ELS-Kicker entscheiden ersten skurrilen Winter-Test für sich

Durch den nächtlichen Wintereinbruch in und um Leipzig war allen Beteiligten am vergangenen Samstag klar, dass es beim vereinbarten Testspiel zwischen dem SV Eintracht Leipzig-Süd und dem Leipziger SC auf dem komplett mit Schnee bedeckten Kunstrasen in Groitzsch auf andere Tugenden ankommen würde.
Nachdem zumindest die Torauslinien und die Strafräume freigeschoben wurden, sollte auch unter den suboptimalen Bedingungen getestet werden.

Dabei erwischten die grün-weißen "Platzherren", die in der Umbauphase der Südkampfbahn schon mehrfach auf diese Spielstätte ausgewichen waren, den besseren Start in die Partie und konnten bereits nach drei Minuten in Front gehen. Nach einem nicht konsequent geklärten Angriff landete die Kugel über Nahrendorf und Main beim eingelaufenen Martin Leiding, der überlegt zum 1:0 einschob. Letzterer war es auch, der kurz darauf nach einer Flanke von links den zweiten Treffer auf dem Kopf hatte, jedoch am LSC-Keeper scheiterte.

LSC kontert den frühen Rückstand mit Strafstoß-Treffer zum 1:1-Ausgleich

Auch in der Folge basierten die Vorstöße auf beiden Seiten meist auf den platzbedingte individuelle Fehler, durch die das Spielgerät im wahrsten Sinne des Worte auf den Abnehmer durchrutschte und somit erst richtig gefährlich wurde. So auch in der achten Spielminute, als das Team um Trainer-Duo Bretschneider/Mitsis bis in die ELS-Strafrum vordringen und nur per Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Elfer verwandelte Artur Muradjan zum 1:1-Ausgleich.

Es folgte eine Phase mit viel Leerlauf: Dabei hatten die offensiv augerichteten Eintrachtler ein wenig mehr vom Spiel und versuchten die LSC-Defensive mehrfach über die Außenpositionen vor Probleme zu stellen, doch vorerst ließen Maslej, Spoddig und Co. ihre Gelegenheiten aus. Nach einer halben Stunde Spielzeit war es dann doch passiert: Nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte ging es über den rechten Flügel ganz schnell und die Slotosch-Eingabe brauchte Sturmspitze Vincent Spoddig nur noch über die Linie drücken.

Schneedecke wird nach der Pause zur Leipziger Seenlandschaft

Die Schützlinge vom Trainergespann Schoenecker/Knöfel schienen sich nun besser auf den Untergrund eingestellt zu haben, wirkten griffiger und erhöhten wenig später gar auf 3:1. Nach einem zunächst abgewehrten Schuss fasste sich Winter-Neuzugang Patrik Maslej von der Strafraumkante ein Herz und versenkte die Kugel in der linken unteren Ecke.

Zur zweiten Hälfte wechselten beide Teams kräftig durch und auch der Untergrund änderte im weiteren Spielverlauf noch einmal seinen Aggregatzustand. Während man im ersten Durchgang noch auf einer einigermaßen geschlossenen Schneedecke kickte, wurde es nun noch schwieriger auf einer "Seenlandschaft" aus Schneematsch und Pfützen das Spielgerät zum Mitspieler zu bringen.

Eintracht-Süd erhöht auf 5:1 und lässt einiges liegen

Auf die Umstände schienen sich aber zunächst erneut die Grün-Weißen besser einstellen zu können, denn vorerst spielte sich das Geschehen vornehmlich in der Spielhälfte des Stadtklasse-Tabellenführers ab.
Nach dem schnellen 4:1 zugunsten der Eintracht, bei dem eine Eingabe von Enrico Fischer durch LSC-Verteidiger Alexander Logwin unglücklich ins eigene Tor verlängert wurde, besaßen die ELS-Kicker mehrere hochkarätige Chancen um das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten.

Rechtsverteidiger Philipp Deis, Timon Kiermeier, Lucas Ochmann und abermals Fischer schafften es aber nicht das Runde im Eckigen unterzubringen. Beim vermeintlich fünften Treffer wurde dann schließlich Kiermeier aufgrund eines strittigen Fouls am Keeper zurückgepfiffen. So dauerte es bis zur 78. Spielminute ehe der schnelle Maslej nach einem Deis-Steilpass sein überzeugendes Debüt mit dem Treffer zum 5:1 krönte.

LSC 1901 beweist Moral und verkürzt noch einmal

Die Schlussphase gehörte nun aber wieder dem Traditionsverein aus Schleußig, die nach einem Eckball am schnellsten schalteten und einen Abstauber einzunetzen wussten. Quasi mit dem Abpfiff schlug der LSC dann gar noch ein drittes Mal zu und verwertete einen Konter durch Andreas Rübelmann zum alles in allem verdienten 5:3-Endstand.

Unter dem Strich konnten beide Vertretungen aufgrund der äußeren Umstände wahrscheinlich nicht allzu viele Erkenntnisse aus diesem Testspiel ziehen. Der SV Eintracht Leipzig-Süd agierte auf dem Geläuf letztlich resoluter, setzte den Kontrahenten in der gegnerischen Hälfte kosequent unter Druck und schaltete dann ein ums andere Mal schnell um. Der LSC konnte seine spielerischen und läuferischen Stärken an diesem Tage nur selten in Szene setzen, was auf einem "geräumten Untergrund" sicher anders ausgesehen hätte.

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