen solcher Gelegenheiten durch einen noch nicht nachhaltig in Erscheinung getretenen Gegner bestraft. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff stellten die Gastgeber nach einem Eckstoß durch den am langen Pfosten alleine gelassenen Marvin Reitz den Anschluss wieder her (45.+2).
Dass sich die als Absteiger feststehenden Windecker würdig aus der Mittelrheinliga verabschieden wollten, ließen sie die Freialdenhovener vor allem in Phasen der zweiten Halbzeit spüren. Zwar verzeichneten die Schwarz-Weißen weiter den höheren Ballbesitzanteil, aber die öfter tiefstehenden, im Schnitt dreieinhalb Jahre jüngeren Germanen kämpften wie die Löwen – und damit ist nicht 1860 München gemeint. Über lange Bälle versuchten sie Druck aufzubauen und bekamen ihre Ausgleichsmöglichkeit durch einen Elfmeter. Der zur Pause eingewechselte Wolfgang Nock ließ im Zweikampf sein Bein stehen, sodass Schiedsrichterin Laura Duske vom 1. FC Köln auf den Punkt zeigte. Der statistisch beste Windecker Stürmer Burak Gencal trat an, doch Borussen-Keeper Ivica Ljubicic parierte stark (Foto).
Allerdings verpasste Freialdenhoven bei einem Lattenkracher von Nock und einem gefährlichen Kopfball von Kruth ebenfalls alles klar zu machen, sodass die letzten Minuten der Saison Spannung mitbrachten. In der Nachspielzeit markierte Poongbeom Lee mit seinem ersten Tor für Schwarz-Weiß den schönen Schlusspunkt des Spiels und der Saison. Nach einem Pass von Gérard Sambou setzte sich der 20-Jährige energisch durch (90.+4).
Mit einer sehr positiven Bilanz von zehn Punkten aus den vergangenen vier Begegnungen begab sich der Borussen-Tross auf eine stimmungsvolle Rückfahrt. Moritz Kraus musste die letzte und längste Auswärtstour der Spielzeit nicht antreten. Der Mittelfeldakteur feierte am Samstag Geburtstag. Jahrelang wirkte der jetzt 26-Jährige in Krauthausen bei der Organisation zum großen Maifest mit und das dort aufgebaute Zelt war dann auch der Ort für die Mannschaft, um sowohl den Ehrentag von Kraus, als auch den Ausklang des Fußballjahres gebührend zu feiern.
Aufstellung: Ljubicic – Ebisu, Kreutzer, Daescu, Dikenli – Lee, Ruhrig (46. Nock) – Kuhnke, Szymczewski (72. Sambou), Schneider (46. Tkacz) – Kruth
Tore: 0:1 Szymczewski (16.), 0:2 Kruth (31.), 1:2 Reitz (45.+2), 1:3 Lee (90.+4)
Gelbe Karte: Ruhrig
Bes. Vorkommnis: Ljubicic (Freialdenhoven) pariert Foulelfmeter von Gencal (75.)
Schiedsrichterin: Duske (Köln)