Callerame arbeitet bei der dänischen Reederei DFDS in Cuxhaven. DFDS bietet Fußballreisen nach England an. Und England ist bekanntlich das Mutterland des Fußballs, weil sich sechs Jahre nach der Gründung des weltweit ersten Fußballclubs, dem FC Sheffield (1857), der erste Verband gründete: Im Jahre 1863 wurde in London die Football Association (FA) gegründet. Dieser Verband brachte ein Basisregelwerk auf den Weg, das weltweit die Entwicklung des gesamten Fußballs förderte.
Das Fußballwochenende der Hammaher Reisegemeinschaft führte nach Newcastle upon Tyne im Nordosten Englands – einem der Hauptreiseziele von Callerames Arbeitgeber. Dorthin gelangten die Fußballfans über Amsterdam beziehungsweise über den etwas nordwestlich von Amsterdam liegenden Seehafen IJmuiden. Newcastle upon Tyne gilt heute als eine Hochburg für Wirtschaft, Kunst und Wissenschaften, war aber während der industriellen Revolution ab 1760 bis weit in das 19. Jahrhundert hinein im Nordosten Englands eine wichtige Drehscheibe für den Schiffbau und produzierende Unternehmen.
Das fußballerische Ziel der Reisegruppe: das Spiel zwischen dem heimischen Premier-League-Verein „Newcastle United Football Club“ (NUFC) gegen die Millionentruppe von Manchester City – und das im 52 000 Zuschauer fassenden St. James` Park. Doch zuvor musste die rund 15 Stunden dauernde Fahrt mit der Fähre über die Nordsee überstanden werden. Die Gruppe hatte Glück, das Wetter spielte mit, die Nordsee war milde gestimmt, sodass sich lediglich vier Reiseteilnehmer mit den Symptomen einer mittelschweren Seekrankheit auseinandersetzen mussten. Angekommen in Newcastle folgte der knapp halbstündige Transfer in das gebuchte Hotel in der Innenstadt. Dort wurden schnell die Reisetaschen abgegeben, und dann ging es direkt in einer Viertelstunde zu Fuß zum St. James`-Park-Stadium, einem herrlichen Fußballstadion.
Hammah-Team beim Spiel Newcastle gegen Manchester City
Kurz zum Spiel: Das favorisierte Star-Ensemble von Manchester City, trainiert von Ex-Bayern-Trainer Josep „Pep“ Guardiola, ging vor fast ausverkauftem Haus zwei Mal durch den englischen Nationalspieler Raheem Sterling sowie durch den Ex-Bremer und belgischen Nationalspieler Kevin de Bruyne in Führung. Der heimische Underdog schlug jeweils durch Jetro Willems und Jonjo Shelvey zurück, sodass die Partie nach vier herrlichen Toren stimmungsvoll 2:2 endete. Für Newcastle United ein absoluter Erfolg.
Im Anschluss daran gingen die Fußballfans aus Hammah in die Sportsbar des Stadions. Darauf folgte eine kleine Pause im Hotel. Nach Aufladung der Akkus ging es zu Fuß zum Essen ins „Longhorns Barbecue Smokehouse“. Danach stürzten sich die zwischen 21 (Finn Gooßen) und 55 Jahre (Paul Spee) alten Fußballtouristen mit unterschiedlicher Kondition und Dauer in das wahrlich quirlige Nachtleben der 300 000 Einwohner zählenden Stadt.
Absolut erfüllt haben außergewöhnlich viele – natürlich nicht alle – Engländer und Engländerinnen das hierzulande vorherrschende Klischee hinsichtlich des Dresscodes bei Temperaturen um die 0 Grad. Während die Hammaher Reisegruppe mit dicken Jacken oder im Zwiebellook und teils mit Mützen durch die Straßen Newcastles stapfte, flanierte eine nicht unerhebliche Zahl an einheimischen Pistengängern in zum Teil sehr gewagten und knappen Outfits ohne Jacken, in kurzen Kleidern oder Jeans und T-Shirt durch die Straßen, Pubs und Clubs. Verrückt.