2024-05-24T11:28:31.627Z

Querpass
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Er schärft den Blick aufs Sportliche

Kreisliga B Mosel/Hochwald: Hohe Ambitionen werden der SG Fidei seit einigen Jahren bereits nachgesagt. Wie der neue Trainer Stefan Reifenberg mit den Erwartungshaltungen umgeht, wie eng noch die Verbindung zu seinem Ex-Club FC Könen ist und welchen früheren Weggefährten er jetzt wieder an seiner Seite hat.

Das vergangene, für die SG Fidei in der Kreisliga B Mosel/Hochwald spielfreie Wochenende nutzte Stefan Reifenberg, um noch mal bei seinem alten Verein vorbeizuschauen: Der 47-Jährige war so Zeuge des hartumkämpften und durchaus verdienten 3:2-Erfolges des FC Könen in der A-Klasse gegen den favorisierten SV Sirzenich. „Wir sind im Guten auseinandergegangen. Doch nach sieben Jahren war es einfach Zeit für einen Neuanfang mit einem anderen Trainer“, sagt Reifenberg im Rückblick. Dem FCK ist er weiterhin verbunden, pflegt gute Kontakte zu einigen Spielern, lebt mit seiner Familie in Konz, und Söhnchen Luis spielt in der Könener F-Jugend.

An diesem Wochenende gilt sein Fokus indes wieder seinem neuen Team, wenn am Sonntag, ab 14.30 Uhr, das Heimspiel gegen die DJK Pluwig-Gusterath II auf dem Programm steht. In zwei Pflichtspielen hat der frühere Verbandsligaakteur des SV Krettnach und spätere Konzer Landesligaspieler die SG Fidei bislang gecoacht: Mit der Leistung im Pokal beim knappen 2:3 gegen den A-Ligisten SG Osburg zeigte er sich dabei „bis auf ein paar Schlafmützigkeiten, die zu Gegentoren geführt haben“, zufrieden. Dem klaren 4:1 zum Ligastart gegen die SG Ruwertal II konnte Reifenberg dagegen nicht so viel Positives abgewinnen: „Da war ich nicht zufrieden. Von der Bereitschaft her muss ich mehr erwarten – bei allem Verständnis dafür, dass die Corona-Pause für die Jungs sehr lang war und noch nicht alles zu 100 Prozent klappen kann.“

Das vertikale Verschieben, das schnelle Spiel in die Spitze: Das will Reifenberg von seiner Mannschaft sehen. Zudem erwartet er, dass „sich hier jeder ein- und unterordnet“. Vor ein paar Jahren gab die 2015 gebildete Sportgemeinschaft Fidei mal das Fernziel Bezirksliga aus. „Das hängt dem Verein immer noch ein wenig nach“, weiß der neue Coach, der vom früher drittklassig für Eintracht Trier und den BV Cloppenburg aktiven, im Ortsteil Rodt lebenden Frank Buschmann (48) als Assistent unterstützt wird.

Auch Reifenberg würde gerne „in der obersten Reihe“ mitspielen, weiß aber, dass „wir hier die Dinge Schritt für Schritt entwickeln müssen“. Von der Außendarstellung sei der aus den einstmals selbständigen Vereinen 1. FC Zemmer, SV Rodt und SV Schleidweiler „aufgestellt wie ein Oberligist“. Eine Tribüne, jede Menge Fanartikel und etwa auch die professionellen Online-Auftritte tragen die Handschrift von engagierten Vorstandsmitgliedern, wie hier allen voran des fürs Marketing und Sponsoring zuständigen Rainer Steffen. „Wenn du auf unsere Sportanlage kommst und siehst, wie toll das alles aussieht, schmeichelt einem das schon etwas“, gibt Reifenberg zu. Doch er will seinen Teil dazu beitragen, die Blicke noch etwas mehr aufs Sportliche zu richten. Eine Baustelle konnte er nun schließen – und ließ dabei auch sein sehr gutes Netzwerk spielen: Die zuletzt vakante Position des Torwarttrainers füllt nun Reifenbergs langjähriger Assistent aus gemeinsamen Könener Zeiten, Michael Scherer, aus. Der neue Trainer hofft, dass bald auch eine andere wichtige Frage geklärt ist: „Unser Ausweichplatz in Rodt ist nicht gerade in einem guten Zustand. Ich hoffe, dass wir hier auch bald einen Schritt vorankommen.“

Im Spiel erwartet der erfahrene Übungsleiter, der vor seiner Zeit in Könen fünf Jahre lang den SV Udelfangen trainiert hat, dass einige erfahrene Kräfte vorangehen. „Dennis Haas, Philipp Gulden, Alex Plein Daniel Schuh und natürlich auch ein Hendrik Könemann haben das Zeug dazu, Führungsaufgaben zu übernehmen.“ Auf Letztgenannten muss Reifenberg aber noch einige Wochen lang verzichten: Der in der Jugend des VfL Bochum ausgebildete Könemann (34) laboriert an einem Muskelfaserriss.

Den kommenden Gegner Pluwig-Gusterath II zählt Reifenberg zu den stärkeren Teams in der B-Liga Mosel/Hochwald, die generell Neuland für den Coach darstellt: „Ich hatte bislang bis auf einige wenige Pokalspiele kaum Berührungspunkte mit dieser Staffel.“

Wer Reifenberg kennt, weiß aber, dass er sich mit akribischer Arbeit und seinen guten Kontakten wohl auch hier schnell zurechtfinden wird.

Aufrufe: 027.8.2021, 16:04 Uhr
Andreas ArensAutor