2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
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"Einer der schönsten Momente in meinem ganzen Leben"

Matthias Rueff lebt als Kapitän der dritten Mannschaft und Pressesprecher seinen Verein SG Bettringen. Im Interview erzählt er von seiner Arbeit aus Social Media, den Neuigkeiten beim Bezirksligisten und lässt das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren - Pokalkracher gegen den VfR Aalen inklusive!

Die SG Bettringen ist nicht nur auf dem Platz sehr gut aufgestellt: Mit seinen verschiedenen Geschäftsbereichen verfügt die SGB über eine der besten Infrastrukturen im gesamten Bezirk. Matthias Rueff ist innerhalb des Leitungsteams für die Pressearbeit der Bettringer zuständig und bespeist unter anderem regelmäßig die Social Media-Kanäle. Wie das sonntags bisweilen mit den eigenen sportlichen Verpflichtungen als Kapitän der dritten Mannschaft zu vereinbaren ist und warum diese Saison für Bettringen trotz des frühzeitigen Abbruchs unvergesslich bleiben wird, haben wir ihn im Interview gefragt.

Michael Feindert: Hallo Matze, das war nun schon die zweite Saison in Folge, die vorläufig abgebrochen werden musste. Mit welchem Gefühl gehst du und geht die SGB aus der Spielzeit?

Matthias Rue: Es ist kein Geheimnis, dass wir schon in der vorletzten Saison sehr damit gehadert haben, dass uns trotz des zweiten Platzes in Reichweite auf den später zum Meister gekürten SV Waldhausen keine richtige Möglichkeit gegeben wurde, doch noch um den Aufstieg mitzuspielen. Die in dieser Spielzeit lang diskutierte Option mit den Aufstiegsspielen oder dergleichen hätte man sich aus meiner Sicht auch schon für die Saison 2019/20 überlegen können, aber seis drum!

"Der Tag war eine riesige Gaudi", erinnert sich Matthias Rueff an das Bezirkspokalendspiel gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach II (3:0).
"Der Tag war eine riesige Gaudi", erinnert sich Matthias Rueff an das Bezirkspokalendspiel gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach II (3:0). – Foto: sgb/ps

Nachdem also alle dachten, dass nach einem relativ entspannten Sommer, in dem die Zahlen stabil niedrig waren, die nächste Saison vielleicht etwas besser laufen könnte und wir ja auch am 29. Juli mit einem 4:0 im nachgeholten Halbfinale des Bezirkspokals in Bopfingen den Finaleinzug klarmachen konnten, haben wir uns sogar noch auf die Ausrichtung des Finales beworben, was damals allen vier Halbfinalisten zustand. Da aber gleichzeig die Infektionszahlen in Gmünd wieder hochgingen und der Zuschlag für das Finale schließlich an Bopfingen ging, waren wir sonntags gleich schon wieder dort und konnten uns über die super Gastfreundschaft des TV freuen. Mit so einem Highlight-Spiel die erste abgebrochene Saison spät doch noch zu krönen, war dann schon ein tolles Gefühl und wir haben den Sieg im Endspiel auch souverän gemeistert. Die drei Tore gegen Hofherrnweiler II gelangen uns alle noch weit vor der Halbzeit, der Tag war eine riesige Gaudi – so sehr das mit Corona im Hinterkopf zu diesem Zeitpunkt eben möglich war.

SGB-Kapitän Bastian Härter bejubelt mit seiner Mannschaft den Bezirkspokalsieg.
SGB-Kapitän Bastian Härter bejubelt mit seiner Mannschaft den Bezirkspokalsieg. – Foto: sgb/ps

Und der Sieg im Bezirkspokalfinale brachte ja noch ganz andere Folgen mit sich.

Richtig. Mit dem Finalsieg stand uns dann das Spiel des Jahres ins Haus: Landespokal Württemberg, erste Runde, zu Gast beim großen Viertligisten VfR Aalen. Eigentlich hätte das Spiel aufgrund der Ligazugehörigkeit natürlich bei uns in Berttingen in der Strümpfelbach-Arena stattgefunden, leider ging das dann aber auch nicht, wieder wegen der Corona-Maßnahmen. Deshalb wurde das Spiel kurzerhand im Stadion in Aalen ausgetragen und es war wahrscheinlich trotzdem einer der schönsten Momente in meinem ganzen Leben.

Diese Jungs ließen den großen Favoriten beinahe stolpern: Mannschaftsbild der SG Bettringen vor dem Spiel gegen den VfR Aalen
Diese Jungs ließen den großen Favoriten beinahe stolpern: Mannschaftsbild der SG Bettringen vor dem Spiel gegen den VfR Aalen – Foto: sgb/ps
Etwa 500 Zuschauer waren beim Spiel im Stadion dabei und wir sind auf unserer Instagram-Seite dauernd live gegangen, was am Ende dazu führte, dass sich auch die Aalener Fans das Spiel dann gerade beim Elfmeterschießen in unserem Livestream angeschaut haben. Danach gab es nicht wenige Stimmen in Aalen, die sich fragten, warum der ‚Bauernverein‘ SG Bettringen Social Media besser kann als der Regionalligist lacht.
Vize-Kapitän Christian Strobel bei der Platzwahl, bevor es nach 90 Minuten (2:2) in die Verlängerung ging.
Vize-Kapitän Christian Strobel bei der Platzwahl, bevor es nach 90 Minuten (2:2) in die Verlängerung ging. – Foto: sgb/ps

Zur Halbzeit noch 2:0 geführt, nach 120 aufopferungsvollen Minuten am Ende nur ganz knapp im Elfmeterschießen gegen den großen Favoriten ausgeschieden (7:6) – hat das den Verein für den Saisonstart der drei Mannschaften beflügelt?

Nein, die erste Mannschaft hat erstmal keinen guten Saisonstart hingelegt. Wir hatten aber auch einen großen Aderlass mit den Abgängen von Janik Wiedmann zum TSV Essingen, Arthur Feil zum SV Kaiserbach und noch einigen anderen zu verkraften. Dazu kamen dann ein paar Verletzte und so mussten wir uns die gesamte Saison an diesem Spiel in Aalen messen lassen und waren der hochgehandelte Favorit in der Bezirksliga. Das lief am Anfang etwas holprig, beim Abbruch standen wir dann auf Platz fünf.

Unsere Zweite ist zwar auch nicht so gut gestartet, sie haben sich dann aber gefangen und eine tolle Siegesserie hingelegt. Dazu sind sie ja auch im Pokal weit gekommen und erst im Viertelfinale gegen Bezirksligist Hofherrnweiler II ausgeschieden. In der Liga standen wir mit dem dritten Platz bei drei Punkten Abstand auf Tabellenführer Schechingen echt gut da und hatten gute Chancen, noch ganz oben anzugreifen.

Und auch meine dritte Mannschaft hat am ersten Spieltag zwar verloren, 3:2 in Straßdorf war das. Da sind wir dann also auch lange Zeit dem Tableau so ein bisschen hinterhergerannt, um die Tabelle am Ende doch noch anzuführen. Letzte Saison sind wir ja schon Corona-Meister (9 Spiele, 8 Siege) geworden und haben trotz der wenigen noch ausstehenden Spiele den Meisterwimpel bekommen. Das hätten wir in dieser Saison gerne aus eigener Kraft wiederholt.

Die dritte Mannschaft bekommt von Staffelleiter Dietmar Fahrian den Meister-Wimpel überreicht.
Die dritte Mannschaft bekommt von Staffelleiter Dietmar Fahrian den Meister-Wimpel überreicht. – Foto: sgb/ps

Du trauerst der abgebrochenen Saison also schon noch ein bisschen hinterher?

Für mich war ehrlich gesagt schon im März klar, dass das Ding so nicht funktionieren wird, auch wenn da noch gesagt wurde, dass man die Saison verkürzen und/oder noch weiter in den Sommer reinverlegen könnte. Ich habe mich dann sehr gefreut, als die Jugend wieder trainieren konnte, auch wenn das nur vorübergehend war. Auch da sollte man, finde ich, mit Nachdruck daran arbeiten, dass die Jungs und Mädels bald wieder trainieren dürfen. Man kann ja meinetwegen auf die Nutzung der Kabinen verzichten und sich nur draußen treffen. Das hat mich auch vor dem zweiten Lockdown gestört, dass man nicht einfach gesagt hat, die Spieler sollen auf den Sportplatz kommen, trainieren und dann wieder gehen.

Was machen denn eure Kicker jetzt ganz aktuell?

Bis die Entscheidung seitens des wfv letztlich fiel, die Saison abzubrechen und zu annullieren, haben wir alle noch individuell trainiert, auch in der Form von diversen Challenges in virtuellen Kleingruppen, bei denen dann immer ein Wochensieger gekürt wurde. Als dann die Jugend wieder trainieren durfte, waren auch wir richtig heiß, und haben auf den Startschuss für die Aktiven gewartet – leider ging das dann halt in die gegenteilige Richtung.

Mit 30kg weniger und der antrainierten Pferdelunge bereitet sich Matthias Rueff zurzeit auf einen Marathon vor.
Mit 30kg weniger und der antrainierten Pferdelunge bereitet sich Matthias Rueff zurzeit auf einen Marathon vor. – Foto: sgb/ps

Sobald es jetzt aber wieder gehen wird, werden wir versuchen, so schnell wie möglich auf den Platz zurückzukehren und die Sommerpause dann vielleicht sogar ganz ausfallen lassen. Ich selbst habe die Zeit aber optimal genutzt, wie so viele das Laufen für mich entdeckt, insgesamt 30 Kilogramm abgenommen und trainiere damit aktuell auf meinen ersten Marathon. Am Ball bin ich zurzeit auch, aber beim Tennis. Ich denke, kaum ein Verein hält es gerade noch durch, die Jungs bei der Stange zu halten. Viele machen etwas privat und entdecken andere sportliche Betätigungsfelder für sich, andere nicht.

Wie sehen bei euch die Planungen für die kommende Saison aus?

Wir haben für die neue Saison bereits Steffen Mädger vom TV Straßdorf für uns gewinnen können, der damit die Nachfolge von Bernd Maier übernimmt. Wir freuen uns wirklich sehr, dass Steffen kommt. Ich hatte bereits viele Gespräche mit ihm und er hat viele Vorstellungen, wie wir auf den Social Media-Kanälden noch mehr machen können.

Ein Kompliment muss ich an dieser Stelle auch unserer sportlichen Leitung mit Oliver Glass und Ralph Schneider zu der Kaderplanung machen: Neben Mustafe Zemaj, Dominik Bertsch, Max Berghaus (alle vom TV Straßdorf) schließen sich uns auch noch Tino Reichelt von der TSG Hofherrnweiler, Niklas Eßwein vom FC Spraitbach und Kenny Maurice Spengler vom TSV Waldhausen an. Hinzu kommen elf hungrige U19-Spieler, bei denen ich mich schon sehr darauf freue, den ein oder anderen Kniff auf und neben dem Platz weiterzugeben.

Diesen Sommer verlassen uns aber auch Dominic Cavatoni und mit Patrick Gräßle unser erfolgreichster Torjäger, der nach Straßdorf wechselt. Auch Aaron Barth, Dominik Stütz, Wesley Wicker, Alexander Bechtold und Lorenz Hinderberger werden in der neuen Saison nicht mehr da sein. Das sind alles verdiente Spieler, die uns sportlich und menschlich sehr fehlen werden.

Bastian Härter, Wesley Wicker, Paul Stich und Patrick Gräßle bejubeln eines der frühen Tore im Bezirkspokalfinale gegen die TSG.
Bastian Härter, Wesley Wicker, Paul Stich und Patrick Gräßle bejubeln eines der frühen Tore im Bezirkspokalfinale gegen die TSG. – Foto: sgb/ps

Steffen hat sich dem Team auch schon in einer Videokonferenz vorgestellt. Das war ganz lustig, weil das online natürlich total anders ist, als wenn man sich in einer normalen Runde gegenübersteht. Wir mussten uns quasi eine neue Kommunikationsstrategien überlegen und dabei höllisch aufpassen, dass die Nachricht seiner Verpflichtung nicht schon vorher an irgendjemanden durchsickert. Da muss man schon sehr auf das richtige Timing achten. Er hat sich dann nach etwa zehn Minuten zu uns zugeschalten und trotzdem hat es eine Zeitung geschafft, den Wechsel just in diesem Moment in einem Post auf Facebook zu verkünden. Wir hatten in einer Woche vier Konferenzen: mit den drei aktiven Mannschaften, unserer U19 und der AH, es war also alles in allem ein regelrechter Besprechungsmarathon, um alle mit unserem neuen Konzept abzuholen. Aber es hat sich gelohnt!

Auch bei unserer zweiten Mannschaft wird sich viel verändern: Steffen denkt sein Konzept vom Fußball sowieso von der AH bis zu den Bambinis durch. Unsere Zweite bekommt jetzt mit Simon Kreilinger und Robin Wiedmann zwei junge Gesichter an die Seitenlinie gestellt. Simon war in der letzten Saison bereits der Co-Trainer von Bernd Maier, Robin hat mit mir noch in der dritten Mannschaft zusammengekickt. Außerdem kommen auch elf A-Jugendspieler raus und die gilt es jetzt, langsam an die Aktiven heranzuführen.

Deshalb wird unsere dritte Mannschaft, die ich ja als Kapitän seit einigen Jahren anführe, auch neu aufgestellt und zu einer U23 umgebaut. Im Normalfall liefen die Trainingseinheiten und Spiele hier immer so: Wir treffen uns, spielen „5 gegen 2“, kicken ein bisschen, trinken dann das ein oder andere Bier zusammen und sonntags gehen wir meistens als Sieger vom Platz. In den letzten fünf Jahren konnten wir uns insgesamt vier Mal die Reservemeisterschaft sichern! Und hier hat man noch die einzigartige Situation, dass der Vater mit seinem Sohn zusammen Fußball spielen kann. Den vielen neuen A-Junioren, die rauskommen, müssen wir aber ebenfalls die Möglichkeit bieten, dauerhaft zu spielen und sich weiterzuentwickeln, denn sicher wird nicht jeder den Sprung in die Kreisliga A oder gar in die Bezirksliga auf Anhieb schaffen und dort gleich Fuß fassen können. Mit Florian Härter und Dino Makridis haben wir hier auch zwei neue Trainer, die schon vorher bei der SGB in allen drei Aktiven-Mannschaften gespielt haben. Ich freue mich wirklich schon auf die Atmosphäre, die gemeinsamen Mannschaftsbesprechungen und -abende!

Neben deinem Amt als Kapitän der dritten Mannschaft bist du, wie bereits angesprochen wurde, auch noch Pressesprecher bei der SG. Wie hat sich da deine Tätigkeit durch die zunehmenden digitalen Verbreitungswege von Informationen – auch oder gerade in der Vereinswelt – verändert?

Wir haben auf jeden Fall gemerkt, wie wichtig es ist, auch den digitalen Kontakt zu den Mannschaftskameraden, Mitgliedern, Zuschauern und nicht zuletzt auch zu den Sponsoren immer zu wahren. Für den vergangenen Dezember hatten wir uns einen digitalen Adventskalender mit Bildern und Gewinnen ausgedacht, im Januar zusammen mit einem Fitnesstrainer, der drei Sessions für uns per Video aufgenommen hat, zusammen Sport getrieben. Das kam beides wirklich gut an. Außerdem haben wir eine Sonderausgabe der Stadionzeitung gemacht und jedem Sponsor zugeschickt. Ganz aktuell arbeiten Abteilungsleiter Heiko Krieger und ich an einer SG Bettringen-App, über die wir unsere Vereinsnachrichten dann noch leichter verbreiten können.

Sascha Donderer (Inhaber des Edeka Donderer) hatte der SGB sogar das Angebot gemacht die Stadionzeitung in seinem Supermarkt für alle Fans auszulegen.
Sascha Donderer (Inhaber des Edeka Donderer) hatte der SGB sogar das Angebot gemacht die Stadionzeitung in seinem Supermarkt für alle Fans auszulegen. – Foto: sgb/ps

Wir hatten auch mal einen eigenen WhatsApp-Channel, da habe ich dann sonntags immer mein zweites Handy mitgenommen und getickert. Das war auch super beliebt, wir hatten etwa zwei- bis dreihundert Abonnenten, die das verfolgt haben. Das ging dann aber irgendwann aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht mehr und so wurde das leider eingestampft. Und FuPa.tv haben wir natürlich ausprobiert, das war gerade für unsere Rentner klasse, die sich dann gesagt haben, sie fahren sonntags mal nicht auswärts mit und bleiben stattdessen daheim und schauen das Spiel dann per Livestream.

Eine stinknormale Facebookseite und ein Instagramkanal mit ein paar Bildern reichen da heute einfach nicht mehr aus, um die Leute zu erreichen. Da ist man nach über einem Jahr der Pandemie mittlerweile viel zu abgestumpft. Während des ersten Lockdowns gab es mit der Klopapierchallenge noch Aktionen, die viele Leute erreicht und funktioniert haben. Heute funktioniert so etwas aber kaum noch. Da die Bespielung der Social Media-Kanäle auch in meinen Aufgabenbereich fällt, merke ich am schnellsten, dass man irgendwann auch seine Ruhe haben möchte. Viele hangeln sich eh schon den ganzen Tag von digitalem Meeting zu digitalem Meeting und brauchen so ein Überangebot im Privaten dann auch gar nicht mehr.

Eine digitale Vorstellung des neuen Trainers sowie die Verabschiedung der scheidenden Spieler kann da den normalen Umständen nicht das Wasser reichen?

Stimmt genau. Gerne hätten wir die Spieler, die uns verlassen und unseren Trainer gebührend verabschiedet, mit einem dafür extra angesetzten Abschiedsspiel zum Beispiel. Wir müssen mal schauen, ob wir das im Sommer mit einem Freundschaftsspiel noch hinbekommen, wenn das organisatorisch möglich ist.

Die Situation, die zum 1:0 führte: VfR-Torwart Layer foult Wesley Wicker elfmeterwürdig. Den fälligen Strafstoß verwandelt Patrick Gräßle.
Die Situation, die zum 1:0 führte: VfR-Torwart Layer foult Wesley Wicker elfmeterwürdig. Den fälligen Strafstoß verwandelt Patrick Gräßle. – Foto: sgb/ps

Aber natürlich fallen bei uns auch diverse Feste aus, die man digital einfach nie und nimmer so schön umsetzen könnte. Ein großer Wermutstropfen ist da unser Maifest, das wir in diesem Jahr leider nun schon zum zweiten Mal in Folge absagen mussten. Auch das traditionelle Hallenturnier INTERSPORT SCHOELL Cup, das wir hier bei uns in Bettringen veranstalten, ist leider ausgefallen. Und die Gmünder Stadtmeisterschaft, die wir als Titelverteidiger ebenfalls ausgerichtet hätten, ist auf das nächste Jahr verschoben.

Wann war denn die letzte größere Aktion des Vereins, bei der man nochmal ein bisschen zusammenkommen konnte?

Das wird dann der Weihnachtsbaumverkauf gewesen sein, bei dem wir Geld für unsere Jugendförderung einnehmen konnten. Da hat man auch gemerkt, wie viele Menschen uns in diesen Zeiten den Rücken stärken wollen – die 80 Bäume, die wir gekauft hatten, waren nach nur einer Stunde schon komplett vergriffen und wir mussten nochmal neue nachliefern. Die Aktion war wirklich ein riesiger Erfolg!

Der Rückhalt bei Fans und Sponsoren ist also ungebrochen?

Die SG Bettringen steht trotz Corona gut da, weil wir gut wirtschaften und die Sponsoren auch weiter bei der Stange geblieben sind. Dafür kann auch ich mich nur bedanken. Das zeigt sich dann beim Weihnachtsbaumverkauf, oder bei der Altpapiersammlung, bei der ich immer sehr gerne mithelfe. Noch dazu arbeitet bei uns seit etwa zwei Monaten ein riesiges Team an einer Neugestaltung unserer Jugendkonzeption. Da ist wirklich sehr viel in Bewegung aktuell. Wir werden also auch weiterhin versuchen, die fußballfreie Zeit bestmöglich zu nutzen.

Das 2:0 legte Christian Strobel per Fernschuss nach.
Das 2:0 legte Christian Strobel per Fernschuss nach. – Foto: sgb/ps

Habt ihr neben den Trainingsplanungen bereits noch andere Ideen für den Sommer?

Da ja, wie schon gesagt, auch das traditionelle Hallenturnier ausfallen musste, möchten wir ein kleines Sommerturnier auf einem Kleinspielfeld ins Leben rufen, sofern das denn möglich sein wird. Ein Turnier der verschiedenen SGB-Abteilungen gegeneinander, wie eigentlich sonst immer vor Weihnachten. Hoffentlich kann das stattfinden.

Hoen ist wichtig, in diesen Zeiten. Was wünschst du dir für die Zukunft?

Ich wünsch mir einfach, dass alles wieder so wird wie früher. Ich erhoffe mir aber, dass wir es schaffen, die Solidarität, die wir jetzt während der Pandemie gezeigt haben, auch sonntags auf dem Sportplatz beibehalten. Und die Dankbarkeit für das schöne Miteinander auch mehr leben. Ich bin sehr froh, dass es diesen Verein gibt, gerade das Soziale drumherum, denn wir haben vermutlich alle gemerkt, was uns jetzt im Moment einfach am meisten fehlt.

Aufrufe: 08.5.2021, 11:19 Uhr
Michael FeindertAutor