2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
– Foto: Philip Dauwe

Eine Niederlage, die niemals entstehen darf

Wallenhorst mit Last-Minute-Niederlage in Bad Laer +++ Rust empfiehlt sich

Der TSV Wallenhorst ist mit einer unnötigen, aber über die gesamte Spielzeit gesehen nicht unverdienten Niederlage in die neue Bezirksliga-Saison gestartet. Dem 1:2 beim SV Bad Laer ging ein maximal mittelmäßiges Fußballspiel voraus, an dessen Ende sich die Gäste selbst schlugen.

Die ohne ihren Spielertrainer Christian Schiffbänker angetretenen Wallenhorster brachten trotz des großen Umbruchs im Sommer eine erfahrene Startelf auf den Platz, mit Jonas Albers, Eric Peters und Leon Kauz standen lediglich drei Spieler der U23-Kategorie auf dem künstlichen Geläuf. Beim SVB gab Nicolas Rinklake trotz einer Verletzung am linken Knie sein Comeback, Robin Ulrichs fehlte mit einer Bänderverletzung.

Die Partie begann unterhaltsam: Beide verzichteten auf eine große Abtastphase, die man den Teams nach einer derart langen Wettkampfpause zugestanden hätte. Gefährlich wurde es durch Standardsituationen und hohe Bälle. Auf Wallenhorster Seite scheiterte Till Schwerdtfeger an Leon Beck (2.), Max Schulte (4.) und Julian Kersten (6.) näherten sich jeweils nach Ecken auf Seiten der Gastgeber dem Tor an. Die größte Gelegenheit vergab Yannik Seete, der einen Kopfball aus vollem Lauf an die Latte setzte (12.).

Im Laufe der ersten Halbzeit verflachte das Spielniveau von Minute zu Minute und verlor mitunter Bezirksligatauglichkeit. Riesenglück hatte der TSV, als den Bad Laerern innerhalb von zwei Minuten ein klarer (38.) und ein durchaus möglicher Elfmeter (40.) verwehrt wurden. Im Gegenzug scheiterte David Wilke mit der besten Wallenhorster Gelegenheit des ersten Durchgangs am Pfosten. Trotz dieser letzten Gelegenheit war das torlose Pausenergebnis für die Wallenhorster von Dusel geprägt.

Der zweite Durchgang begann mit einer enormen Fehlerquote auf beiden Seiten, ein wirklicher Spielfluss kam nicht zustande. Mit der Einwechslung von Maximilian Rust gaben die Wallenhorster Trainer Jens Ungruhe und Patrick Kowal dem Spiel einen neuen Impuls, der 19-Jährige zahlte das Vertrauen sofort zurück: Mit einer beeindruckenden Unbekümmertheit setzte sich der Neuzugang aus Georgsmarienhütte gegen zwei Bewacher durch und traf sehenswert zur bis dahin glücklichen Führung (59.).

Dem Gast gelang es, sich nach dem Führungstreffer im Kopf der Gastgeber festzusetzen – dennoch, und das ist der Vorwurf, den sich die Wallenhorster gefallen lassen müssen, verpasste man es, einem angeschlagenen Boxer den endgültigen K.O. zu verpassen. In ihrer besten Phase ließen die Rot-Weißen ihr fußballerisches Potenzial anklingen, Lennart Wulftange, Maxi Rust und Vincent Brüwer vergaben allerdings beste Chancen auf den zweiten Treffer.

Und so kam es, wie es kommen musste, aber niemals hätte kommen dürfen: Die nie aufgebenden Bad Laerer lösten sich zehn Minuten vor Spielende aus den psychischen Fesseln und belohnten sich mit den Treffern von Dominik Thomas (88.) und Yannik Seete (90.+1) für ihre Willensleistung und mannschaftliche Geschlossenheit. Das 2:1 in der Nachspielzeit fiel nach einem Wallenhorster Freistoß am gegnerischen Sechzehner, bei dem man die Konterstärke der Gastgeber komplett außer Acht ließ.

Spannend zu sehen sein wird, welchen Lerneffekt die Wallenhorster aus einer der unnötigsten Niederlagen der letzten Jahre gewinnen können. Die Mannschaft zeigte sich im Südkreis gewillt, fußballerische Ansätze waren besonders in der ersten halben Stunde der zweiten Halbzeit zu erkennen. Bis zur kommenden Begegnung gegen den SC Lüstringen hat man drei Wochen Vorbereitungszeit – bis zum 29.08. ist der TSV im Ligabetrieb spielfrei. Und man hat einen nicht unwesentlichen Joker in der Hinterhand – das Fehlen von Christian Schiffbänker war nicht zu übersehen.

Aufrufe: 07.8.2021, 14:17 Uhr
Dennis KurthAutor