2024-05-29T12:18:09.228Z

Allgemeines
Die 19-köpfige Hammaher Reisegruppe im Stadion von Newcastle United.
Die 19-köpfige Hammaher Reisegruppe im Stadion von Newcastle United. – Foto: Marcus Lütje

Eine Reise ins Mutterland

Gruppe aus Hammah erlebte in Newcastle die Faszination des englischen Fußballs

19 Fußballer des MTV Hammah haben vor Kurzem England, das Mutterland des Fußballs, hautnah erlebt. Mit dabei waren Aktive der Altsenioren-Spielgemeinschaft Himmelpforten/Hammah/Heinbockel, mit Paul Spee ein Ex-Trainer und mit Matthias Milz ein aktiver Kicker vom FC Eintracht Cuxhaven, der mit Chef-Organisator Filippo Callerame befreundet ist.

Callerame arbeitet bei der dänischen Reederei DFDS in Cuxhaven. DFDS bietet Fußballreisen nach England an. Und England ist bekanntlich das Mutterland des Fußballs, weil sich sechs Jahre nach der Gründung des weltweit ersten Fußballclubs, dem FC Sheffield (1857), der erste Verband gründete: Im Jahre 1863 wurde in London die Football Association (FA) gegründet. Dieser Verband brachte ein Basisregelwerk auf den Weg, das weltweit die Entwicklung des gesamten Fußballs förderte.
Das Fußballwochenende der Hammaher Reisegemeinschaft führte nach Newcastle upon Tyne im Nordosten Englands – einem der Hauptreiseziele von Callerames Arbeitgeber. Dorthin gelangten die Fußballfans über Amsterdam beziehungsweise über den etwas nordwestlich von Amsterdam liegenden Seehafen IJmuiden. Newcastle upon Tyne gilt heute als eine Hochburg für Wirtschaft, Kunst und Wissenschaften, war aber während der industriellen Revolution ab 1760 bis weit in das 19. Jahrhundert hinein im Nordosten Englands eine wichtige Drehscheibe für den Schiffbau und produzierende Unternehmen.

Die Statue der englischen Fußball-Legende Bobby Robson.
Die Statue der englischen Fußball-Legende Bobby Robson. – Foto: Marcus Lütje


Das fußballerische Ziel der Reisegruppe: das Spiel zwischen dem heimischen Premier-League-Verein „Newcastle United Football Club“ (NUFC) gegen die Millionentruppe von Manchester City – und das im 52 000 Zuschauer fassenden St. James` Park. Doch zuvor musste die rund 15 Stunden dauernde Fahrt mit der Fähre über die Nordsee überstanden werden. Die Gruppe hatte Glück, das Wetter spielte mit, die Nordsee war milde gestimmt, sodass sich lediglich vier Reiseteilnehmer mit den Symptomen einer mittelschweren Seekrankheit auseinandersetzen mussten. Angekommen in Newcastle folgte der knapp halbstündige Transfer in das gebuchte Hotel in der Innenstadt. Dort wurden schnell die Reisetaschen abgegeben, und dann ging es direkt in einer Viertelstunde zu Fuß zum St. James`-Park-Stadium, einem herrlichen Fußballstadion.

Morgens kurz nach halb neun: Die Nordsee liegt hinter dem Schiff. Es sind nur noch wenige Minuten über den Tyne bis zum Anleger in Newcastle.
Morgens kurz nach halb neun: Die Nordsee liegt hinter dem Schiff. Es sind nur noch wenige Minuten über den Tyne bis zum Anleger in Newcastle. – Foto: Marcus Lütje

Schnell konnten einige Unterschiede zu deutschen Stadien ausgemacht werden. Es wird zwar Bier ausgeschenkt, allerdings dürfen keine alkoholischen Getränke mit auf den Sitzplatz genommen werden. Eine Fan-Choreografie oder hunderte von Fahnenschwenkern gab es nicht.
Das ist sicherlich ein Pluspunkt für die deutschen Stadien, in denen das ja häufig praktiziert wird. Klarer Pluspunkt für England, respektive Newcastle: Es herrschte eine sehr angenehme, friedliche und familiäre Atmosphäre. In Deutschland ist es mittlerweile schon fast schon so, dass Erwachsene ihre Kinder teilweise nur mit starken Bedenken ins Stadion nehmen, weil es zu viele Unbelehrbare gibt – leider.

Grey Street: das Denkmal für Charles Grey, 2. Earl, Namensgeber für die Teemischung.
Grey Street: das Denkmal für Charles Grey, 2. Earl, Namensgeber für die Teemischung. – Foto: Marcus Lütje
Die Büste von Bobby Robson in den Katakomben von Newcastle United. Der Fußball-Nationalheld war Spieler und Trainer.
Die Büste von Bobby Robson in den Katakomben von Newcastle United. Der Fußball-Nationalheld war Spieler und Trainer. – Foto: Marcus Lütje

Hammah-Team beim Spiel Newcastle gegen Manchester City

Kurz zum Spiel: Das favorisierte Star-Ensemble von Manchester City, trainiert von Ex-Bayern-Trainer Josep „Pep“ Guardiola, ging vor fast ausverkauftem Haus zwei Mal durch den englischen Nationalspieler Raheem Sterling sowie durch den Ex-Bremer und belgischen Nationalspieler Kevin de Bruyne in Führung. Der heimische Underdog schlug jeweils durch Jetro Willems und Jonjo Shelvey zurück, sodass die Partie nach vier herrlichen Toren stimmungsvoll 2:2 endete. Für Newcastle United ein absoluter Erfolg.

Edel, edel und wohl sehr bequem: In der Umkleidekabine des Newcastle United Football Clubs geht es gediegen zu.
Edel, edel und wohl sehr bequem: In der Umkleidekabine des Newcastle United Football Clubs geht es gediegen zu. – Foto: Marcus Lütje


Im Anschluss daran gingen die Fußballfans aus Hammah in die Sportsbar des Stadions. Darauf folgte eine kleine Pause im Hotel. Nach Aufladung der Akkus ging es zu Fuß zum Essen ins „Longhorns Barbecue Smokehouse“. Danach stürzten sich die zwischen 21 (Finn Gooßen) und 55 Jahre (Paul Spee) alten Fußballtouristen mit unterschiedlicher Kondition und Dauer in das wahrlich quirlige Nachtleben der 300 000 Einwohner zählenden Stadt.
Absolut erfüllt haben außergewöhnlich viele – natürlich nicht alle – Engländer und Engländerinnen das hierzulande vorherrschende Klischee hinsichtlich des Dresscodes bei Temperaturen um die 0 Grad. Während die Hammaher Reisegruppe mit dicken Jacken oder im Zwiebellook und teils mit Mützen durch die Straßen Newcastles stapfte, flanierte eine nicht unerhebliche Zahl an einheimischen Pistengängern in zum Teil sehr gewagten und knappen Outfits ohne Jacken, in kurzen Kleidern oder Jeans und T-Shirt durch die Straßen, Pubs und Clubs. Verrückt.

That`s football: eine herrliche Fototapete im Presseraum des FC Newcastle United.
That`s football: eine herrliche Fototapete im Presseraum des FC Newcastle United. – Foto: Marcus Lütje

Am nächsten Tag stand noch eine 40-minütige Stadion-Führung auf dem Programm. Die Umkleidekabinen, der Presseraum und weitere Räumlichkeiten des traditionsreichen Clubs durften aus nächster Nähe besichtigt werden.
Im Anschluss ging es mit vielen neuen Eindrücken wieder per Transfer zum Fährschiff und von dort zurück nach IJmuiden. Dann noch wieder die knapp 500 Kilometer mit dem Auto nach Hause. Alle waren sich einig: „Es war eine klasse Reise“.

Fast ausverkauft: Der St. James` Park, die Heimat von Newcastle United.
Fast ausverkauft: Der St. James` Park, die Heimat von Newcastle United. – Foto: Marcus Lütje

Aufrufe: 018.12.2019, 15:30 Uhr
Marcus LütjeAutor