2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Immer mit Herzblut dabei: Enis Djerlek, neuer Nachwuchs-Chef und Co-Trainer beim Oranienburger FC Eintracht. Foto: Steffen Kretschmer
Immer mit Herzblut dabei: Enis Djerlek, neuer Nachwuchs-Chef und Co-Trainer beim Oranienburger FC Eintracht. Foto: Steffen Kretschmer

Enis Djerlek wird Nachwuchsboss in Oranienburg

Letztes Spiel dieser Saison gegen Werder geht verloren: Langjähriger Co-Trainer des OFC Eintracht ist nun federführend in der Nachwuchsabteilung tätig.

Das letztes Spiel in dieser Saison als Co-Trainer ging für Enis Djerlek und seinen Oranienburger FC Eintracht verloren. Gegen Werder setzte es ein 2:4 aus Oranienburger Sicht. Kurz zuvor vermeldete der OFC, dass Djerlek künftig die große Nachwuchsabteilung des Klubs leitet.

Enis Djerlek ist der neue starke Mann in der Nachwuchsabteilung des Oranienburger FC Eintracht. Eine Formulierung, die dem 42-Jährigen nicht gefällt. Ob er nun als Leiter oder Koordinator der Nachwuchsabteilung bezeichnet wird, ist dem Berliner egal.

„Titel haben keinen Wert, wenn hinter der Geschichte keine Ideen stehen. Ich möchte den OFC in Zukunft im Jugendbereich mitgestalten. Im Team. Ich bin Feuer und Flamme." Auch wenn er keine Mannschaft trainieren werde, „habe ich irgendwo für alle Altersklassen die Verantwortung, um sie zu begleiten", sagt Djerlek. dessen Mannschaft, die er an der Seite von Hans Oertwig trainiert, am Donnerstagabend beim Werderaner FC unterlag.

Schon nach gut 23 Minuten lag der OFC in Werder hinten. Die Tore für die Blütenstädter schossen Bartosz Mazurkiewicz, (6.), Dima Ronis (14.) und Florian Neuschäfer-Rube (24.). Sascha Rentmeister (60.) verkürzte noch einmal, bevor Werders Andreas Plaue (62.) und Marc Markgraf für den 4:2-Endstand sorgten. War das der ernüchternde Abschied des Enis Djerlek aus dem Brandenburgliga-Geschäft?

Nein. Djerlek wird Co-Trainer des Brandenburgligateams bleiben. Für den OFC ist das gut. Denn Djerlej har schon fast zwei Jahrzehnte Erfahrung im Männerbereich auf dem Buckel. „Diese Zeit ist mit Erfolg gesegnet", erinnert er an den Oberliga-Aufstieg mit dem SV Altlüdersdorf (an der Seite von Hans Oertwig) oder Meisterschaften mit dem FK Serbija Berlin. Dennoch: „Der Männerbereich ist nicht das, wo ich mich sehe. Persönlich habe ich mich immer im Nachwuchs gesehen. Ich will da arbeiten, wo man es dreifach und fünffache zurück bekommt." Für ihn werde es viele schlaflose Nächte geben. „Aber die Jugendarbeit ist das Allerwichtigste. Es ist eine Investition für die Zukunft."

Der OFC Eintracht sei sich als einer der größten Vereine der Region seiner Verantwortung im Jugendbereich bewusst und dieser in der Vergangenheit auch gerecht geworden. „Mit seiner Jugendarbeit hat sich der Verein im Oberhavelkreis einen guten Ruf erarbeitet. Es wurde viel in die Jugend investiert und von Ehrenamtlern aufgebaut. Davor ziehe ich den Hut." Nun wolle man versuchen, die Sache zu verfeinern und zu verbessern. Von einem Leitfaden ist die Rede, von einer Erweiterung der Infrastruktur auch. „Der Verein hat ein Riesenpotenzial. Wir wollen den Leistungsgedanken noch mehr in den Vordergrund stellen und leistungsorientierten Jugendfußball anbieten." Bei diesem Projekt wolle er sich einbringen. „Ich sehe mich als der große Ratgeber, der in gemeinsamer Arbeit nach Lösungen sucht."

Im Nachwuchs dürfe es keine Glücksspirale sein, ob man einen guten Jahrgang habe oder nicht. „Wir wollen früh selektieren. Dafür habe ich mein Team, das ich erweitern und ausbauen werde." Künftig soll es höhere Anforderungen an jeden Einzelnen geben. Für administrative Belange werden Udo Klein und Jana Schuldig verantwortlich sein. Auch der Name von Bernd Karwinkel fällt. „Sein Auge ist Gold wert."

Auf der vorhandenen Struktur könne man Schritt für Schritt aufbauen. „Der Ist-Zustand bei der Eintracht ist nicht schlecht. Da kann aber noch wesentlich mehr rauskommen. Mit kleinen richtigen Entscheidungen können wir viel umsetzen." Eine der ersten Maßnahmen ist die Installation eines Jugendbüros, wo sich Eltern zu festen Sprechzeiten informieren können. Djerlek weiter: „Wer keine Träume und Ziele hat, sollte nicht im Fußball tätig sein. Ich will was bewegen. Dann muss ich mutig und bereit sein." Um große Ziele zu erreichen, müsse man erst einmal kurzfristige Pläne umsetzen.

Ganz konkret will Djerlek – der Sportschulen besucht, um sich zu informieren – noch nicht werden. „Es gibt viele Baustellen und Sachen, die umgesetzt werden sollen." Er sucht den Vergleich zum Motorsport. „Wenn du ein Autorennen gewinnen willst, brauchst du mehr als eine Seifenkiste. Wir wollen ein sehr gutes Auto haben." Soll heißen: „Wir wollen für Kooperationen mit großen Vereinen interessant sein. Allen muss klar werden, dass Talent nicht nur an den Sportschulen in Cottbus oder Frankfurt, sondern auch in Oranienburg gefördert werden kann." Es gehe darum, die vielen Talente zu erkennen, „die in allen Winkeln unseres schönen Landkreises spielen". Um das zu erreichen, müsse die Vereinsmeierei im Nachwuchs wegbleiben. „Ich will eine Zusammenarbeit mit den Vereinen in der Region. Wir müssen uns der Verantwortung bewusst sein, dass es um die Zukunft geht."

Die Daten und Fakten zum Spiel zwischen Werder und dem Oranienburger FC Eintracht sowie die Wahl zum Mann des Tages findet Ihr im: >>>Spielbericht

Aufrufe: 015.6.2017, 18:05 Uhr
Stefan Zwahr und Marc SchützAutor