2024-04-29T14:34:45.518Z

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Neu bei Kornelimünster: Sabrina Bemmelen ist als neue Trainerin verantwortlich, Michelle Breuer der einzige Neuzugang. Foto: Verein
Neu bei Kornelimünster: Sabrina Bemmelen ist als neue Trainerin verantwortlich, Michelle Breuer der einzige Neuzugang. Foto: Verein
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Eintracht setzt Ausrufezeichen

Pokal: Kornelimünsters Fußballerinnen schlagen Hörn 7:0. Landesliga startet.

Gestern gab es den ersten „Belastungstest“ für die Fußballerinnen der Landesligisten im Viertelfinale des Kreispokals: Eintracht Kornelimünster setzte ein Ausrufezeichen und besiegte Ligakollege und Titelverteidiger Sportfreunde Hörn mit 7:0 (2:0). Und der TV Konzen ist nach einer 2:0-Wertung gegen den SV Kohlscheid weiter.

Eintracht Kornelimünster

„Generell rechne ich immer mit einem Sieg“, sagte Sabrina Bemmelen vergnügt nach dem gelungenen Einstand als Trainerin. Der hatte sich nicht so gut angelassen: Das Spiel fing mit 20-minütiger Verspätung an, da der Unparteiische seine Pfeife vergessen hatte. „Wir haben uns eine Stunde warm gemacht und in der ersten Hälfte nicht gut gespielt“, vermisste die Eintracht-Trainerin die Konzentration. „Nach der Pause waren wir konzentriert, haben Druck gemacht und richtig Vollgas gegeben.“ Zum Liga-Auftakt geht es am Sonntag zu Spoho Köln II.

Sabrina Bemmelen ist die neue Trainerin der Eintracht-Fußballerinnen. Und die merkten schnell, dass in Kornelimünster nun ein anderer Wind weht. Die 31-Jährige bringt viel Erfahrung mit, hat selbst mit der SGS Essen in der Bundesliga gekickt und zuletzt für Alemannia Aachen die Schuhe in der Zweiten Liga geschnürt. „Der Kontakt kam über meinen Onkel zustande, der langjähriges Mitglied dort ist. Oliver Berrer hat mich angerufen“, nahm Bemmelen das Angebot des Eintracht-Vorsitzenden spontan an.

Seit Mitte Juli bittet die 31-Jährige ihre Mädels, die im Schnitt nur drei, vier Jahre jünger als sie sind, zum Training. „In der ersten Woche stand Kennenlernen auf dem Programm, danach haben wir vor allem im taktischen Bereich gearbeitet“, so Bemmelen, die mit Michelle Breuer nur einen Zugang verzeichnete. „Personell darf uns nicht viel mehr passieren.“ Denn Nina Hülsen zog sich im Testspiel gegen den Kohlscheider BC (1:0) einen Kreuzbandriss zu und fällt mindestens in der Hinrunde aus. Ohnehin ist der Kader knapp bemessen: 21 Spielerinnen, darunter zwei Keeperinnen, und nun drei Langzeitverletzte.

Das Saisonziel? „Die Mädels wollen sich weiterentwickeln, hoffen auf einen Platz im Mittelfeld“, berichtet Bemmelen. „Mein persönliches Ziel ist es, unter die ersten Drei zu kommen. Ich kenne die anderen Teams in der Liga zwar noch nicht, weiß daher nicht, was uns erwartet. Aber ich denke, das Ziel ist zu erreichen, wenn wir von Verletzungen verschont bleiben.“

TV Konzen

Konstanz ist auch das Stichwort beim TV Konzen. Mit Torhüterin Anna Laqua, die vom SV Rott zurückkehrte, und Lisa Drösch, die aus der eigenen U 17 aufstieg, gibt es nur zwei Veränderungen im Kader. Ein Umstand, der sicher auch der Zufriedenheit mit dem Trainer geschuldet ist, der eigentlich gar keiner ist und eigentlich auch gar keiner sein will. Und doch in der zweiten Saison den Landesligisten trainiert – kein Wunder, denn die erste gemeinsame Spielzeit endete sehr erfolgreich auf Platz vier.

„Besser als vergangene Saison kann es eigentlich nicht laufen“, sagt Strauch, der mit seinen Mädels wieder einen Platz unter den ersten Fünf anpeilt. Strauch hatte das Team im vergangenen Jahr übernommen. „Ich hatte voreilig gesagt, ich helfe aus, ihr verpasst keine Trainingseinheit“, berichtet der 51-Jährige, der zuvor nur einmal bei der zweiten Mannschaft der Männer von Heimbach ausgeholfen hatte. Damals ein Freundschaftsdienst – im Fall Konzen wollte er das Team seiner Tochter Jacqueline unterstützen.

Die gehört weiterhin zum rund 34-köpfigen Kader, aus dem die erste und zweite Konzener Mannschaft, die in der Kreisliga A spielt, gebildet werden. Aktuell laboriert die 20-jährige Abwehrspielerin allerdings an ihrem dritten Kreuzbandriss. „Doch vom Fußball kann sie nicht lassen“, sagt der Vater seufzend. Auch Strauch selbst hat längst Blut geleckt. „Es macht viel Spaß, mit den Mädels zu arbeiten. Sie sind sehr diszipliniert, konzentriert bei der Sache und respektvoll im Umgang miteinander.“

Sportfreunde Hörn

Die Willenskraft der Spielerinnen hat Marcel Fehling gleich überrascht und begeistert. „Die Mädels wollen lernen und weiterkommen. Und sie machen das gut“, ist der Coach der Sportfreundinnen von der Hörn sehr angetan von seiner neuen Aufgabe. Erst Anfang Juli hatte der 52-jährige Jülicher die Landesliga-Frauen übernommen. Sein Vorgänger Oliver Deutschländer war wegen familiärer Verpflichtungen von seinem Amt zurückgetreten.

Platz acht hatte das Frauen-Team vergangene Saison belegt. „Und in dieser peilen wir einen Platz unter den ersten Fünf an“, sagt Fehling. „Die Mädels sind alle hochmotiviert und wollen noch mehr erreichen als in der vergangenen Saison.“ fünf Zugänge muss er einbauen. Die Zahl acht bei den Abgängen ist Praktika oder Studium geschuldet. „Einige Spielerinnen stehen nur einen Teil der Saison zur Verfügung“, erläutert der 52-Jährige, in seiner aktiven Zeit – „vor langer Zeit“ – u. a. in der Kreisliga mit Nothberg und Eschweiler spielte. Zuletzt war er als Trainer der zweiten Männer-Mannschaft der SG Broich/Tetz tätig. Den Wechsel zum weiblichen Geschlecht hat er nicht bereut: „Frauen sind in meinen Augen motivierter, sie wollen einfach mehr. Die Arbeit macht richtig Bock.“

Bereits am 9. Juli, kurz nach seiner Verpflichtung, bat er sein neues Team zum Training. Zum Liga-Auftakt ist der SC West Köln gleich der erste echte Prüfstein, denn die Kölnerinnen werden von den meisten Verantwortlichen als Favorit angesehen. „Ich kenne die anderen Teams nicht“, geht Fehling unbelastet in die Saison.

Aufrufe: 04.9.2017, 15:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor