2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Können Danny Reuther und die BSG Chemie Kahla gegen Rot-Weiß Erfurt jubeln?!
Können Danny Reuther und die BSG Chemie Kahla gegen Rot-Weiß Erfurt jubeln?! – Foto: © medien-partner.net

Eine Initialzündung für das Vereinsleben

Über sieben Monate kein Fußball - kein Vereinsleben. Corona legte den Amateurfußball komplett lahm. Doch langsam wieder hochfahren, geht bei Chemie Kahla nicht.

Denn das Pokallos gegen den FC Rot-Weiß Erfurt ist zugleich hohe Bürde als auch Chance für den Verein von Präsident Daniel Bottner. In Kahla rücken die Verantwortlichen zusammen und stellen ein Highlight auf die Beine.

„Für uns ist es die größte Herausforderung nach gefühlt einem Jahr Stillstand. Ein Hochsicherheitsspiel ist im normalen Alltag schon schwer zu organisieren. Dann auch noch nach einer so langen Pause“, hört man die Schweißperlen auf Bottners Stirn deutlich raus. Den Aufwand, die der Landesklassist von der BSG Chemie betreibt, ist enorm. „Wir hatten zehn Tage von der Besichtigung bis zum Anstoß Zeit, um alles zu organisieren. Und was hier so abläuft, macht mich einfach nur stolz und stimmt mich positiv. Die Resonanz vom Verein und auch die Zusammenarbeit läuft einfach super. Viele Leute helfen täglich mit. Alle packen an. Klar gibt es Stress, aber es ist ein gutes Zeichen, wenn man trotz der harten Corona-Zeit so schnell zusammenrückt. Vielleicht hat Corona auch die Leute zusammengeschweißt?“, spricht Daniel Bottner über seine Eindrücke.

Absolut positiv sieht er die Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Hauptamtsleiter und den Bürgermeister. „Das war nicht immer in Kahla so“, sagt er. Jetzt ziehen alle an einem Strang - vielleicht auch ein positiver Effekt der langen Pandemie. Alle wollen am Sonntag ein Fußballfest am Fuße des Dohlensteins erleben. Das Sportliche ist dabei fast egal. „Jeden Tag sind zehn bis 15 Leute auf dem Platz und bauen auf. Wir haben über 350 Meter Bauzaun gemietet“, plaudert der BSG-Vorsitzende über einen Teil der Organisation.

Die BSG Chemie Kahla fährt im Eiltempo alles hoch was geht - auch auf sportlicher Ebene. Das Trainerduo Thomas Kellner und Thomas Hurt wollen ihre Jungs bestmöglich auf das Highlight gegen RWE einstimmen. „Anfangs wussten wir nicht so recht ob wir uns über das Los freuen sollten. Natürlich verliert man von 100 Spielen auch in der Regel 99. Aber mit der Zeit haben wir eine Vorfreude entwickelt. Die ganze Stadt fiebert dem Spiel entgegen. Es wird von Vereins- und Stadtseite ein Wahnsinnsaufwand betrieben. Das muss man loben“, sagt Thomas Kellner. Im Training hat das Trainergespann die Mannschaft bestmöglich eingestellt und zieht auch aus einem 4:4-Test gegen die A-Junioren des FC Carl Zeiss Jena gute Erkenntnisse. Ein wenig Hoffnung hat der Chemie-Trainer, dass ein Gewitter für etwas Abkühlung sorgt. „Bei 37-38 Grad könnte es schon sehr gefährlich werden“, warnt der Kahla-Verantwortliche. Er erwartet einen physisch starken Gegner, der gleich früh ein Tor erzielen will. „Da müssen wir kompakt stehen und dagegen halten, um ein frühes Gegentor zu verhindern“, blickt er auf die Partie.

Ähnlich sieht es auch Chemie-Edelfan Matthias „Dulle“ Brückner. „Schon alleine, dass Erfurt nach Kahla kommt ist ein Ereignis. Es wird schwer, wenn Erfurt einmal in Führung geht. Aber ich traue unseren Jungs was zu. Sie können kämpfen. Wenn wir so lange wie möglich das Unentschieden halten, könnte was gehen. Aber es steht der Spaß im Vordergrund. Ich rechne mit einer super Stimmung und wünsche mir, dass es im Umfeld ruhig und friedlich bleibt“, sagt „Dulle“.

Mit Maximilian Enkelmann, Christian Kretzer und Markus Güttich haben die Chemiker drei Kicker im Kader, die schon einmal den FC Rot-Weiß Erfurt in einem Pokalspiel geschlagen haben. Das war ausgerechnet das Endspiel und damals siegten die angesprochenen Herren mit 1:0 im Trikot von SCHOTT Jena. „Natürlich ist diese Geschichte bekannt und in den Köpfen der Spieler und Beteiligten. Aber, dass sich eine derartige Sensation wiederholt ist wirklich unwahrscheinlich. Trotzdem werden wir uns an jeden Funken Hoffnung klammern und versuchen das Spiel so lange wie möglich offen zu halten. Wir haben nichts zu verlieren und freuen uns auf ein Fußballfest in Kahla vor einer tollen Kulisse“, sagt der damalige Pokalheld und heutige Chemie-Kapitän Max Enkelmann. „Natürlich merkt man, dass man sieben Monate ohne Ball am Fuß war und dass einem manche Bewegungen schwerer fallen als gewohnt. Unserem Gegner allerdings geht es ja genauso. Wir haben Spaß im Training und Spaß am Fußball und wollen das am Sonntag zeigen. Mit Kampf, Willen und dem 12. Mann im Rücken wollen wir ein Gegner auf Augenhöhe sein und uns das nötige Quäntchen Glück erarbeiten. Mal sehen, ob uns das gelingt. Wir haben Bock“, so die abschließende Parole für das Pokalspiel am Sonntag (ab 15 Uhr im FuPa-Ticker) von Max Enkelmann.

Aufrufe: 019.6.2021, 11:30 Uhr
André HofmannAutor